Beiträge von terriers4me

    Woher das kommt? Das ist schlicht und einfach Markieren, in diesem Fall ein versuchsweises, pubertäres "Alles meins!" Das setzt er ganz bewußt ein, also kann er's auch ebenso bewußt lassen, wenn du ihm klarmachst, daß du als Vorgesetzte das nicht haben möchtest.

    Falls es dich tröstet: Mit dem Problem bist du absolut nicht alleine. Der alte Konrad Lorenz hat mal geschrieben ,es stände zwar nicht im Knigge, gehöre aber rein: Besuch nie mit deinem Rüden, jemanden ,der auch einen hat!

    Manche Kerle neigen wirklich sehr dazu, ihre Ansprüche mit Duftmarken kundzutun. Das kann der Revierinhaber ja schlecht auf sich sitzen lassen, fühlt sich also getrieben, die Visitenkarte des Eindringlings seinerseits überzumarkieren - und wenn dann etwa noch eine Hündin (Besitz!) im Spiel ist, kann es richtig lustig werden. Selbst erlebt....

    Kurz: Es ist ein bewußtes, gewolltes und gezieltes Verhalten, das nichts mit Stubenreinheit zu tun hat, sondern eher mit jugendlichen Machospielchen - und das kannst und solltest du erzieherisch in den Griff kriegen!

    Ich kenne das Verhalten von einer Hündin, die als Jugendliche grundsätzlich die Reviere anderer Damen mit ein paar blitzschnellen Tropfen markierte, wenn ich nicht aufpaßte. Besonders peinlich, weil in unserer Stammbuchhandlung eine Hündin lebte...

    Bei ihr half wirklich nur, sie unausgesetzt im zu Auge behalten, um ihr beim ersten Ansatz (auch wenn's superschnell geht, man sieht es mit etwas Übung schon) ein wirklich ernstgemeintes, gepfeffertes "Pfui ist das!!" um die Ohren zu schmeißen - sofort gefolgt von Lob, wenn sie die Aktion erschrocken abbrach. Das reichte glücklicherweise, und nach ein paar Monaten hat sie dann auch kapiert, daß sowas generell nicht erlaubt war, und es war Ruhe.

    Ich hab auch weder Zucht- noch Showambitionen, und das tollste Hunde-Genie, das ich je hatte, war ein ganz wilder Mix. Eigentlich bin ich noch nicht mal scharf auf eine bestimmte Rasse, sondern bloß auf einen bestimmten Typ - dennoch hab ich mir bei meinem letzten Welpen den Kauf bei einer VDH-Züchterin mit gut 20 Jahren Erfahrung beinahe von Mund abgespart.

    Mir ging es in dem Fall darum, daß "mein" Hund, der Parson Russell, leider inzwischen zu den Moderassen zählt, und daß Terrier zwar leicht zu vermehren, aber es eher schwierig ist, wirklich gute zu züchten. Ich wollte einfach so sicher wie nur möglich gehen, meinem Traumhund nahe zu kommen, und ich wollte ebenso eine möglichst lange Ahnenreihe von Vorfahren, die auf die rassetypischen Krankheiten getestet sind. Nicht zuletzt wollte ich da von einer Erfahrung profitieren, die ein noch so liebevoller Einmal-Züchter einfach noch nicht haben kann. Ich hoffe, mit dem Hund 15 Jahre plus glücklich zusammenzuleben, und ich denke, dafür lohnt so ein Aufwand.

    Wie gesagt: Die Papiere liegen bei uns im Schrank, aber den Hund meiner Träume habe ich bekommen. Bei einer ausgesprochenen Moderasse, die im Moment möglichst zahlreich produziert wird, wäre mir so ein Kauf, wie du ihn planst, einfach zu riskant. Da hätte ich, um mal bei meinem Beispiel zu bleiben, Angst gehabt, einen nervösen, aggressiven oder z.B. mit Patellaproblemen belasteten Terrier zu erwischen. Ich kenne mich allerdings mit Aussies nicht aus, weiß also nicht, ob die vielleicht als Rasse rundum so problemlos sind, daß das Risiko für Gesundheit und Verhalten sich in so einem Fall in Grenzen hält? Das werden dir hier sicher Kundigere sagen können.

