Beiträge von terriers4me

    "Ich wette 90 Prozent der Wolfsbefürworter trauen sich nicht mal ohne Wolf im Dunklen in den Wald"

    Da könntest du recht haben. Mein Noran-begeisterter Bruder hat mich nicht mal im Dunkeln in total wolfsfreies Gebiet begleitet wg. der Sauen...Männer!

    Ich hab da komischerweise noch nie ein Problem gehabt, nicht mal als Kind - dafür schlotter ich aber um so mehr, wenn ich um dieselbe Uhrzeit in der Großstadt öffentliche Verkehrsmittel benutzen muß. Wie oben gesagt: ich finde meine eigenen Artgenossen potentiell DEUTLICH gruseliger als alles, was dir im Wald sonst so über den Weg läuft...

    Die Wildschweine haben uns schlicht & ergreifend nicht wahrgenommen - hätten sie, wäre vermutlich zumindest vom kleinen blinden Hund nicht viel übriggeblieben. Und obwohl das eine tolle Begegnung war, bin ich seitdem in dieser Ecke sehr viel vorsichtiger. Vor den Sauen hab ich nämlich nach wie vor größten Respekt, vor dem einzelnen Wolf, der da offenbar auch regelmäßig rumläuft, weniger - da bin ich mir absolut sicher, daß der keinen Wert auf nähere Kontakte legt.

    Ich halte mir übrigens beides meilenweit vom Hals, indem ich in wildträchtigen Ecken laut singe - seitdem läuft uns verständlicherweise kein Schwein mehr über den Weg, auch wenn sie oft so nahe sind, daß sogar ich sie riechen kann. RICHTIG Angst hab ich alleine draußen nur davor, daß mir mal der falsche Mensch begegnet...

    Die Bache mit Ferkeln hätte ich zu bieten: nieseliger Junivormittag, blinder Hund GOTTSEIDANK gerade angeleint, weil auf diesem Weg durch die Feldmark manchmal Autos kommen - und da latschen knapp plötzlich knapp acht Meter vor uns zwei große Bachen mit mindestens elf kleinen Ferkeln aus dem Raps, über den Weg und in den Wald auf der anderen Seite.

    Ich bin automatisch starr stehengeblieben, der Hund glücklicherweise auch, der Wind ging von uns weg - und die sehr kurzsichtigen Schweine haben uns schlicht nicht bemerkt. Die waren so nah, daß man das Sandknirschen und Gemurmel und Gequieke hören konnte, mit dem sie sich unterhalten. War in dem Moment ein total schönes Erlebnis und auch völlig entspannt, weil ich viel zu fasziniert war, um mich zu erschrecken. Den Schreck hab ich dann erst hinterher gekriegt....aber missen möchte ich die Begegnung nicht!

    Mein Terrier ist ja in einer sehr buntgemischten Auslauf-Hundegesellschaft aufgewachsen, kann also Dialekte und kommt mit allen möglichen Typen nett zurecht.

    Bis auf eine Ausnahme: als sie knapp sechs Monate alt war, mußten wir auf dem Weg zum Wald über einen großen Parkplatz, auf dem die Teilnehmer für eine Hütehunde-Schau fitgemacht wurden. Ein Stück vor uns standen drei Frauen mit insgesamt sechs Bordercollies an der Leine.

    Die Kleine war natürlich schwer begeistert: Super, Artgenossen! und fing entsprechend an, wie ein Jojo an der Leine zu hüpfen, zu fiepen und sich fast den Schwanz abzuwedeln - ganz eindeutig in Erwartung der netten Begrüßung, die sie gewohnt war. Woraufhin alle sechs Collies wie EIN Hund in sich zusammensackten, total synchron in Lauerstellung gingen und dem Zwerg mit diesem starren Sheriff-Blick fixierten.

