Die Frau mit dem Weimaraner, der ihre Lieblingskatze aus dem Spiel getötet hat, hatte natürlich auch den Schock ihres Lebens weg. Sie sagt, den panischen Blick der armen Katze, als die im letzten Sekundenbruchteil erfaßt hat, daß das Spiel Ernst geworden ist, wird sie nie vergessen können.
Ihre Hündin hat sie trotzdem behalten können. Einmal dadurch, daß sie sich nach dem ersten Entsetzen genau das klargemacht hat, was wir hier gerade diskutieren: daß der tödliche Fehler letztlich bei ihr lag, nicht beim Hund. Sie hat den Hund natürlich auf frischer Tat heftig bestraft (würde ich in so einem Fall auch so tun, daß die Nachbarn noch was davon haben). Dann hat sie es aber geschafft, nicht nachzutragen. Stattdessen geht sie mit der Gesamtsituation sehr viel vorsichtiger um: die verbliebenen Katzen haben im Haus einen Hochsicherheitstrakt bekommen, zusammen kommen Hund & Katzen nur noch in ihrer Gegenwart, adrenalintreibende Spiele jeder Art werden total unterbunden, weil sie erfahren hat, wie schnell so ein "heißer" Hund kippt. Kurz: sie weiß jetzt besser, daß ein solches Zusammenleben eben kein Rudel, sondern ein Burgfrieden ist, für den sie die Verantwortung trägt.
Ich denke, da liegt der Knackpunkt: Fehler passieren nun mal jedem von uns. Die Frage ist einfach, was für Konsequenzen wir ziehen - und da zieht deine Freundin meines Erachtens gerade die schlimmstmögliche.