Mein Terrier ist ja in einer sehr buntgemischten Auslauf-Hundegesellschaft aufgewachsen, kann also Dialekte und kommt mit allen möglichen Typen nett zurecht.
Bis auf eine Ausnahme: als sie knapp sechs Monate alt war, mußten wir auf dem Weg zum Wald über einen großen Parkplatz, auf dem die Teilnehmer für eine Hütehunde-Schau fitgemacht wurden. Ein Stück vor uns standen drei Frauen mit insgesamt sechs Bordercollies an der Leine.
Die Kleine war natürlich schwer begeistert: Super, Artgenossen! und fing entsprechend an, wie ein Jojo an der Leine zu hüpfen, zu fiepen und sich fast den Schwanz abzuwedeln - ganz eindeutig in Erwartung der netten Begrüßung, die sie gewohnt war. Woraufhin alle sechs Collies wie EIN Hund in sich zusammensackten, total synchron in Lauerstellung gingen und dem Zwerg mit diesem starren Sheriff-Blick fixierten.
Die Kleine blieb wie vom Blitz getroffen stehen, verstummte und verstärkte ihre Wedel-Anstrengungen. Keine Reaktion, nur Starren aus zwölf durchdringenden Augen. Daraufhin kam von meinen mutigen Terriernachwuchs nur noch ein entsetzter Quiekser, die Kleine sprang erst hinter mich und zerrte dann schlotternd heimwärts: Nix wie weg!
Ich mußte sie dann tatsächlich über den Parkplatz TRAGEN. Solange sie die Collies sah, zitterte sie, und das Herz raste - auf diese Art von innerartlicher Kommunikation hatte sie die Hundewiese eindeutig nicht vorbereitet...