Beiträge von terriers4me

    noch ein OT: unsere Tierärztin muß an uns geradezu gewaltig verdient haben.

    Erst die geschenkten Leberdiät-Dosen, dann, als die nicht drinblieben, ein ziemlich ausführliches gemeinsames Knobeln, was überhaupt an Futter noch geht, in welcher Zusammensetzung und welches Supplement dazu am besten paßt. Da das telefonisch lief, hab ich dafür überhaupt nichts bezahlen müssen. Volle zwölf Euro für besagtes Supplement, dazu den Tip, das nächstes Mal evtl. günstiger übers Internet zu kaufen - der Reingewinn muß enorm gewesen sein. Schließlich noch ein regelmäßiges Blutbild - und das war dann wieder ein schlagender Beweis dafür, "dass von TÄ Dinge empfohlen werden, die hauptsächlich dem Geldbeutel derselben helfen".
    Sie sind eben alle gleich! *ironieoff*

    Das hast du sicher richtig entschieden. Das würde ich, wenn es mein Hund wäre, ganz bestimmt auch nicht tun. Nur um noch ein paar Wochen rauszuschinden, lohnt sich der Streß sicher nicht - und ich fürchte, die Gefahr, daß er dir an so viel Angst und Aufregung viel schneller total zusammenklappt, wäre dabei auch nicht ganz klein.

    Ich würde unbedingt versuchen, euch die letzte Zeit so ruhig und angenehm wie möglich zu machen. Was mir übrigens geholfen hat, sinnlosen Aktionismus zu vermeiden,war ein Tip unserer TÄ: mich zu fragen, wie ich später zurückblicken möchte. Daß das Ende kommen wird, steht ja leider fest ,und wir können es nicht ändern.

    Die letzte gemeinsame Zeit liegt aber auch in meiner Hand: Möchte ich mich da an Streß für meinen Hund erinnern, der das Tier, das ja nicht mal versteht, warum es "gequält" wird, sehr belastet hat? Nur um - vielleicht! - ein paar elende Wochen mehr rauszuholen? Oder lieber an jede noch mögliche Lebensqualität, wenn auch über vermutlich etwas kürzere Zeit?

    Das tut mir sehr, sehr leid für dich. Ja, ich kenne das auch - als meine Hündin eine seltene Stoffwechselkrankheit bekam, hat mir das Internet prompt verraten, daß die höchste bekannte Überlebensdauer zwei Jahre waren, meist aber höchstens sechs Monate drin sind...

    Ich kann dir also sehr gut nachfühlen, was du gerade durchmachst, und ich kann dir auch nur den Rat geben, erstmal ganz bewußt Vorbereitungen für den Abschied zu treffen, damit es dich dann nicht so total "überfallt": also mit dem Tierarzt deines vertrauens absprechen ,daß er zu euch nachhause kommt, so daß der Hudn ein friedliches Ende habne kann. Und sobald das geregelt ist, versuch, mit diesem Kapitel und dem Kummer erstmal "abzuschließen" und dich einfach an jedem Moment, in den es dem Hund gut geht, ganz bewußt zu freuen.

    Ich weiß, das klingt hohl, wenn man erstmal so traurig ist. Aber es funktioniert wirklich. Sobald man akzeptieren kann, daß man die Zeit miteinander einfach noch geschenkt bekommt, wird sie sehr intensiv und ist eigentlich eher schön als traurig. Wenn ich jetzt darauf zurückblicke, war einiges davon die beste Zeit, die ich je mit einem Hund hatte. Den Rekord hätten wir übrigens auch fast noch geknackt. Auf Statistik würde ich also erstmal garnichts geben, sondern euch beiden nur die gemeinsame Zeit "einfach" so schön wie möglich machen, von Tag zu Tag.

    Ich wünsche euch sehr, daß sie noch ganz lange dauert!

    Wir hatten sowohl einen jungen Rüden als auch eine Hündin, die beide zeitweise drinnen markiert haben - zwar nicht im eigenen Revier, aber überall, wo's nach einem anderen Hund roch. Kam besonders gut, wenn ich in der Buchhandlung stöbern wollte, in der auch eine befreundete Hündin lebte, meine Hündin blitzschnell den Teppichboden markierte & die Revierinhaberin prompt nachlegte...

    Bei beiden Hunden half letztlich nur eines: Sie nonstop im Auge behalten wie der sprichwörtliche Habicht und ihnen schon im Ansatz ein unmißverständliches "PFUI!!" um die Schlappohren knallen. Man sieht ja mit etwas Übung genau, wann sie loslegen wollen. Hat bei beiden schließlich geholfen: irgendwann sicher jenseits der Pubertät hatten sie kapiert, daß Indoor-Markieren ein grundsätzliches Tabu ist.

    Ich kenne weder die Leute noch den Verein, wünsche also auch keinem was Böses - aber wenn die Zahl in dem Post über mir stimmt: Ich stelle mir gerade den Aufschrei vor, wenn ich hier posten würde: "Ich möchte einen Hund von einem Züchter, der 98 Welpen pro Jahr abgibt...."

    DA würde ich erstmal kräftig stutzig werden - nicht beim Geld, was diese Leute eventuell machen oder nicht machen. Das wär mir erstmal völlig wurscht - wo wäre denn das Problem damit, wenn jemand daran verdient, daß es "seinen" Hunden wirklich rundum gutgeht? Ich seh da keins, im Gegenteil - genau solchen Leuten würde ich einen guten Verdienst wünschen.


