Beiträge von terriers4me

    Zwei Dinge verstehe ich jetzt nicht so ganz: Warum sollte hier irgendjemand den Futterplan seines kranken Hundes "verteidigen" - hier ist doch niemand irgendwem Rechenschaft schuldig?

    Und zum anderen (aber das kapier ich in vielen anderen Posts oft ebensowenig): wieso sind eigentlich alle TÄ, die sich nicht das Etikett "kritisch" umhängen und möglichst noch missionarisch zu irgendwelchen Extremen tendieren, damit automatisch Volllidioten, die ihren Patienten tagaus, tagein nach Kräften schaden, um irgendwelche finsteren Machenschaften zu unterstützen?

    DASS es reichlich Idioten gibt, ist ja klar - die gibt's überall. Aber nachdem ich auch bei einem solchen gelandet war, habe ich meinem schwer stoffwechselkranken Hund dann mit Hilfe einer stinknormalen Feld-Wald & Wiesen-Tierärztin noch eine gute, lange Gnadenfrist verschaffen können. Die verkauft auch Fertigfutter, hat mir auch (gratis übrigens) reichlich zum Probieren mitgegeben, aber das war von Anfang an schlicht nur eine Möglichkeit unter mehreren.

    Hätte der Hund es vertragen, hätte ich es - ohne Rechtfertigungszwang - in Erwägung gezogen. Da das nicht ging, haben wir dann einen Futterplan aus dem ausgetüftelt, was der Hund noch vertrug, sie hat mir ein paßgenaues Ergänzungspräparat verschrieben, und das Tier war fortan beschwerdefrei.

    Niemand mußte sich rechtfertigen: Ich halte sie nicht für eine tumbe Industrie-Sklavin, weil sie mir auch Fertigfutter verkauft hätte, sie hat mir genug Hirn zugetraut, meinen Hund zu kennen und zu verstehen, worauf's ankommt, und dem Tier ging es gut. So einfach kann das sein.

    Meine Hündin kriegt Höllenblähungen von jeder Art von Trockenfutter (wenn's überhaupt so lange drinbleibt), die verträgt einfach diese Darreichungsform nicht. Kann ich nachvollziehen - eigentlich ist ein Hunde-Verdauungssystem ja auch nicht für Backkugeln gemacht.

    Rülpsen tut sie allerdings auch nach der Frischfuttermahlzeit, je leckerer, desto heftiger - das kommt dann eindeutig davon, daß sie so enorm schlingt.

    ..und da liegt doch der eigentliche Knackpunkt, oder?

    Einen Hund kannst du kaum auf der Insel der Seligen halten - der teilt da unsere Lebens- bzw. die Haltungsbedingungen unserer Nutztiere 1:1.

    Ich sehe hier zu, daß das Futterfleisch (Rind & Lamm) von einem kleinen, ortsansässigen Hufu-Händler kommt, der selbst im Schlachthof kauft, verarbeitet & liefert - unterwegs -zigmal Angetautes möchte ich hier nicht im Kühlschrank haben. Geflügel, Lammrippen und Knochen für meinen (kleinen - das macht's leichter!) Hund kauf ich frisch auf dem Wochenmarkt mit unseren eigenen Menschen-Einkäufen, und der nette Metzger bringt auf Bestellung auch mal einen Sonderwunsch wie etwa Rindertalg oder ein ganzes Kalbsgelenk mit.

    Wobei ich mir nicht einbilde, daß das das Geflügel qualitativ besser macht, aber es hat zumindest Lebensmittelqualität und muß nicht noch aufgetaut werden. Wild gibt's alle paar Monate mal eine Dose - and that's it. Ich tue, was ich kann, schon, weil es mir selbst zuwider wäre, "Gammelfleisch" oder TK-Geflügel im selben Kühlschrank zu haben wie mein eigenes Essen. Ich sehe es aber nicht ein, mich fürs Hundefutter verrückter zu machen als für unsere eigene Ernährung.

    Wir sind nach ähnlichem Hin & her bei den Seelachsfilet-Nuggets gelandet, wo geschnittene Hundewurst nicht geht - schön winzigklein, nicht steintrocken, Hunde lieben sie & Hände & Futterdummy bleiben sauber

    https://www.lunderland-tierfuttershop.de/shop/USER_ARTI…64&kat_aktiv=27

    Nachteile haben sie auch: der Hund hat sie erst nur zögerlich angenommen, ist inzwischen aber ganz verrückt darauf, der Preis haut einen um (wir kommen allerdings mit einem Pfund gute vier Monate aus) - und selbst sehr kultivierte Fremdhunde hängen mir jetzt dauernd sabbernd an den Taschen...

    Rindertalg gibt es hier für einen Appel & ein Ei beim Wochenmarkt-Schlachter, ich hab gerade einen Mordsblock für Vogelfutter gekauft. Bestellt man vor, beim nächsten Mal bringt er's mit.
    Ich kann mir nicht vorstellen ,daß das eine so große Ausnahme ist - ich würde also wirklich mal beim sprichwörtlichen Schlachter um die Ecke nachfragen, der noch viel selbst macht.

