"Na natürlich auf Hunde, die jahrelang friedlich und ohne Anzeichen von Aggressionen oder Konflikten mit Katzen zusammen gelebt haben und dann urplötzlich und ohne erkennbaren Grund ein solches Verhalten zeigen."
Daß jahrelanges nettes Zusammenleben eine Überlebensgarantie für die Katzen darstellt, ist leider ein fundamentaler Irrtum, auch wenn er weit verbreitet ist. Aggressionen und Konflikte müssen da nämlich garnicht vorausgehen. Es genügt ein einziges, jäh in Jagdverhalten überkippendes Spiel. Gern ein Spiel der "körperbetonten" Sorte, das gerade einander vertraute Tiere spielen - und dann ist die arme Katze Geschichte.
Terrier sind ja ohnehin berüchtigt dafür, wie schnell bei ihnen von einem gewissen Adrenalinpegel an aus Spiel Ernst wird, aber es kann bei anderen Hunden ebenso vorkommen, und zwar jederzeit - auch nach Jahren netten Zusammenlebens. Ich habe über die Jahre einige solcher Geschichten mitbekommen, meist mit Terriern, aber auch ein Schäfer und ein Weimaraner waren dabei.
Der traurigste Fall war aber der eines alten Russells und eines alten Katers, die neun Jahre lang einen Korb teilten, ein Herz und eine Seele waren und eben auch regelmäßig kräftig rangelten. Dann ist es doch passiert: Beim Nachhausekommen fanden die Besitzer den Kater totgeschüttelt, keine Kampfspuren (es muß also blitzschnell gegangen sein). Und einen total verwirrten Hund, der seinen Kumpel noch lange suchte....es war also wirklich ein ganz schrecklicher Unfall.
Sowas geht noch -zigmal fixer, wenn zusätzlich die Gruppendynamik dazukommt. Und wenn die Hunde wie hier erstmal gelernt haben, Katzen als Beute zu sehen, wird's ganz kritisch. Ich könnte mir da auch nichts als strikte Trennung vorstellen - sonst haben die Katzen wohl nur noch sehr geringe Chancen.