Wir haben diese Situationen gottseidank eher selten, weil die meisten Anstürmenden wirklich eher Tutnixe sind - nervig, aber überhaupt nicht gefährlich. Die nutze ich als Übungsobjekte fürs Nicht-Leinenpöbeln, belohne also meinen Hund dafür, sie vor und nach der unvermeidlichen "Begrüßung" möglichst wenig zu beachten. Wenn man das so angeht, bleibt man selbst locker und es klappt meist ganz gut.
Aber gestern im Park war's dann doch mal soweit: Ich war mit kurz angeleintem Terrier auf dem Rückweg, als quer über den Rasen eine fremde Hündin allein auf uns zugeschossen kam, nach Größe & Optik ein Aussiemix, mit gesträubtem Rückenhaar, wirklich aggressiv bellend - und wenn nicht auf eine Beißerei, dann doch zumindestens auf ein saftiges Gepöbel aus. Herrchen spazierte ganz entspannt gute fünfzig Meter weg und reagierte in keiner Weise.
Die hab ich dann kräftig in das ausgestreckte Bein laufen lassen, mit dem ich meinen Terrier wegschieben mußte, der auf diese Attacke hin ebenfalls abging wie eine Rakete. (Um an dieser Stelle Mißverständnissen vorzubeugen: NEIN, ich hab meinen Hund nicht getreten - aber alle Besitzer kleinerer Kaliber wissen, daß man sich in so einer Situation meist nicht mehr schnell genug bücken kann!) Allerdings, zu Ehren unseres Antipöbeltrainings sei's gesagt: der Terrier ging erst ernsthaft los, als die anstürmende Kläfferin schon fast dran war - und da hatte ich dann das Bein dazwischen.
Jedenfalls: Ich hab die fremde Hündin ziemlich unmißverständlich abgebremst, einen Schritt auf sie zugemacht und sie mit noch viel unmißverständlicherer Gestik (Aufstampfen) und Lautstärke und Terrierunterstützung weggescheucht - wir waren in dem Moment wirklich beide stinksauer. Sie war auch sofort weg und bellte aus etwa fünf Metern Sicherheitsabstand lauthals weiter. Ich war dann damit beschäftigt, meinen eigenen Hund zur Ruhe zu bringen, dafür zu belohnen, und als wir halbwegs geordnet weitergehen konnten, (immer noch von der Kläfferin verfolgt) war dann auch der andere Hundebesitzer endlich da.
Mit dem klassischen Kommentar: "Was soll das denn?! Die tut doch gar nichts - die will doch nur mal bellen!"
Langer Rede kurzer Sinn: Sowas regelt man leider, leider am besten mit dem anderen Hund allein (und betet still, daß es nicht doch mal ein ernsthaft aggressiver Kandidat ist!) - auf die Besitzer ist in solchen Fällen meist nicht zu zählen.