Erstmal: Es tut mir sehr leid für euch - was ihr jetzt durchmacht, ist sicher die schlimmste Zeit im Hundehalter-Leben.
Meine letzte Hündin, die einen rasant wachsenden Tumor im Oberbauch hatte, war überhaupt nur drei Tage akut krank und bis dahin so lebhaft und fröhlich wie nie seit ihrer Erblindung. Das Ende kündigte sich dann ganz plötzlich mit starken Schmerzanfällen an, und beim TA zeigte sich diese große "röntgenundurchlässige Masse", vermutlich ursprünglich ein Lebertumor - ein bekanntes Endstadium der Stoffwechselkrankheit, an der sie litt.
Da's dem Hund soweit wieder gut ging, sind wir einfach mit Schmerzmitteln wieder nachhause gefahren. Weder ich selbst noch für die TÄ hätten einer blinden, stoffwechselkranken Zehnjährigen noch irgendwelche Eingriffe zugemutet, die eh keine Chancen mehr hatten. Ich war meiner Tierärztin da übrigens sehr dankbar, daß sie nicht noch auf irgendwelche Versuche drängte - wie elend sowas ausgehen kann, hab ich nämlich auch schon erlebt.
Ich wollte uns beiden einfach die letzte Zeit noch möglichst schön machen, aber sie dauerte nur noch zwei Tage: Am nächsten Morgen bekam der Hund wieder Schmerzanfälle mit Erbrechen - und trotz der Medikamente begann sie an diesem Punkt ganz deutlich Abschied zu nehmen.
Ich kann das nicht genau beschreiben, obwohl ich's schon bei mehreren Hunden und ebenso einem Pferd erlebt habe: Es ist eine Mischung aus großer Anhänglichkeit und totalem Rückzug auf sich selbst. Die Tiere wirken sehr ruhig und auf irgend etwas konzentriert, so, als wären sie plötzlich mit etwas "fertig" und schon gar nicht mehr ganz da. Meine Hündin war zwar völlig entspannt, hat sich aber nicht mal mehr dafür interessiert, daß ihre besten Freunde zu Besuch kamen, die sie am Tag vorher trotz Schmerzen und Medikamenten noch umtanzt und angesprungen hatte. Jetzt wollte nur noch abwechselnd ruhig auf meinem Schoß sitzen oder sich aufs Sofa zurückziehen.
Furchbar schwer zu beschreiben, aber sehr gut zu erkennen. Das war dann der Moment, über den hinaus ich sie nicht mehr festhalten wollte, obwohl es technisch vielleicht noch möglich gewesen wäre. Unsere TÄ sah das genauso, und so wurde meine Hündin am nächsten Tag friedlich zuhause eingeschläfert, ohne daß sie groß hätte leiden müssen.
Der Verlust schmerzt immer noch, auch nach zwei Jahren, aber das Ende selbst fühlt sich auch im Rückblick so "richtig" an, daß ich euch Ähnliches wünsche: einen friedlichen Abschied für alle - und das soll natürlich in keiner Weise zynisch klingen! Viel Kraft für euch!