Beiträge von terriers4me

    "Man kann die Populationen auch im Zaum halten, wenn man für Verhütung sorgt.
    Ausgelegte Köder mit Hormonpräparaten sollten dies ermöglichen, ohne, dass man die Tiere jagen und ggf. wieder *ausrotten* muss."

    Das wär ja nicht der Sinn der Sache. Es ginge ja gerade darum, daß die Wölfe Menschen weiter als so gefährlich "abspeichern" sollen, wie sie es seit Jahrhunderten getan haben, und eben gar nicht erst nicht lernen, daß sie gefahrlos in deren direkter Nähe (Haustier-)Beute machen können. Ich meine gelesen zu haben, daß man italienischen Naturparks "Problembären" genau aus diesem Grund schmerzhafte, aber nicht tödliche Gummigeschosse aufbrennt - sie sollen einfach dabei bleiben, um Menschen weiter einen Riesenbogen zu machen.

    So weit sind wir nun ja mit unseren vereinzelten Wölfen noch lange nicht. Aber sollten sie wirklich wieder zahlreicher und in dieser Umgebung sicherer werden, ist es sonst echt nur eine Frage der Zeit, bis der erste Schafhalter angeknurrt wird - und DEN Aufschrei möchte ich mir lieber gar nicht erst vorstellen...

    "keine Verfolgung mehr erlebt"

    Ich denke, das ist der springende Punkt, so traurig das wäre: Wenn Wölfe hier wirklich heimisch werden sollten, müßte man sie auch regelmäßig bejagen. Weniger, um die Zahlen klein, sondern um die Gesamtpopulation möglichst scheu zu halten. Kein schöner Gedanke, aber sonst kann ich mir auch schwer vorstellen, daß das in einem so dicht besiedelten Land mit einem so intelligenten Räuber auf die Dauer klappen kann, ohne daß es massive Konflikte gibt - und dann sofort wieder nach Ausrotten geschrien wird.

    Wir haben hier seit vielen Jahren immer wieder Hundebesuch, der natürlich auch die Körbchen ausprobiert - null Problem.

    Nur auf eins solltest du tatsächlich aufpassen: Daß dein Hund nicht versucht, den fremden Geruch mit einer eigenen Duftnote überzumarkieren. Eine meiner Hündinnen hat mich zeitweise damit verblüfft, daß sie plötzlich anfing, ihr Körbchen gezielt zu markieren: ich hatte das Waschpulver gewechselt, und die Decke roch fremd. Da ging sie lieber auf Nummer Sicher und pinkelte erstmal ein paar Spritzer drauf.

    Das ist aber das einzige Problem, das du bekommen könntest. Ansonsten wird dein Hund zwar sicher sehr angeregt schnüffeln, aber keinen weiteren Anstoß nehmen. Ganz anders könnte das sein, wenn er mitten im eigenen Revier plötzlich einen leibhaftigen Fremden antrifft - das könnte komplizierter werden.

    Du brauchst ganz klar einen Terrier, Biomais: Stichwort: artgerechte Hundehaltung...*g*

    ..und um wieder auf die Wölfe zurückzukommen: Ich glaube wirklich, daß sich das Thema hierzulande durch E-Zaun weitgehend regeln ließe. Wenn der im Zoo die Elefanten drinhält und bei meiner Ami-Freundin die Koyoten draußen, sollte er auch die Wölfe hier abschrecken. Schließlich sind die ja nicht am Verhungern, sondern holen sich mit Weidevieh nur die bequemsten Happen.

    Daß das die Tierhaltung teurer macht, ist keine Frage - aber ich erinnere mich an die Fotos vom Wolfs-Massaker im Damwildgehege im letzten Winter: Auf den Fotos war nichts an Umzäunung zu erkennen sehen als ein simpler, wenn auch hoher Knotendraht für Schafe. Das war nicht mal in einer wolfsfreien Gegend sicher. Wenn wir unsere Ponies so einzäunen würden, zahlte keine Versicherung, falls was passiert. Vier Reihen straffe Litze mit richtig Saft drauf hätten den armen Viechern das Leben gerettet und auch nicht die Welt gekostet - schon etwas verblüffend, daß man da erst durch Schaden klug werden muß.

    Da haben "unsere" Wölfe ja noch Glück - hier im Umkreis wird bisher nur ein Einzeltier gesichtet, das noch nie weiter aufgefallen ist, und den "Nachbarn" auf dem Schießplatz in der Südheide, der ab & zu auch mal wandern geht, hat die Jägerschaft jahrelang so gut "undercover" gehalten, daß er erst 2007 Schlagzeilen gemacht hat. Mal sehen ,was passiert, falls es mehr werden.

    http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/heide/wolf263.html

    LuckyLotta,

    klar, ich bin da von Deutschland ausgegangen - und ich gestehe, ich bin schon ganz froh, daß unsere neugeborenen, kleinen Islandfohlen da auch in Hofnähe so knackig eingezäunt sind, daß wildernde Hunde draußen bleiben. Sollte einen einzelnen, sehr scheuen, wohlversorgten Wolf eigentlich auch abhalten - zumal die Stuten da überhaupt keinen Spaß verstehen.