    ABER: 98 Vermittlungen per Anno?! Alle vier Tage ein Welpe, der abgegeben wird, rund ums Jahr? Bei einem Züchter oder Händler mit diesem Massenumschlag kämen da jetzt lauter berechtigte Fragen auf: nach der Möglichkeit, so viele Hunde optimal zu versorgen, nach der Sozialisation, nach individueller Zuwendung, und vor allem nach dem Überprüfen der potentiellen neuen Halter.

    Bei Welpen, deren Start sicher oft nicht optimal war (sonst brauchten sie ja keine Hilfe, müßten also nicht so jung unbedingt exportiert werden?), und die in ihrem kurzen Leben schon einen Langtransport plus Klimawechsel hinter sich haben, zählen alle diese üblichen Kriterien plötzlich nicht, weil's ja Tierschutz ist....?

    Meine Hündin hatte zu den schweren Leber- und Fettstoffwechselproblemen auch noch diesen superempfindlichen Magen, vertrug also wirklich fast nichts. Fertige Leberdiäten kamen gleich wieder raus, und vom Zusammenstellen einer ausgewogenen Kost konnte auch nicht die Rede sein, weil, siehe oben: sie vertrug fast nichts. Und, als ob das nicht gereicht hätte: von dem bißchen ,was sie vertrug, nahm sie auch noch blitzschnell zu - was auch nicht passieren durfte.

    Die haben ich dann, in Absprache mit unserer TÄ, mit 1/3 supermagerem Fleisch (rohes Tartar oder gekochte Hühnerbrust) und 2/3 aufgekochten und bis zum Geht-Nicht-Mehr ausgequollenen Hirse- oder zarten Haferflocken gefüttert. Ganz wichtig: Ergänzend dazu bekam sie außer Mariendistel noch Caniconcept Senior, laut meiner TÄ ein Präparat, das speziell den erhöhten Eisenbedarf bei chronischen Leberproblemen abdeckt. Gefüttert habe ich in drei kleinen Mahlzeiten täglich.

    Das blieb dann drin, Hündin war bald beschwerdefrei, die Werte besserten sich soweit, daß dann auch ein bißchen Öl und Gemüse dazukommen konnten - und sie hätte es fast noch geschafft, den Überlebensrekord für diese Stoffwechselkrankheit zu knacken. Viel mehr Arbeit als Dosenaufmachen hat es nicht gemacht.

    Könnte es dann wirklich die Kombination aus Trockenfutter (Leckerli) und Aufregung sein? Sowas in der Art hab ich nämlich auch hier sitzen: Wenn meine Hündin richtig hochdreht (draußen!), ist es unmöglich, ihr irgendwas Trockenes zur Belohnung zu geben. Das schlingt sie so wild und unachtsam am Stück weg, daß es regelmäßig wieder rauskommt.

    Als Welpe hat sie dabei auch ein paarmal entsetzlich gewürgt (hatte ich glatt vergessen), seit sie älter und "vernünftiger" ist, hat sich das abgeschwächt. Trotzdem - wenn sie richtig aufgeregt ist (z.B. Abruf aus dem Toben), gehen nur ganz kleine, weiche Belohnungshappen. Ich nehme kleingeschnittene Hundewurst vom Wochenmarkt-Schlachter. Ist sie etwas ruhiger, etwa, wenn wir draußen alleine ein bißchen arbeiten, kriegt sie diese klitzekleinen Trockenfisch-Würfel von Lunderland. Die sind nicht so knalltrocken und quellfähig, aber auch schon wieder hochgekommen.

    Am Anfang hat sie es übrigens auch mal gebracht, auf einem Spaziergang mitten im Laufen plötzlich erbärmlich zu würgen, zu röcheln und zu sabbern - bis sie es geschafft hatte, einen ganzen kleinne Hundekuchen wieder rauszukriegen. Den hatte ich ihr schon eine ganz Zeit vorher gegeben, war ihr offenbar beim Schlingen irgendwo steckengeblieben und dann immer weiter aufgequollen. Seit dem Schreck weiß ich, daß sie draußen grundsätzlich nichts vor dem Schlucken zerbeißt...

    Vielleicht versuchst du's bei Kalle auch mal damit, ihm eine Zeitlang überhaupt keinen trockenen Kram mehr zu geben - also Markknochen statt Hundekuchen und Leckerli nur noch ganz weich und klein? Wenn dann nichts mehr passiert, wißt ihr ja Bescheid. Wir wünschen euch jedenfalls, daß es nicht weiter ist!

    Der Jack Russell einer Kollegin hat mal sowas Ähnliches gehabt: Ganz plötzlich entsetzliches Schaum-Auswürgen, Schnauzereiben, Rumrennen - und immer wieder Würgen. Es war dann eine allergische Reaktion auf die neue Gummiente, die er sich immer aus dem Bad holte. Das gelbe Plastik war mit etwas gefärbt, das die Allergie auslöste. Seit die Ente unerreichbar ist, ist nie wieder was gewesen.

    Insofern: Könnte er an irgend etwas geknabbert/geleckt haben, auf das er später reagiert hat?