Beiträge von terriers4me

    Hier gab's vor Jahren mal so einen Fall, wo dann der örtliche TS-Verein eingesprungen ist und die Hundebesitzerin einen Teil der Summe per Arbeitsstunden rund ums Tierheim erstattet hat - vielleicht gibt's in deiner Nähe auch so eine Möglichkeit?

    E-Zaun im Wohngebieten ist verboten, aber angesichts eines permanent verpißten, inzwischen unheilbar stinkenden Holztores ("Der will Ihrer Hündin doch nur mal Grüße dalassen!") kann ich den Hausbesitzer echt verstehen. Zumal es ja auch E-zaun mit ganz schwacher Schlagstärke gibt, etwa um Katzengärten einzuzäunen, und da bekommt der Hund mit Sicherheit nicht mehr ab als einen Schreck.

    Die Aufregung verstehe ich dafür überhaupt kein Stück: Er ZWINGT doch keinen Hund, an sein Eigentum zu pinkeln? Halt deinen Rüden einfach weg, auch wenn du dafür vielleicht etwas weiter laufen mußt - und fertig.

    gaby,
    fühl dich bitte mal ganz knallgrün bebömmelt!!!

    ansonsten:
    "und ja ich hab durch die ehrenamtliche arbeit bei einer ts orga und auch oft auf der hundewiese menschen erlebt, die sich zwar nicht für das bundesverdienstkreuz damit bewerben, aber trotz allem stolz sind was gutes getan zu haben und eben deswegen einen ats oder vermehrer hund haben."

    Das ist doch erstmal völlig ok. JEDER von uns hat seinen Hund aus rein egoistischen Gründen - vor allem aus dem, daß wir uns mit Hund besser fühlen als ohne. Oder auch aus dem, daß man sich beim Helfen besser fühlt, als wenn man es nicht täte und dafür dann auch gern einiges auf sich nimmt. Total legitim und in Ordnung - solange es Hund & Mensch damit gut geht.

    Insofern hätte ich auch mit dem Bundesverdienstkreuz null Probleme. Jeder sollte so zu seinem Hund kommen, wie's am besten paßt, und wenn der Märtyrer-Orden unbedingt dabeisein muß, so what? Ich finde ich das dann eher lustig, und es sind ja nun beileibe nicht alle Auslandshunde-Besitzer so.

    Der Spaß hört für mich allerdings vollständig da auf, wo das "Retten" dann auf Kosten der Hunde geht, während die "Retter" ihr Gutmenschen-Ego füttern und oft auch noch mit Moralkeule in Hintergrund nach Hilfe jammern, - und da scheinen sich, zumindest hier im Umkreis, die traurigen Fälle echt zu häufen.

    Um nochmal auf die Grundsatzfrage zurückzukommen: Klar ist Training ohne Leckerchen möglich - da mußt du nur selbst einiges mehr an Engagement und Beobachtung mitbringen, weil der bequeme Futterbelohnungs-Weg ja wegfällt.

    Ich hab das bis jetzt bei zwei Hunden durch: Als ich meinen ersten Welpen bekam, waren "Leckerchen" überhaupt noch nicht üblich. Gab's schlicht nicht. Es hätte zum Belohnen höchstens Frolic gegeben, und das mochte der schlaue Hund nicht. Für den Welpen hab ich noch Rinderhack vom Taschengeld gekauft, nach dieser Zeit war's aus mit den Leckerchen, und eigentlich haben wir sie auch nie vermißt. Natürlich gab's mal sowas wie ein tolles Stück Eiswaffel oder einen Happen Fleischwurst, aber regelmäßiges Trainingszubehör war das eben nicht.

    Nummer Zwei, meine erste Russell-Hündin, war ein Schlechtfresser der Extraklasse und empfand jede (jede!) Art von Futter eher als Strafe denn als Belohnung. Wenn sie draußen in Hundegesellschaft doch mal einen Happen abgriff, legte sie den anschließend hin und ließ ihn liegen.
    Erschwerend kam hinzu: beide Hündinnen spielten nicht. Irgendwas anderes als (Mäuse-)Jagd war ihnen schlicht zu blöde, fiel also als Motivation ebenso aus.

