Beiträge von terriers4me

    Ich würde die Dosis davon abhängig machen, wie gut Schara generell Knochen verdaut, ohne zu sehr Verstopfung zu kriegen - das Problem ist ja weniger das Calcium als die Gefahr von ganz fiesem Knochenkot.

    Meine stoffwechselkranke Blinde bekam einmal monatlich ihr Kalbsgelenk als Zahnbürste. Da war ich sehr vorsichtig und hab ihr das Teil immer abgenommen, wenn sie Fleisch und Knorpel abgekaut und eine Ecke ernsthaft angeknabbert hatte, also bevor sie zuviel Knochenmasse auf einmal intus hatte. Das dauerte so etwa eine halbe Stunde. Bis zum nächsten Tag kam das Gelenk dann in den Kühlschrank, dann durfte sie wieder ein Stück weitermachen, bis das Teil nach 3-4 Tagenfür den Wohnungsgebrauch zu sehr müffelte. Ausnahme waren die leider sehr schwer zu kriegenden Gelenke von erwachsenen Weide-Galloways: Die konnte sie behalten und stundenlang nach Herzenslust beknabbern, da ging nicht genug ab, um die Verdauung durcheinanderzubringen.

    Ihrer Nachfolgerin würde ich längere Knabberzeiten zugestehen, weil sie generell Knochen gut verdaut - aber die vergräbt die Riesendinger immer bloß im Garten.

    Ich kann deine Sorge zwar mehr als verstehen, nachdem mir ein Hund an einem Giftköder krepiert ist (und obwohl wir auf dem betreffenden Spaziergang allein waren und ich sie im Auge hatte, habe ich das Schlucken NICHT gesehen!), aber nochmal: ich glaube nicht, daß es was Schlimmes war.

    Hunde-Vergifter machen es ihren Opfern möglichst einfach und den Besitzern möglichst schwer: Die legen Happen zum blitzschnellen Runterschlucken, so wie es uns passiert ist. Dagegen ist Rattengift, das nur für Ratten gedacht ist, mit Bitterstoffen versetzt. Ratten schmecken Bitter angeblich nicht, auf andere Tiere wirkt das abschreckend, so daß Othello vermutlich auch nicht abgeschluckt, sondern nach dem Zerbeißen erstmal gespuckt hätte. Und, last not least: ein Labrador müßte schon eine ganz gute Portion aufnehmen, und da die Pellets klein sind, hätte er entweder weiträumig weitersuchen müssen, oder du hättest an der Stelle, im oder am Fang noch was gefunden.

    Ich würde eher auf ein Superleckerli wie eine tote Maus tippen - und selbst wenn die vergiftet gewesen sein sollte, wäre die Dosis viel zu klein für eine ernsthafte Sekundärvergiftung bei einem so großen Hund.

    Mein junger Hund ist gegen Staupe grundimmunisiert und wird jährlich nachgeimpft. Bei den älteren Hunden habe ich die Abstände früher immer weiter auseinandergezogen und später gar nicht mehr geimpft, aber da war Staupe auch generell kein Thema mehr und galt als ausgestorben.

    Das hat sich ja leider in den letzten Jahren wieder sehr geändert, und bei der Anzahl von Hundekontakten hier werde ich da sicher kein Risiko eingehen. Wie Staupe wirkt, kann ich dir nämlich leider ganz genau sagen: fast immer tödlich, und es ist ein sehr qualvoller Tod, der die Hunde auch lange nach scheinbar überstandener Krankheit noch einholen kann.

    Meine Großeltern haben noch Hunde an Staupe verlieren müssen, und es muß entsetzlich gewesen sein. Ich bin wirklich heiß dankbar, daß es da heute einen einfachen und wirksamen Impfschutz gibt.

    Mit der Gefährdungshaftung kann das wohl wirklich ziemlich schräg laufen. Ein absurder Fall: Ein Bekannter hat einen Gartenservice, und einer seiner Kunden hat sich vor ein paar Jahren juristisch mit einem Einbrecher rumgeschlagen. Der ist auf sein Grundstück, hat sich seine Leiter geholt, um ins Haus einzusteigen - und ist dabei böse gestürzt, hat sich verletzt und wurde folglich gefaßt.

    Einbrecher wurde eh gesucht, landete also im Knast. Und von da aus hat er, mit Hilfe eines kreativen Anwalts, auf Schmerzensgeld gegen den Leiter-Besitzer geklagt. Die Leiter habe nicht der DIN-Norm entsprochen und ungesichert rumgelegen, ihr Besitzer sei folglich zumindest teilweise für seine Verletzungen haftbar. Angeblich - angeblich! - hat er schließlich recht bekommen & der Leiterbesitzer mußte zahlen.

    Wie gesagt: auch das ist Hörensagen, aber mein Bekannter ist eigentlich sehr zuverlässig.

    Wenn die Hunde satt & sauber sind und nicht permanent mißhandelt werden, kann das Vetamt genau gar nichts machen - die können ja nun schlecht einen Familientherapeuten rund um die Uhr abordnen, damit die Welpen eine stressfreie Umgebung haben.

    Aber dein schlechtes Gefühl trügt dich nicht: Die Anlage zur Aggressivität vererbt sich, und natürlich beeinflußt das Umfeld die Welpen. Wäre also einer der vielen "Finger weg!" - Würfe, die es ständig überall gibt. Straf- oder verfolgbar ist sowas nicht, es wird letztlich hier wie überall die Entscheidung der Käufer sein, wo sie ihr Geld lassen.