    Die Untersuchungen der Eltern und Großeltern würde ich mir übrigens auf jeden Fall ansehen - die zeigt dir jemand, der stolz auf seine Hunde ist, auch gern, da kannst du also unbesorgt fragen.

    Ich habe hier wie beim Krallenschneiden von Anfang an den Vorteil der geringen Größe genutzt: Hund auf den Schoß genommen, festgehalten, geschnitten und sofort bestens belohnt. Inzwischen ist das Routine, und sie geiert so auf die Belohnung, daß alles andere Nebensache ist. So ähnlich wie mein dickes Pony,das auch die Hufe zum Pflegen nur so in die Luft schmeißt und dabei schon bettelt...

    Ich achte übrigens sehr drauf, nur das überstehende Haar zu schneiden, also keinesfalls zwischen die Ballen zu gehen. Meine vorherige Hündin hat sich danach nämlich zeitweise die Pfoten gebissen wie eine Verrückte, bis mir unsere TÄ erklärte, das läge daran ,daß nachwachsendes Haar ganz zwischen den Zehen ganz eklig piekt und juckt. In unserem Fall stimmte das - ich weiß aber nicht, ob das auch für weicheres Haar zutrifft?

    Die Wälder auf dieser Insel sind so groß, daß zwei fitte, aber inzwischen scheue Hunde spurlos darin verschwinden und auch überleben können. Und sollten sie nicht überleben, gibt es überall reichlich Wildschweine, so daß sie wahrscheinlich tot nie gefunden würden.

    Ich drücke auch immer noch sehr, sehr die Daumen - ich denke aber auch wirklich, daß sich zwei Huskys in einer solchen Gegend tatsächlich über sehr lange Zeit frei am Leben halten können, ohne daß sie jemand sieht.

    Hallo Marcel,

    kann es sein, daß dein Hund an SARDS (oder SARD) erkrankt ist? Das ist ein noch ziemlich unerforschter Krankheitskomplex, dessen auffälligstes Merkmal die schnelle Erblindung ist. Die wird durch eine Überproduktion des Streßhormons Cortisol ausgelöst, und diese Überproduktion löst oft auch noch anderes aus, z.B. eine enorm gesteigerte Unruhe, unerklärliches Hecheln, Verwirrung, kurz: vieles von dem ,was du beschreibst und was oft aussieht wie neurologische Probleme. SARDS tritt übrigens häufig im Zusammenhang mit dem Cushing-Sydrom auf.

    Sprich doch deinen TA mal darauf an, oder besser gleich einen Spezialisten. Wie gesagt, dieser Krankheitskomplex ist selten und wenig erforscht, aber man kann wenigstens einiges tun, um einem betroffenen Hund das Leben zu erleichtern, zum Beispiel den Cortisolspiegel regelmäßig kontrollieren. Wir wünschen euch jedenfalls alles Gute!

    Das klingt doch schon viel besser - und daß du erstmal auch einen dicken Schock wegstecken mußt, ist völlig normal, wenn man seinen eigenen Hund plötzlich nicht mehr erkennt. Ging mir genauso, als der lebhafte Terrier von heute auf morgen nur noch im Korb lag, die Wand anstarrte und sich nicht mehr rühren wollte. Seitdem kann ich nur noch böse darüber lachen, wenn mir jemand erzählt, Sehbehinderungen wären für Hunde ja überhaupt nicht weiter schlimm....

    Die schlechte Nachricht ist also: Ihr seid im Moment gerade beide gleichermaßen durch den Wind.
    Dabei ist es übrigens leider egal, ob Scottie noch ein bißchen sieht oder nicht - es ist diese ganze Veränderung, das Verschwinden seiner gewohnten Welt, die ihm so Angst macht, daß er aggressiv wird. Würde uns ja genauso gehen!

    Die gute Nachricht: Es kann tatsächlich alles wieder werden, auch wenn's jetzt so erschreckend aussieht.
    Wenn du es schaffst, Scottie durch den schlimmen Übergang zu begleiten und ihm das Leben wieder sicher zu machen, kann er sich auf andere Weise auch wieder zurechtfinden. Ich habe es nicht geglaubt, als mir in der Klinik gesagt wurde, ein erblindender Hund brauche etwa ein halbes Jahr intensiver Unterstützung und Umstellung, dann käme er wieder klar - aber es stimmte.

