Beiträge von terriers4me

    Das macht ihr so toll. Party mit Leberwurst, Schokolade, ganz viel Liebe und verdrückten Tränen ist ein so viel besserer Abschluß eines guten Hundelebens als Blutspucken und hoffnungslose Schmerzen...

    Auch wenn es jetzt ironisch klingen mag, es stimmt einfach: Ringo hat sehr viel Glück gehabt - nämlich mit seinen Menschen!

    Wir wünschen euch ganz, ganz viel Kraft - vor allem für diese letzten Stunden, die wirklich das Härteste sind, was man mit einem Tier durchmachen muß. Aber auch hier: Ich finde es schon ganz groß von euch, Ringo in Frieden gehen zu lassen, bevor er sich richtig schrecklich quälen muß - und ich bin mir sicher, er wäre euch auch sehr dankbar dafür, wenn er wüßte, was ihr ihm erspart.

    ALLES Gute für euch alle!

    Zu telefonieren oder den TA kommen lassen, wäre sicher eine gute Idee - und ansonsten, denke ich, wirst du merken, wenn Rocco dir anzeigt, daß er jetzt gehen möchte. Du hast dich so lange so intensiv mit ihm beschäftigt, daß ich nicht glaube, daß du diesen Moment übersiehst.

    Ich denke, Chris hat mal wieder recht, und vielleicht kannst du ihm mit einem Medikament gegen Übelkeit wirklich noch ein bißchen rundum verwöhnen. Eine meiner Hündinnen hat es total genossen, die letzten Tage nur von Tartar und durchgedrehter gekochter Hühnerbrust zu leben, natürlich auf Wunsch ans Körbchen-Bett serviert, und meiner ersten Hündin glänzten selbst noch an ihrem Todestag total die Augen, als es endlich, endlich Schokolade satt gab (warmen Matsch zum Vom-Finger-Lecken) - ich glaube, das war einer ihrer ganz großen Lebensträume gewesen...Vielleicht gibt's ja auch noch was, was Rocco schrecklich gerne hätte?

    Wir wünschen euch beiden jedenfalls auch alles, alles Gute - und dir ganz viel Kraft!

    Das klingt doch richtig toll - dann drücken wir mal Daumen & Pfoten, daß Ares jetzt nicht mehr einsam ist!

    Ist auch immer der Moment, in dem ich das manchmal etwas nervige Freie-Hunde-Gewusel hier besonders nett find: Wenn einer dazukommt, den man eigentlich bloß an kurzer Leine mit Riesenklappe kennt. Und plötzlich ist er erstmal ganz dicht bei Frauchen (fremde Umgebung!) und ganz, ganz höflich (so viele fremde Hunde!) Im Moment ist das hier gerade ein Terrier, der die ersten drei Jahre seines Lebens nichts (nichts!) als Großstadt-Leinenknast plus Dauerbox kannte, bevor er das Glück hatte, über eine Kleinanzeige die Besitzer zu wechseln. Der hat sich an der Flexi natürlich erst aufgeführt wie ein schäumender Wahnsinniger. Jetzt, nach zwei Monaten, ist er die Höflichkeit in Person (er ist nämlich eigentlich ein ganz Ängstlicher) und hat so unglaublich viel Spaß an seiner neuen Freiheit.

    Das mit der Höflichkeit muß allerdings nicht so bleiben: sobald sowohl das Gelände als auch die neuen Kumpels vertraut sind, kommt meist der Versuch mit "alles meins!" Ein paar "eigene" Hündinnen sind schließlich ein sehr schützenswertes Gut und müssen selbstverständlich auch gebührend beeindruckt werden!

    So sind hier auch schon viele Rüden wieder verschwunden - allerdings immer nur die, bei denen Herrchen/Frauchen das nicht managen konnten oder wollten. Die anderen haben erstaunlich gut gelernt, daß Knurren, Pinkeln & Kratzen aus der Distanz fürs Ego reichen und man sich notfalls auch ganz gut aus dem Weg gehen kann. Sind ja genug Hündinnen für alle da....*g*

    ach ja, ich vergaß zu erwähnen: vorsichtshalber hab ich die Damen auch an Geschirr & Leine.

    Wie blitzschnell sich eine sonst so brave Hündin schon im ersten Versuch aus dem Halsband winden und abhauen kann, sobald der Traummann in Riechweite ist, hat uns unsere sonst so Superbrave schon während der ersten Läufigkeit vorgeführt. Da ist Gottseidank nichts passiert, weil der Rüde an der Leine war - aber die Leute waren schon recht verblüfft, als plötzlich eine nackte Hündin allein um die Straßenecke geflitzt kam und ihrem ebenso verblüfften jungen Boxer eindeutige Angebote machte...

    Klingt zwar makaber, es war aber eindeutig besser so. Hätte ihn jemand an Ort & Stelle schnell gestoppt, zum Beispiel statt zu filmen, würde er ganz genau so weitermachen, immer wieder und vom Erfolg gerechtfertigt. So, wie die Hunde die Schwänze einklemmen, sobald er näherkommt, glaube ich nämlich nicht an einen einmaligen Ausraster. Jetzt hatte er wenigstens Gelegenheit, sich komplett, unbestreitbar und öffentlich zu outen. Das dürfte seinen Hunden wesentlich mehr helfen - HOFFENTLICH!

    Keine Sorge, da verbeißt sich so schnell nix! Einen Psychopathen mit eindeutiger Mordabsicht hältst du eh nicht auf, die sind aber auch superselten. Wir hatten jedenfalls das Glück, in dreißig Jahren plus noch keinen zu treffen.