    Ganz so stimmt das leider nicht. Zum einen sind Wölfe sind ja nun mal außerordentlich klug, und wenn sie die Chance kriegen, haben sie natürlich fix raus, daß Schafe viel einfacher und ungefährlicher zu kriegen sind als Sauen. Haben sie also einmal Haustier-Glück, ziehen sie fix ihre Folgerungen und spezialisieren sich - deswegen waren sie früher, als das Vieh noch im Wald geweidet wurde, ja eine so entsetzliche Plage für die Bauern.

    Zum anderen wird es wirklich dramatisch, wenn ein Wolf in eine eingezäunte Herde panisches Weidevieh gerät. Dann passiert dasselbe wie beim sprichwörtlichen Marder im Hühnerstall oder dem Terrier im Ratten-Pit: er tötet, bis sich nichts mehr rührt und der Beutetrieb "leerläuft" - das ist ja in Deutschland auch schon wieder mehrmals passiert.

    Eine potentielle Gefahr für kleinere Weidetiere wie Schafe sind Wölfe also durchaus, auch wenn es genug Wild gibt. Sie sind nun mal ebenso Opportunisten sind wie Hunde und wählen den bequemsten Weg - aber im Zeitalter leistungsstarker Elektrozäune sollte das eigentlich in den Griff zu kriegen sein.

    Ich krieg jetzt nix dafür, daß ich das schreibe aber: der Wildpark ist wirklich grandios - und die Wölfe sind an sich schon ein ganz großes Highlight. Das ist schon wunderschön, wie die chorsingen, wenn Frau Askani kommt oder geht, oder gar, wenn einer von ihnen mitgehen darf - ein tolles Erlebnis.

    Diese Spaziergänge laufen übrigens so ab, daß man sich auf eingezäunten fünf Hektar trifft, wo Wolf & Hund dann frei laufen, toben und Kontakt aufnehmen dürfen, während Frau Askani über ihre Wölfe erzählt und Fragen beantwortet. Noran, der junge Polarwolf, ist wohl immer noch ein jugendlich neugieriger, sehr aufgeschlossener Typ, und Hundekuchen mag er auch. Insofern kommt er dann auch grn mal vorbei und interessiert sich für seine Gäste. Wenn er die mag, läßt er sich sogar kraulen - aber da läuft eben absolut nur, was er möchte. Wenn er keine Lust hat, fällt das Event eben aus.

    Mein Bruder hat erzählt, daß vorher die oberste Regel ausgegeben wurde: "Was er einmal hat, ist seins - da wird nicht drüber diskutiert" - man da also eventuell besser daran tut, seine teure Fotoausrüstung oder die Maßklamotten im Auto zu lassen. Es gibt ohnehin für jeden hinterher ein paar tolle Bilder mit Wolf. Der hat sich übrigens an dem Tag einen Schirm geholt und das Spielzeug mit ein paar Bissen in kleine Metallspäne zerlegt, während Hundekumpel Attila achtungsvoll auf Abstand stand....was er hat, ist seins!

    Jedenfalls haben die alle total begeistert im Novemberregen gefroren - für diese Bekanntschaft hat sich das allemal gelohnt:

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    Nur eins ist übrigens schief gegangen: das Vorzeigen der tollen Fotos hinterher - da hat erstmal niemand glauben wollen, daß der Wolf echt war....LOL

    ..während es von historischen Wolfsjagden mehrfach überliefert ist, daß Wölfe einen Jäger, der aus Versehen zu ihnen in die Fallgrube fiel, in ihrer Todesangst nicht etwa angriffen, sondern den Menschen stattdessen als "Sprungbrett" benutzten, um doch noch zu fliehen.

    Besonders schön siehst du dieses "Flucht vor Angriff" übrigens in einem Clip, in dem ein (ich glaube, aus Osnabrück?)entlaufener Zoowolf wieder eingefangen wird, schon angeschlagen von Narkose, und einfach mit einem Netz. Die Leute greifen da mit einer Sorglosigkeit zu, die bei einem Hund absolut nicht angebracht wäre - und der Wolf langt nicht einmal hinter sich, sondern versucht nur verzweifelt, nach vorne wegzurennen.

    Während Sauen das ganz anders sehen: bei uns im Wald warnt die Polizei regelmäßig DRINGEND davor, bei Wildschwein-Kollisionen jemals aus dem Auto zu steigen, wenn einem das eigene Leben lieb ist. Die Jäger können die angefahrenen Tiere meist auch nur aus dem Auto erschießen, weil die Schweine so wahnsinnig und mit solcher Kraft Amok laufen.

    Ich weiß also, vor wem ich im Ernstfall mehr Angst hätte...

    Der Unterschied zwischen Sauen und Wölfen ist wirklich der, daß Wölfe so mordsscheu sind und flüchten, solange sie überhaupt nur können, während Schweine generell sehr schnell angreifen. Übrigens auch Wölfe: In der Lausitz kommt Wildschweinkontakt als Todesursache für junge Wölfe noch vor Autounfall.

    Ich bin hier (Lüneburger Heide) übrigens jahrelang, erst mit einem blinden Kleinhund, dann mit einem mundgerechten Mini-Welpen, in einem Waldstück spazierengegangen, von dem man inzwischen weiß, daß da regelmäßig ein Wolfsrüde Streife geht, und habe natürlich absolut nichts davon gemerkt. In diesen Jahren ist in derselben Gegend mindestens ein Dutzend Wildschweine teilweise schwer Amok gelaufen - von Auto-Totalschäden bis zu toten Hunden und erheblich verletzten Menschen...