    Danach hatte die Blinde sich sozusagen neu sortiert, mich als Servicepersonal fest eingeplant und die Umwelt per Gehör und Tastsinn wieder voll "im Griff". Von da an lief es gut, der Hund war wieder weitgehend selbständig und hatte wieder Spaß am Leben. Daß es bei euch genauso läuft, wünschen wir dir und Scottie sehr.

    Die Aussichten sind jedenfalls nicht schlecht, es braucht nur Zeit, Umdenken und Üben- wir sind ja auch nicht als "Blindenmensch" geboren!

    Ich hatte es dir ja in dem anderen Thread schon geschrieben - es ist seine Erblindung, die ihn so reagieren läßt: Seine Welt hat sich dramatisch verändert, er kann die ganze Situation nicht mehr einschätzen, und die daraus resultierende Verwirrung und Unsicherheit lassen ihn im Zweifelsfall nach vorne gehen.

    Natürlich braucht er klare Regeln, aber er braucht vor allem anderen eines, wenn da wieder Ruhe einkehren soll: Sicherheit! Das ist eine Übergangsphase, die ihr nicht nebenbei und nicht von heute auf morgen meistern könnt - bei meiner Hündin (die nicht mal aggressiv, sondern nur "depressiv" und verwirrt reagierte) hat es mehrere Monate gedauert, bis sie wieder alltagstauglich war. Und sie hatte immer wieder Zeiten, an denen sie viel Hilfe brauchte - da Auf und Ab zwischen guten und schlechten Tagen ist da auch sehr typisch. Ich hab gerade gestern mit den Haltern eines alten, blinden Rüden gesprochen: bei dem wechselt die Tagesform auch nach fünf Jahren noch total.

    Wenn Scottie mein Hund wäre, würde ich nicht gerade jetzt anfangen, ihm auch noch Privilegien zu entziehen ,die er lebenslang kennt - das dürfte seine Verwirrung nur noch steigern. Ich würde ihm in Zukunft immer eine Hausleine tragen lassen, um ihn notfalls undramatisch aus kritischen Situationen entfernen zu können und ansonsten versuchen, den Kontakt zu ihm möglichst eng zu bekommen. Er ist jetzt wirklich SEHR auf deine Hilfe, deine Führung und dein Management angewiesen und wird das wohl für den Rest seines Lebens bleiben. Auch wenn das manchmal nervt - man lernt auch selbst sehr viel dabei.

    Laß ihn, wenn möglich, so viel engen Kontakt zu dir halten ,wie er möchte, bürste ihn, so häufig du kannst (hat meine Blinde immer total entspannt), und mach ihm vor allem dem Alltag wieder "übersichtlich", z.B. indem du ihm verbal ankündigst, wenn ein anderer Hund sich ihm nähert. Das ist schon einiges an Mehrarbeit für dich, aber daß er diese Sicherheit unbedingt braucht, ist dir ja in der Tierklinik auch gesagt worden - und es ist wirklich der einzige Weg!

    Ich hab mich in so einer ähnlichen Konstellation dagegen entschieden, so sehr ich selbst mir auch einen alten Hund gewünscht hätte. Aber einen ruhebedürftigen, in seinen Gewohnheiten schon sehr festgefahrenen, körperlich viel größeren und stärkeren Senior als Fremden ins Revier einer hochtemperamentvollen, für ältere Hunde oft sehr nervigen Zweijährigen zu bringen, wäre mir für alle Seiten viel zu stressig gewesen.

    Ein Welpe zu einem Senior, der schon sein ganzes Leben in einer Familie verbracht hat, ist eine fundamental andere Sache: da kann der Ältere, mit geschickter menschlicher Unterstützung, gut in eine Mentoren-Rolle reinwachsen, und es bleiben nur noch die "technischen" Seiten des Zusammenlebens zu managen.

    Aber einem rennfreudigen Hochtemperaments-Junior schlimmstenfalls plötzlich sozusagen einen fremden, nörgeligen Opa ins eigene Revier(!) zu setzen und den Teenager dann auch noch auf die Bedürfnisse des Alten einzuschränken, hätte ich dann doch zu unfair gefunden.