    Die Kleine blieb wie vom Blitz getroffen stehen, verstummte und verstärkte ihre Wedel-Anstrengungen. Keine Reaktion, nur Starren aus zwölf durchdringenden Augen. Daraufhin kam von meinen mutigen Terriernachwuchs nur noch ein entsetzter Quiekser, die Kleine sprang erst hinter mich und zerrte dann schlotternd heimwärts: Nix wie weg!

    Ich mußte sie dann tatsächlich über den Parkplatz TRAGEN. Solange sie die Collies sah, zitterte sie, und das Herz raste - auf diese Art von innerartlicher Kommunikation hatte sie die Hundewiese eindeutig nicht vorbereitet...

    Mein bisher ältestes Haustier (Pferde zähl ich mal nicht mit) war eine Verhütungspanne: ein Erlenzeisig-Kanarienvogel-Mischlingshahn, der neben meinem Schreibtisch ausgebrütet wurde und das stolze Alter von achtzehndreiviertel Jahren erreichte. Eine echt zähe Sippe - seine beiden Geschwister wurden vierzehn und sechzehn.

    Ja, wenn der andere zuerst da wäre, könnte es blöd werden, das mögen nicht alle Revierinhaber.

    Könnt ihr euch nicht einfach vorher kurz irgendwo draußen treffen, damit die beiden sich erstmal auf neutralem Boden kennenlernen und vor allem das Begrüßungs-Gepinkel draußen erledigen können? Das gehört ja für einen Welpen, der einen Großen begrüßt, meist dazu, und der Große möchte dann auch mal markieren - und ob das im Büro so gut kommt?

    ashera,

    bei meinem Bruder waren's damals fünf Personen, und du kannst die Kamera schon mitnehmen, nur eben auf eigene Gefahr. Bei ihm hat's Noran dabei bewenden lassen, mal kurz an der Tasche zu knabbern - er wollte eben lieber den Regenschirm einer anderen Teilnehmerin...

    Ist aber nicht nötig, weil Frau Akani selbst so geniale Fotos macht und jeder Teinehmer dann welche von sich & dem Wolf kriegt - das gehört dazu.

    http://www.tanja-askani.de/ta_events_wolfhautnah.html

    Für den Wolf sind ein großes Highlight natürlich die leckeren Hundekuchen - achtet übrigens mal auf das Größenverhältnis Pfote zu Hand!

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    "Bei aller anstehenden evtl. auftretenden Problemen, ist der Mensch halt in der Pflicht, für genügend Sicherheit seiner Herden etc. zu sorgen."

    Theoretisch sicher richtig und ökologisch korrekt, aber vergiß bitte eins nicht: der Mensch wählt.

    Und wenn es jemals Übergriffe auf Weidetiere oder abgeschleppte Hunde in einer Zahl gäbe, die die wählenden Menschen als bedrohlich empfänden, hätte es sich hier ganz schnell ausgewolft. Dann brächte Anti-Wolf nämlich genügend Stimmen auch für rigorosere Lösungen, und das Experiment wäre gescheitert.

    Wie gesagt: noch sind wir weit davon, aber wir sollten es auch nicht darauf ankommen lassen, dort hinzukommen. Wir haben ja nun mal nicht so viel Wildnis wie etwa Schweden oder Norwegen, wo man einander besser aus dem Weg gehen kann.

    "Also müssen Wege gefunden werden, die es beiden Spezies ermöglicht, nebeneinander her zu leben."

    Haargenau darum ginge es ja - durch einen gewissen, konstanten Verfolgungsdruck sozusagen die Reviere getrennt zu halten, um dem Ausrottungs-Geschrei die Grundlage zu entziehen.

    "Die Populationen sind bekannt ... ebenso die Anzahl / Aussehen der Weibchen.
    Dürfte also gar nicht so schwer sein."

    ...ähm....Wölfe wandern locker achtzig Kilometer pro Nacht, es dürfen auch gern mal mehr sein - der Rüde aus dem Hannoverschen zum Beispie guckt gern mal hier kurz vor Hamburg vorbei. Willst du diesen Radius flächendeckend mit Hormonen zuballern? Da würden sich die Hundehalter sicher auch ganz enorm freuen!