    Alle "normalen" Hunde sind höchstens halb so gefährlich, wie sie tun. Höchstens - da brauchst du also auch nicht gleich volle Kanne panisch und selbst angstaggressiv zu reagieren. Das meiste ist, gerade bei Rüden, Show und Bluff.

    Mein Hund ist ja nun klein, war als Jungtier noch kleiner, und da kamen schon dauerndes Überennen ungeschickte Tatzen im Kreuz nicht allzu gut. Daher hab ich mir generell angewöhnt, alle ranstürmenden "Tutnixe" einfach ein bißchen einzubremsen: Ich gehe dem anderen einen Schritt entgegen, sag freundlich sowas wie "hallo" oder "langsam" und hab dann schon mal die Aufmerksamkeit ein bißchen abgelenkt und den trampeligen Anlauf gestoppt. Der Kontakt selbst ist dann meist eh freundlich, wenn zu sehr getatzt oder gerammelt werden soll, geh ich dazwischen und nehme den Kollegen eben ans Halsband, bis die Besitzer endlich da sind.

    Ist dann meist alles halb so wild - wirklich sauer und meinerseits aggressiv werd ich nur in Situationen wie im oberen Post beschrieben. Das haben die fremden Hunde dann bisher immer sehr gut verstanden.

    Wir haben diese Situationen gottseidank eher selten, weil die meisten Anstürmenden wirklich eher Tutnixe sind - nervig, aber überhaupt nicht gefährlich. Die nutze ich als Übungsobjekte fürs Nicht-Leinenpöbeln, belohne also meinen Hund dafür, sie vor und nach der unvermeidlichen "Begrüßung" möglichst wenig zu beachten. Wenn man das so angeht, bleibt man selbst locker und es klappt meist ganz gut.

    Aber gestern im Park war's dann doch mal soweit: Ich war mit kurz angeleintem Terrier auf dem Rückweg, als quer über den Rasen eine fremde Hündin allein auf uns zugeschossen kam, nach Größe & Optik ein Aussiemix, mit gesträubtem Rückenhaar, wirklich aggressiv bellend - und wenn nicht auf eine Beißerei, dann doch zumindestens auf ein saftiges Gepöbel aus. Herrchen spazierte ganz entspannt gute fünfzig Meter weg und reagierte in keiner Weise.

    Die hab ich dann kräftig in das ausgestreckte Bein laufen lassen, mit dem ich meinen Terrier wegschieben mußte, der auf diese Attacke hin ebenfalls abging wie eine Rakete. (Um an dieser Stelle Mißverständnissen vorzubeugen: NEIN, ich hab meinen Hund nicht getreten - aber alle Besitzer kleinerer Kaliber wissen, daß man sich in so einer Situation meist nicht mehr schnell genug bücken kann!) Allerdings, zu Ehren unseres Antipöbeltrainings sei's gesagt: der Terrier ging erst ernsthaft los, als die anstürmende Kläfferin schon fast dran war - und da hatte ich dann das Bein dazwischen.

    Jedenfalls: Ich hab die fremde Hündin ziemlich unmißverständlich abgebremst, einen Schritt auf sie zugemacht und sie mit noch viel unmißverständlicherer Gestik (Aufstampfen) und Lautstärke und Terrierunterstützung weggescheucht - wir waren in dem Moment wirklich beide stinksauer. Sie war auch sofort weg und bellte aus etwa fünf Metern Sicherheitsabstand lauthals weiter. Ich war dann damit beschäftigt, meinen eigenen Hund zur Ruhe zu bringen, dafür zu belohnen, und als wir halbwegs geordnet weitergehen konnten, (immer noch von der Kläfferin verfolgt) war dann auch der andere Hundebesitzer endlich da.

    Mit dem klassischen Kommentar: "Was soll das denn?! Die tut doch gar nichts - die will doch nur mal bellen!"

    Langer Rede kurzer Sinn: Sowas regelt man leider, leider am besten mit dem anderen Hund allein (und betet still, daß es nicht doch mal ein ernsthaft aggressiver Kandidat ist!) - auf die Besitzer ist in solchen Fällen meist nicht zu zählen.

    Meine erste Hündin war der zuverlässigste Hund der Welt, das Tier, für das man jederzeit die Hand ins Feuer legen konnte. 99,5 % zuverlässig, d.h. von allem außer Eichhörnchen hundertprozentig abrufbar. Sie konnte sozusagne lesen und schreiben, Gedankenlesen ohnehin, war leinenfrei gleichermaßen erfahren in der Großstadt wie draußen am Pferd, setzte keinen falschen Schritt und war unglaublich "vernüftig". Eine hündische Minerva McGonagall und so "damned near perfect" wie ein Lebewesen überhaupt nur sein kann.

    Normalerweise. Sobald sie läufig war, machte sie sowas wie eine Dr. Jekyll & Mrs Hyde - Verwandlung durch. Wie wir dann, immerhin nach Mitternacht und in hundefreiem Gebiet, bei einem kurzen Ableinen zu einem echten UPS-Wurf gekommen sind, könnt ihr gern im schon genannten Thread nachlesen. Kurz gesagt: Sie war zielsicher weg wie der Blitz und hat nicht nur eine lange Strecke dunklen Wald, sondern auch noch einen sehr hohen Zaun überwunden, hin und zurück...

    Seit dem Zusammenleben mit ihr weiß ich genau, weshalb es "läufig" heißt und wozu eine Hündin unter Hormondröhnung fähig sein kann. Keine ihrer Nachfolgerinnen war auch nur annähernd so kraß, trotzdem ist mir seitdem während der Läufigkeit keine mehr von der - langen - Leine gekommen.