Immi,
Leckt Jacky sich regelmäßig, wenn sie gepinkelt hat, und läuft sie oft dabei?
Dann hast du ein nächstes Zeichen dafür, daß da körperlich was nicht stimmen könnte: Sowas tun Hündinnen meist, wenn das Pinkeln entweder schmerzhaft ist (brennt wg. irgendwelcher Probleme) oder für sie irgendwie "komisch" war - zum Beispiel, wenn es sich während der Läufigkeit "anders" anfühlt.
Oder wenn sie vom plötzlichen Pinkeln-Müssen total überrascht wurden, ihnen das also einfach "passierte", obwohl sie eigentlich gar nicht pinkeln "wollten" - und so ähnlich hört sich das bei Jacky an. Wenn Jacky so extreme Angst vor dem Alleinsein hat, daß sie zittert, daß die Box rappelt, liest sie da natürlich vorher auch eure feinsten Signale. Nach so langer Zeit beobachtet sie euch inzwischen ständig, immer mit der Frage: Muß ich jetzt Angst haben?! Lassen sie mich jetzt allein???? Und schon so viel Anspannung geht gut auf Blase und Darm.
Ich schrieb's dir ja schon: Russells sind da oft sehr viel heftiger als andere Hunde, weil sie so extrem menschenanhänglich, sensibel und schlau sind. Dafür, schwer alleinzubleiben, sind sie leider bekannt. Die Angst ist größer, die Reaktion schneller und heftiger, da ticken viele Russells wirklich anders als andere Hunde - den Unterschied siehst du ja an euren beiden genau.
Und im Zeichen-Lesen sind Hunde wirklich unglaublich intelligent: die beobachten an uns Dinge von denen wir selbst keine Ahnung haben, und ziehen die richtigen Schlüsse daraus. Jacky ist also nach all den Jahren schon in Dauerspannung, und ihre Trennungsangst ist enorm. Vielleicht ist auch diese extreme Reizbarkeit organisch bedingt, ich denke, das untersuchen zu lassen ,war auch ein sehr guter Tip. Wenn sie dazu noch ein auch nur ein minimales Problem, etwa durch diese Bandscheibengeschichte oder Darmprobleme hat, also normalerweise zwar noch Urin/Kot halten kann, aber in Angst eben schneller nicht mehr als andere Hunde, dann ist klar, warum sie im Moment einfach nicht anders kann.
Ein absoluter Teufelskreis, und vielleicht kommt ihr da wirklich nur mit anfänglicher, ergänzender medikamentöser Hilfe raus, die ihr die schreckliche Panik ein bißchen nimmt, und sicher nicht ohne ärztliche Hilfe für den Hund. Zum Arzt zu gehen, hast du ja auch vor. Besteh da wirklich rundum auf Gründlichkeit und laß dich nicht abwimmeln. Jacky wird's dir danken, deine Teppiche natürlich auch.
Laß mich zum Abschluß Bungee zitieren, nur etwas abgewandelt: Lernt, die Problem eurer Hunde erstmal gründlich medizinisch abzuklären, bevor ihr endlos an etwas herumerzieht, das sie vielleicht gar nicht beeinflussen können. Nur meine Meinung - und mit der verschon ich euch jetzt auch, mit den besten Wünschen für Jacky und dich.