Beiträge von terriers4me

    Keine Sorge, du hast den Kleinen sicher noch nicht "verzogen". Damit, daß er seine Geschäfte plötzlich drinnen erledigt, versucht er dir gerade zu "sagen", daß er sich draußen entweder nicht mehr sicher genug fühlt, oder daß er zu überdreht ist.

    So junge Hunde können sich draußen nur lösen, wenn sie sich total sicher und entspannt fühlen. Ist doch auch logisch: Einmal hinterlassen sie eine Geruchsspur, die ihnen den Freßfeind auf den Hals schicken könnte, wenn sie bei der Platzwahl nicht ganz vorsichtig waren. Zum anderen geht es ihnen wie Kleinkindern: vor lauter Toben "vergessen" sie, daß sie müssen, und es fällt ihnen ein, wenn die Anspannung nachläßt - also drinnen.

    Daß der Kleine noch in den Vorgarten macht, spricht eher dafür, daß er draußen Angst hat. Vielleicht hat ihn da vor zwei Wochen irgendwas erschreckt, was du gar nicht wahrgenommen hast, Welpen sind da total empfindlich - und nun geht er auf Nummer Sicher und wählt entweder die Wohnung als sicheres Klo, oder eben den Vorgarten, der ja geruchlich noch zu seinem engsten Revier gehört. Hat er den verlassen, wird's ihm offenbar zu gefährlich.

    Das mit der ruhigen Wiese ist da sicher eine gute Idee, und Hintragen kann auch hilfreich sein. Dann hat er keine Gelegenheit, vorher in den Garten zu machen, und du kannst ihn gleich an Ort und Stelle loben. Geduld wirst du sicher brauchen - aber es wird schon wieder klappen, sobald er verstanden hat, was du da von ihm willst.

    "Wieso soll ich Monty im Haus lassen??? Unser Garten ist eingezäunt und nicht Monty ist abgehauen, sondern das Teilchen ist abgehauen und in unseren Garten rein!!!!"

    Selbstverständlich - du bist völlig im Recht, das Verhalten des Hündinnenbesitzers ist TOTAL unmöglich, und das solltest du ihm auch deutlich klarmachen.

    Das ändert aber leider nichts an den Fakten, daß 1. die Hündinnenbesitzer offenbar so unbedarft sind, daß sie die Situation nicht ernst nehmen, das Hündchen also wiederkommen könnte, solange euer Zaun noch einen Durchschlupf bietet, 2. Monty eine Hündin dieser Größe eventuell schon beim Decken verletzten könnte, vom Nachwuchs mal ganz abgesehen und 3. du es bist, die sein Durchdrehen aushalten muß, nachdem die Dame im Garten war. Was übrigens, 4. generell noch deutlich nerviger werden könnte, wenn er mal gedeckt hat.

    An all dem läge mir persönlich absolut nichts, daher bliebe mein Rüde eben pragmatischerweise drin, bis die "Gefahr" vorüber ist (wie reden hier von wenigen Tagen!).

    Ich hab mir das Buch 1995 gekauft und füttere meine Hunde seitdem im Großen & Ganzen danach - und hier ist auch noch nie einer von Getreide die Wände hochgegangen. Ich habe, ehrlich gesagt, überhaupt noch nie gemerkt, daß Getreidefütterung auch nur die geringste Auswirkung aufs Hunde-Temperament gehabt hätte.

    Oh ja, wie Tisch, Fußboden und sonst noch so einiges aussehen, kann ich mir bestens vorstellen, weil ich meine Vögel ja sozusagen gebarft habe, die haben wirklich einem großen Teil vom Frischzeug von draußen gelebt. Besonders gut kamen dabei auch Birkenzweige mit Samen im Herbst - wenn sie die zerpflückt hatten, waren diese feinen, fliegenden Samenstände wirklich ÜBERALL....

    Weil man wirklich aus jeder Zeile lesen kann, wieviel Spaß du an den beiden hast - vielleicht magst du euch noch ein bißchen mehr machen? Kennst du jemanden, der jetzt seine Obstbäume, oder anderes, ungiftiges Weichholz schneidet? Solche Äste jetzt, kurz vor dem Knospen-Aufbrechen, waren für alle meine Vögel, die Wellensittiche ebenso wie die Zeisige, immer das absolut Größte.

    Ich hab sie ihnen in eine schwere Vase (entweder eine mit ganz dünnem Hals, oder eine mit Netz über der Öffnung, daß bloß kein Vogel ertrinkt!) ins Zimmer gestellt, und die Vögel hatten die Zeit ihres Lebens dabei ,auf diesem "Baum" zu klettern und erst die Knospen sorgfältig auszufressen, dann die Rinde teilweise zu schälen und zu fressen. Manche kleinen Papageien nehmen diese feinen Rindenstreifen ünrigens auch gerne als Nist-Unterlage. Meine liebten jedenfalls Kirsch- und Apfel- und Pflaumenzweige total, Erlen, Weiden und Buche fanden sie auch sehr lecker, Birke wurde total verschmäht.