    Ich such mir "meinen" Hund erstmal möglichst(!) rational aus, nach dem, was paßt und geht - aber sobald er dann da ist, ist er bedingungslos "meiner", und wir nehmen gemeinsam, was auch immer kommt.

    Dabei bin ich, egal, was Unvorhergesehenes passierte (und es passierte so einiges!), mit meinen Hunden bisher sehr glücklich geworden, und ich glaube, sie waren mit ihrem Leben auch ganz zufrieden.

    Bei meinem Hund, krankheitshalber mit Dauerfreßgier, aber auch krankheitshalber sehr empfindlich & auf Dauerdiät, hat es geholfen, die Tagesportion an Kohlehydraten als Getreideflocken zu füttern, am besten Hirse. Wenn man die nämlich kurz aufkocht, haben sie eine enorme Quellfähigkeit. Solche Flocken bis zum Geht-nicht-mehr ausgequollen und über (krankheitshalber) drei Mahlzeiten täglich gestreckt, gaben immerhin einiges an Volumen her. Der Hund war hinterher eine gute Zeit satt, obwohls natürlich genaugenommen nur Wasser war.

    Rohes Obst/Gemüse pur tendiert, wenn es drinbleibt, dazu, den Appetit eher anzuregen, weil's den Magen ankurbelt. Von größeren Mengen minderwertigen Fleisches wie Lunge kriegte zumindest mein kranker Hund Erbrechen oder Durchfall, mein jetziger gesunder reagiert auf sowas mit Höllenblähungen.

    Dieser Getreideschleim war das einzige, was wenigstens zeitweise gegen das ewige Hungergefühl half.

    Immi,
    Leckt Jacky sich regelmäßig, wenn sie gepinkelt hat, und läuft sie oft dabei?
    Dann hast du ein nächstes Zeichen dafür, daß da körperlich was nicht stimmen könnte: Sowas tun Hündinnen meist, wenn das Pinkeln entweder schmerzhaft ist (brennt wg. irgendwelcher Probleme) oder für sie irgendwie "komisch" war - zum Beispiel, wenn es sich während der Läufigkeit "anders" anfühlt.

    Oder wenn sie vom plötzlichen Pinkeln-Müssen total überrascht wurden, ihnen das also einfach "passierte", obwohl sie eigentlich gar nicht pinkeln "wollten" - und so ähnlich hört sich das bei Jacky an. Wenn Jacky so extreme Angst vor dem Alleinsein hat, daß sie zittert, daß die Box rappelt, liest sie da natürlich vorher auch eure feinsten Signale. Nach so langer Zeit beobachtet sie euch inzwischen ständig, immer mit der Frage: Muß ich jetzt Angst haben?! Lassen sie mich jetzt allein???? Und schon so viel Anspannung geht gut auf Blase und Darm.

    Ich schrieb's dir ja schon: Russells sind da oft sehr viel heftiger als andere Hunde, weil sie so extrem menschenanhänglich, sensibel und schlau sind. Dafür, schwer alleinzubleiben, sind sie leider bekannt. Die Angst ist größer, die Reaktion schneller und heftiger, da ticken viele Russells wirklich anders als andere Hunde - den Unterschied siehst du ja an euren beiden genau.

    Und im Zeichen-Lesen sind Hunde wirklich unglaublich intelligent: die beobachten an uns Dinge von denen wir selbst keine Ahnung haben, und ziehen die richtigen Schlüsse daraus. Jacky ist also nach all den Jahren schon in Dauerspannung, und ihre Trennungsangst ist enorm. Vielleicht ist auch diese extreme Reizbarkeit organisch bedingt, ich denke, das untersuchen zu lassen ,war auch ein sehr guter Tip. Wenn sie dazu noch ein auch nur ein minimales Problem, etwa durch diese Bandscheibengeschichte oder Darmprobleme hat, also normalerweise zwar noch Urin/Kot halten kann, aber in Angst eben schneller nicht mehr als andere Hunde, dann ist klar, warum sie im Moment einfach nicht anders kann.

    Ein absoluter Teufelskreis, und vielleicht kommt ihr da wirklich nur mit anfänglicher, ergänzender medikamentöser Hilfe raus, die ihr die schreckliche Panik ein bißchen nimmt, und sicher nicht ohne ärztliche Hilfe für den Hund. Zum Arzt zu gehen, hast du ja auch vor. Besteh da wirklich rundum auf Gründlichkeit und laß dich nicht abwimmeln. Jacky wird's dir danken, deine Teppiche natürlich auch.

    Laß mich zum Abschluß Bungee zitieren, nur etwas abgewandelt: Lernt, die Problem eurer Hunde erstmal gründlich medizinisch abzuklären, bevor ihr endlos an etwas herumerzieht, das sie vielleicht gar nicht beeinflussen können. Nur meine Meinung - und mit der verschon ich euch jetzt auch, mit den besten Wünschen für Jacky und dich.

    Mit euch hat das ja zum Glück erstmal wenig zu tun, wenn Gismo heute noch so erschrickt - da kommen einfach Sachen hoch, die sich tief eingebrannt haben. Ich hab als Kind mal einen Unfall gehabt, also auch eine Schocksituation, und die Erinnerung kam lange ab und zu mal wieder hoch, ganz plötzlich und völlig unabhängig von der Situation oder der Umgebung.

    Ich denke, den Hunden geht es da wirklich ganz ähnlich, das zeigt ja auch, daß du ihn da manchmal "rausholen" kannst: dann ist er aus seinem alten Schrecken wieder bei dir. Wenn das geht, ist das doch schon ein sehr gutes Zeichen.