Abessinierin.
das Reh war fiktional, als Beispiel für einen Reiz, der stärker ist als sämtliche positive Bestätigung, denn
1. ist in mehr als 30 Jahren noch KEINER meiner Hunde stundenlang weggewesen, da wär ich nämlich längst tot. Der Rekord waren 20 Minuten außer Sicht, als wir uns letztes Jahr in Rügen am Steilhang verloren haben, und das hat mir schon fast ein Herzversagen beschert. Mit einem Hund, der mir wirklich außer Sicht durchgeht, könnte ich echt nicht leben.
2. bin ich natürlich nicht so dämlich, mit Gottweißwas zu werfen, wenn ich eh keine Chance mehr habe - daß Timing das erste ist, was man mit so einem Hund lernt, weiß glaube ich, jeder Terrierbesitzer...*ggg*
aber 3. gebe ich durchaus zu, daß die Kleine das Bei-Wildgeruch-Abstoppen auf verbales Kommando auf die aversive Tour gelernt hat, und zwar sehr früh.
Zwangsweise: Nachdem sie mit drei Monaten versucht hat, ihre Milchzähnchen allen Ernstes an einer Sau auzuprobieren und fortan auch auf verbales Abbruchkommando plus lange Leine nicht wirklich von den Wechseln abzubringen war, hab ich sie frei an eine passende Stelle gebracht, und ihr auf das ignorierte NEIN eine Wurfkette nachgeschmissen. Ich habe Glück: der Hund ist weich, war sehr beeindruckt und blitzschnell wieder neben mir (natürlich HOCH gelobt!)wir brauchten die ganze Zeremonie nur noch einmal vor Rehen zu wiederholen. Mit Strafe hat sowas für mich übrigens nichts zu tun - das war ein kühl kalkuliertes und eingesetztes Mittel zum Zweck.
Seitdem sitzt das mit dem Jagdbeginn-Abbrechen auf verbales Kommando, und das Verhalten bei Wildsichtung liegt nur noch an mir: reagiere ich rechtzeitig, brauch ich auch nix zu schmeißen. Reagiere ich nicht mehr rechtzeitig, geht der Hund ab.
und 4, da hast du natürlich recht: DANN ist alles zu spät! Ist uns aber in zweieinhalb Jahren erst zweimal passiert, beide Male kam der Hund im selben Tempo zurück, als der Bewegungsreiz weg, also der Hase im Busch war. Natürlich war da nix mehr mit "Strafe" - ICH hatte ja schließlich nicht aufgepaßt.