    Trotzdem wurde meine erste Hündin auch der besterzogene Hund, den ich je hatte und je haben werde. Die konnte wirklich alles. Belohnt habe ich zum größten Teil über Stimme. Das heißt, du mußt 1. eine so gute Bindung zum Hund kriegen (auch das geht ohne Leckerchen!), daß er enormen Wert auf dein Lob legt, und 2.)lernen, auf eine Weise zu loben, die den Hund regelrecht reißt und bei der er zehn Zentimeter größer wird. Du mußt ihm also wirklich klarmachen, daß du BEGEISTERT bist, was für ein toller Hund er doch ist, darfst das aber nicht zu inflationär einsetzen.

    Das ist dann nämlich das "Superlob". Dazu kommt noch das kleine "gut!" oder was ähnlich Knappes für zwischendrin, mit dem du dem Hund signalisierst, daß er auf dem richtigen Weg ist, ohne daß er gleich vor Begeisterung die Übung abbricht. Sowas entspräche als Methode ziemlich genau dem Clickertraining, und dabei lernst du schon einiges übers Timing.

    Das ist die positive Seite. Auf der "negativen" ist dein Einsatz ebenfalls stark gefragt, denn natürlich gibt's auch für den bravsten jungen Hund erstmal so einiges, was ihm wichtiger wäre als gelobt zu werden. Wenn du dich dann nicht mit Leckerchen/Spielzeug über einen kritischen Moment schummeln kannst, bleibt dir nichts weiter übrig, als auf Ungehorsam (NICHT Unsicherheit!) konsequent und blitzschnell das Feedback "Lohnt sich nicht!" zu vermitteln. Immer. Das kann verdammt, verdammt anstrengend sein, vor allem bei einem reaktionsschnellen Dickkopf, aber es geht durchaus. Und du selbst lernst enorm viel dabei.

    Einen Deckrüden zu haben, heißt noch lange nicht, daß der auch zu den eigenen Hündinnen paßt - da können also nochmal gut Extrakosten (natürlich ggfs samt Anreise) dazukommen.

    Und, ganz wichtig: die indirekten Kosten.
    Zum Beispiel die für die Ausbildung der Zuchttiere samt den für eine Zuchtzulassung unumgänglichen Schaubesuchen - auch oft nicht mal eben um die Ecke. Und vor allem - was ich persönlich ganz wichtig finde - Leistungsprüfungen bei zumindest einem Teil der Familie.

    Nicht etwa, weil ich als Käufer unbedingt Pokale gewinnen, Sport treiben, jagen oder sonstwas will, sondern weil ich einfach möchte, daß mein Welpe aus einer Familie stammt, die bewiesen hat, daß ihre Mitglieder körperlich und geistig gesund und nervlich belastbar sind. Also so fit und ausbildbar, daß sie wegen ihrer Qualitäten auch in die Zucht gehören: Sie können ihren Nachkommen nämlich die optimalen Chancen mitgeben, selbst ein gesundes Leben zu führen und ihren Menschen Freude zu machen. Es muß nicht olympiareif sein, und natürlich sieht Leistung von Rasse zu Rasse verschieden aus - aber mehr als schön anzusehen sollte ein Zuchttier meines Erachtens auf jeden Fall sein.

    Auf so etwas wirklich zu achten, ist der Aufwand, der unter Umständen richtig Zeit (Geld!) kostet - aber das wäre für mich dann auch das, was einen vergleichsweise hohen Welpenpreis rechtfertigt. Und: Es ist auch mein persönlicher Beitrag zum Tierschutz, daß mein Geld eben nur der kriegt, der so züchtet und Welpen aufzieht, wie ich es selbst tun würde.

    Ich seh es auch ganz genau wie du, und ich denke sogar, daß es weitaus Schlimmeres gibt als den Tod: das, was zu vielen "geretteten" Hunden viel zu oft zugefügt wird: Transport nicht transportfähig kranker Tiere, Verpflanzen in eine unpassende Umgebung, medizinischer Aufwand, der in keinem Verhältnis zum Nutzen steht, Hin- und Herschieben...und so weiter.

    Kurz: Schmerz, Angst und Streß ohne Ende und ohne Sinn - oft nur noch Verlängern von Leiden bis zum unvermeidlichen Ende. Was daran Tierschutz sein soll, erschließt sich mir in keiner Weise. Die Schlachtschweine unseres Bauern hier leben, reisen und sterben da deutlich streßfreier. Mich erinnern diese Auswüchse eher an die Tierversuche, gegen die wir vor ewigen Zeiten mal auf die Straße gegangen sind - nur waren die oft nicht ganz so grausam.