Lieber TS,
es tut mir schrecklich leid, daß ich gleich zwei solcher Schicksalsschläge einstecken müßt - darunter den Hundehalter-Albtraum schlechthin.
Aber bitte mach dich jetzt nicht zu fertig. Es gibt sie leider, diese Ausnahmezustands-Situationen, in denen man sofort ja oder nein sagen muß - und es gibt, ebenso leider, Tierärzte, die enorm geschickt daran sind, dich auch ohne objektive Not in solche Situationen zu bringen. Das ist kein Vorwurf im konkreten Fall, aber ich habe selbst mehrfach erlebt, wie hoch der Druck in so einer Ausnahmesituation sein kann. Ich habe mich so z.B. (mit gut zwanzig Jahren Hundeerfahrung - daran liegt's also nicht!)zu einer im Nachhinein völlig sinnlosen OP bei einem vergifteten Hund drängen lassen. Verkauft wurde sie mir als letzte Chance, dem Tier noch zu helfen - es hätte ja doch der röntgendurchlässige Fremdkörper sein können...
Natürlich habe ich mir schwere Vorwürfe gemacht, aber es stimmt einfach, daß man hinterher immer schlauer ist. Letztlich bleibt dir in so einer Situation leider immer nur die Wahl, zu vertrauen oder nicht - und eigentlich sollte man einen TA eben vertrauen können.
Du hast dich entschieden, weil du dich entscheiden mußtest. Und es kann gut sein, daß es die richtige Entscheidung war und der Narkosetod einfach ein ganz trauriger Fall von shit happens.
Ich wünsche euch wirklich sehr, daß ihr es schafft, euren Hund gemeinsam zu begraben, ohne euch dabei auch noch gegenseitig weh zu tun, und daß das leere Haus euch nicht allzusehr erschlägt.