Meine Hündin hat sich letzten Winter eine vordere Kralle so verletzt, daß sie gezogen werden mußte. Es gab überhaupt keinen Verband und keine Antibiotika, dafür den tierärztlichen Rat, stattdessen die Pfote dreimal täglich in verdünnter Schmierseife zu baden und abzuwarten, ob ABs überhaupt nötig würden. Hätte der Hund angefangen, die Stelle zu belecken, oder hätte es eine Rötung/Schwellung gegeben, hätten wir wiederkommen müssen.
Der Hund hat aber nicht mal gelahmt, was leider die Folge hatte, daß all meine Pfoten-Schutzmaßnahmen draußen für den Terrier waren. Ein Start im Renngalopp, alles flog, und prompt blutete die Kralle wieder. An der Leine führen war schon mal gar nicht, da zog die kleine Rakete wie eine Irre, mit dem ganzen Gewicht auf der Vorhand, Ergebnis siehe oben: es blutete sofort wieder.
Damals hab ich hier recht verzweifelt um Rat gefragt, aber nichts gefunden. TÄ riet nur weiter cool zu Verband ab, damit Luft drankommt, Hund laufenlassen, aber unbedingt regelmäßig baden. Ich hab's dann so modifiziert, daß ich eine Babysocke um die Pfote geklebt habe, um die Stelle wenigstens vor mechanischen Beschädigungen zu schützen, aber meist war die nach dem Spaziergang weg. Nachdem der Hund noch einen wunderschönen Salto geschlagen hatte, weil er mit Vollgas auf die rutschende Socke getreten war, hab ich's dann aufgegeben und nur nach jedem Spaziergang sofort gebadet.
Und siehe da: Unsere TÄ hatte tatsächlich recht. Es entzündete sich nichts, nach einer Woche blutete die Kralle nicht mehr, nach einem Monat war alles vergessen. Hätte ich bei der Belastung nie gedacht - ich kann also zu diesen Schmierseifen-Bädern wirklich nur raten. Was die Kosten angeht: Wir waren nur das eine Mal zum Ziehen zum TA, der Rest lief telefonisch.