Guten Morgen,
weil ich den anderen Thread nichts ins OT ziehen möchte, weil ich solche Stories aber auch zu gerne höre, tu ich's jetzt einfach und frage euch: Erzählt ihr bitte mal von Situationen, in denen ihr ein echter Unfallwurf gerade noch vermieden werden konnte - oder nicht...?
All diese Geschichten ums unerwartete Zaunüberspringen, Abhauen, Aus dem Halsband-Schlüpfen, über heroisches menschliches Dazwischenwerfen würden wir gern teilen - also bitte nur zu!
Ich fang denn mal an: Wir waren anno dunnemals stolze Ersthunde-Besitzer, und wußten auch schon, was so in einer Läufigkeit auf einen zukommt.
Was wir nicht wußten, waren zwei Dinge: einmal, daß ausgerechnet unsere bravste aller Hündinnen unter Hormondröhnung zu einem Triebmonster der Extraklasse mutierte, wie ich es danach nie wieder erlebt habe. Einen leisen Vorgeschmack bekamen wir allerdings schon in der ersten Läufigkeit, als sie sich plötzlich nur noch auf den Hinterbeinen stehend und lauthals schreiend(!) an dem Herrn ihrer Wahl vorbeibugsieren ließ. Das war ein Boxer aus sehr gutem Hause, und die angewiderten Blicke seines Frauchens machten die Sache doch irgendwie ziemlich peinlich...
Zum anderen hatten wir keine Ahnung, wie viele Rüden in einem so wohlgeordneten Städtchen plötzlich allein unterwegs waren ,sobald es so gut roch: auf einem Spaziergang abgehauen, über den Zaun gehopst, unter dem Zaun durchgebuddelt, Besitzer, die dem Fiependen einfach die Tür aufmachten - es waren wirklich erstaunlich viele.
Bei der ersten Läufigkeit waren wir da noch selig ahnungslos, und so ging meine Mutter auch frohgemut mit der Hündin in den nahen Wald. Angeleint selbstverständlich. Nach relativ kurzer Zeit kam sie zurück, wir hörten sie schon auf der Straße nach uns rufen - und der Anblick war wirklich außergewöhnlich. Sie waren erst kurz unterwegs gewesen, als sich auchg schon einer der hündischen Schrecken der Gegend sabbernd zu ihnen gesellte: ein großer, sehr unfreundlicher Chow-DSH Mix. Besitzer nicht in Sicht, wie üblich kein Halsband dran, und der Rüde fletschte meine Mutter eindeutig unfreundlich an, als sie ihn verscheuchen wollte.
GOTTSEIDANK mochte unsere Hündin den Kerl auch absolut nicht, was den aber in keiner Weise aufhielt. Also ergriffen die beiden, weil er heftig zudringlich wurde, gemeinsam die Flucht. Das große Finale erlebten wir dann mit: Meine arme Mutter kam im Laufschritt den Berg runter, war aber erheblich gehandicapt, weil ihr a.) ein wie verrückt rammelnder großer Rüde von hinten an der Taille hing und b.) unsere angeleinte Hündin immer wieder um ihre Beine herumzuschießen versuchte, um den Kerl keifend zu attackieren....
Ich gestehe: Es sah so irre aus, daß wir einen Moment vor Lachen nichts unternehmen konnten. Dann haben wir Mutter & Hunde mit einem soliden Besen glücklich trennen können und später über die Story noch jahrelang gemeinsam gelacht. Aber wäre dieser Rüde statt eines Erzfeindes ein Favorit unserer Hündin gewesen, wäre das mit Sicherheit ganz anders ausgegangen!
So - und jetzt, bitte: Eure schönsten (Beinahe)-Unfallwürfe - habt schon mal vielen Dank!