    Wie hat sich das Fell denn verändert, ist es z.B. kräuseliger geworden, und woher kommt das? Ist der Hund vielleicht inzwischen kastriert worden? Einfach so, nach vier Jahren, würde mich schon stutzig machen - aber du wolltest den Hund ja ohnehin durchchecken lassen.

    In der Zwischenzeit kannst du ja mal versuchen, ob das Fell überhaupt trimmbar ist - dazu brauchst du erstmal höchstens einen Billigbimsstein aus dem Drogeriemarkt. Wenn du merkst, daß da sehr viel lose sitzt und der Hund sich anschließend weniger heftig kratzt, könnte es daran gelegen haben.

    Hier ist eine einfach Anleitung die man auf jedes Rauhhaar übertragen kann:

    http://www.russell-info.de/gesundheit/fellpflege.html

    Aber wie gesagt: Wenn das Fell sich generell so verändert hat, würde ich lieber mal einen TA fragen, ob da grundsätzlich was nicht stimmt.

    Könnte er eventuell ein Rauhhaardackel-Mix sein oder einen rauhhaarigen Hund unter seinen Vorfahren haben? Dann wäre es möglich, daß das Fell getrimmt werden müßte, also das alte, abgestorbene Haar per Hand rausgepflückt.

    Hunde mit solchem Fell, bei denen das nicht gemacht wird, kratzen sich manchmal heftig, weil die schon toten alten Haare jucken. Bei meinem ziemlich kurzhaarigen Russell ist das Kratzen ohne sichtbaren Grund immer ein Zeichen dafür, daß wieder mal eine Trimm-Runde fällig ist.

    Der Gestank und die Schuppen würden da ins Bild passen: Wenn ein "Trimmfell" nicht getrimmt wird, bleibt das fettige, tote Unterfell zu lange drin, riecht zum einen deutlich ranzig und hält zum anderen die Luft von der Haut ab. Das gibt oft Schuppen.

    Ich kenn das von einem Airedale, der immer nur geschoren, aber nie ausgetrimmt wurde. Den Hund moche ich zeitweise kaum mit im Haus haben, so ranzig stank er, und wenn du gegen die Strich gingst, rieselte das Fell vor Schuppen. Mein eigener, getrimmter Airedale hatte das nie.

    Es könnte also eventuell als der Fellstruktur deines Hundes liegen - das wäre dann die einfachste Lösung.

    Seh ich genauso, und hier geht das auch gar nicht anders: Da, wo wir gehen, laufen alle Hunde frei, es kommt also ständig zu solchen Begegnungen - und wenn sich da jeder aufregen würde, hätten wir die ganze Zeit nichts anderes zu tun.

    Ich seh das also auch sehr locker, ABER: Ich erwarte dann eben auch von anderen, daß sie es locker sehen, wenn ich z.B. ihre Jungspunde energisch davon abhalte, meine junge Hündin in Grund & Boden zu rammeln. Ich freu mich schließlich auch über jeden, der meinen überschäumenden Terrier nicht noch zum Begrüßungs-Anspringen ermuntert, sondern im Zweifelsfall deutlich klarmacht, daß das unerwünscht ist. Heißt das nicht "it takes a village to raise a child"? Sehe ich für Hunde manchmal sehr ähnlich.

    Läuft hier auch allgemein so, läuft, gemessen an der Hundeanzahl auf kleinem Raum, erstaunlich gut. Was aber in meinen Augen wirklich gar nicht geht, sind die Leute, die ihren Dreißigkilo-Tutnix (wir reden natürlich nicht von aggressiven Hunden!)zwar total frei agieren lassen, aber regelrecht ausflippen, wenn er daraufhin mal von anderen in die Schranken gewiesen wird.

    Ich denke, da tust du genau das Richtige - die Lebensqualität ist jetzt einfach am allerwichtigsten.

    Hier ist ein Bild von meiner kleinen Hündin etwa zwei Monate vor ihrem Tod. Sie ist da fast zehn Jahre alt, schwer stoffwechselkrank, blind und hat mit Sicherheit schon den Tumor, an dem sie dann starb:


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    ...und trotzdem haben wir dieses letzte Frühjahr nochmal wirklich genossen: Meine Hündin war zum alten Terrier-Selbst zurückgekommen und hat wieder alles gemacht, was sie immer am liebsten getan hatte: über Wiesen rennen und Mäusejagen. Und ich hab mich einfach dran gefreut, daß es ihr so gut ging, auch wenn ich wußte...

    Das Ende kam dann ganz plötzlich, innerhalb von drei Tagen, und obwohl ich diesen Hund vermissen werden, so lange ich lebe, sehe ich gern auch diese Zeit zurück: Wir haben wirklich das Beste draus gemacht, beide. Mit großer Hilfe einer Tierärztin, die mich von jedem medizinischen Overkill abgehalten hat, und im Nachhinein war das genau der richtige Weg.

    Ich wünsche dir und Ringo wirklich, daß ihr auch noch lange Spaß zusammen haben könnt!