schara,
ich lasse sie, wenn das Gelände sicher ist, auch weiter wegrennen. Sie gehört zu den Hunden, die einfach mal Gas geben MÜSSEN. Aber wir haben wirklich von Welpenbeinen an Zurückrufen geübt, ständig, aus jeder Distanz und Situation, und tun das heute noch.
Dabei hab ich einmal das Glück, daß sie so enorm eifrig bei der Sache ist (es geht ja SCHNELL!) und meist rangerast kommt wie die Feuerwehr, weil's ja TOLL ist und sogar was geben könnte. Zum anderen hat sie aber durchaus auch ein paar unangenehme Erfahrungen machen müssen, so a la anfliegende Lederleine im Moment des Durchstartens. Sie gehört da, wieder zum Glück, zu den weichen Hunden, die du mit einem guten Timing nachhaltig beeindrucken kannst, merkt sich sowas sehr, und insofern kommen wir wirklich gut klar, solange sie weiß, ich meine es ernst und bin "da."
Der Unterschied ist kraß: Ich hab es schon geschafft, sie angesichts von vier uns fast umrennenden Rehen frei absitzen zu lassen, weil ich wirklich "bei ihr" war. Andererseits hat sie es schon geschafft, mir in der Nanosekunde zu entwischen, in der ich unaufmerksam war, um eine Bekannte zu begrüßen, die vorbeiritt. Die bleib dann stehen - und ich konnte gerade noch über den Pferdehals hinweg meinen Terrier mit dreifacher Lichtgeschwindigkeit weit weg übers Feld rasen sehen, auf einen Punkt zu, den der Hund in weiter Entfernung gesehen hatte, wir nicht: ein Reh. Das muß sie die ganze Zeit schon im Visier gehabt haben, war aber unter meiner Kontrolle eben nicht losgerannt - genau bis zu dem Moment, in dem ich ihr mit Unaufmerksamkeit die Gelegenheit geboten habe.
Nichts passiert, aber abzurufen war da nix mehr. Seitdem leine ich sie sogar an, wenn ich draußen mal ganz kurz einen Anruf annehmen muß - und an längere Telefonate habe ich mit diesem Hund, ehrlich gesagt, noch nie gedacht. Vielleicht in fünf Jahren....LOL