    Sowas ist jedenfalls, wegen enorm vieler Vitamine und Mineralien, eine hervorragende Frühjahrskur samt Abenteuerspielplatz für die Vögel, und das Zusehen, wenn sie so geschickt Schnabel und Krallen benutzen, macht total Freude.

    Die anderen haben's dir ja schon gut erklärt, und die Kleine sagt es euch ganz deutlich: Sie ist noch in einem Alter, in dem sie den ganz engen Körperkontakt mit euch dringend braucht. Dieses "Kontakliegen" gibt so einem Zwerg die Sicherheit, die er ja zum Beispiel zum Alleinbleiben dringend braucht: die Sicherheit, daß er zu euch gehört und nicht ständig von euch getrennt wird.

    Meinen Achteinhalb Wochen-Welpen habe ich übrigens NUR unter der Bedingung so früh von der Züchterin bekommen, daß die Kleine erstmal im Bett schläft. Was natürlich auch die Stubenreinheit supereinfach gemacht hat: Meist schlief sie durch, und wenn sie sich mal rührte, war ich rechtzeitig wach.

    Später, wenn der junge Hund selbständiger und selbstbewußter wird, läßt dieser Drang zu engem Körperkontakt ganz von selbst nach, und dann kriegt ihr ihn z.B. auch gut wieder aus dem Bett.

    Aber im Moment seid ihr die einzige Sicherheit ,die so ein Zwerg im Leben hat, und davon solltet ihr ihm so viel wie möglich bieten. Damit "verzieht" ihr den Welpen wirklich nicht, sondern legt eine gute Basis dafür, daß es ein selbstbewußter und sicherer Hund wird.

    Die USA haben uns ja nun diesen Riesen-Vorteil voraus: Platz, Platz und nochmal Platz. Da findet sich sicher auch für vergleichsweise schwierige Hunde ein Umfeld, in dem sie nicht mehr groß gefährlich werden können?

    Wie soll das denn im Zweifelsfall in einem so dicht mit Mensch & Hund bevölkerten Land wie Deutschland klappen - in einem Land noch dazu, in dem die Stimmung gegen Hunde im Allgemeinen und "Kampfhunde" im Besonderen so dicht an der Hysterie-Grenze ist?

    Ich hab letzten Herbst blutenden Herzens darauf verzichtet, einen Staff in Pflege zu nehmen ,der überhaupt nicht "resozialisierungsbedürftig", sondern ein toller Bursche war. ABER: Es sah aus wie das Urbild eines "Kampfhundes", und ich hätte mangels Auto null Möglichkeit gehabt, ihn aus der Dauer-Öffentlichkeit zu nehmen. Hätte dieser Hund ein paarmal im Auslaufgebiet seine Hündin so vor all den freilaufenden anderen Kerlen abgeschirmt, wie Rüden es nun mal tun, hätte er hinter meinem Innenstadt-Zaun ein paarmal mit dem Terrier gebellt, wäre er einfach bloß täglich mit uns am Schulhof entlangangen, hätten wir mit sehr großer Wahrscheinlichkeit das OA bös an der Backe gehabt, was für diesen Hund das Ende aller Vermittlungschancen bedeutet hätte.

    Vielleicht ist das Umfeld hier wg. Hamburg-Nähe noch besonders kraß, aber ich könnte mir absolut nicht vorstellen, in einer "normalen" Umgebung einen wirklich gefährlichen Hund dieses Typs zu managen, ohne ihn zu einem Leben komplett an kurzer Leine zu verdammen?

    "Nein. Das ist natürlich keine erzieherische Maßnahme. Das ist dann plötzlich Eingreifen in einer Notsituation. Als ob dein Hund das verstehen würde."

    In einer Notsituation ist mir erstmal ziemlich latte, was der Hund versteht - Hauptsache die Not ist abgewendet. Der springende Punkt liegt doch ganz woanders: Ich kann in einer Notsituation viel wirkungsvoller und problemloser eingreifen, wenn es für den Hund eben NICHT Alltag ist, für jeden Pipifax körperlich gemaßregelt zu werden.

    Und genau deswegen behalte ich mir sowas für den Fall vor, wenn's nötig ist: Wenn dein Hund eben keine immer wieder schmerzzufügende Hand kennt, kannst du ihm notfalls auch ohne Streß und ohne Schmerz für den Hund ins Maul greifen. Was meinst du, wieviel zwischen den Backenzähnen klemmende Stöckchen ich vom Russell bis zum Schäferhund über die Jahrzehnte schon rausgepult habe, während sich der arme Hund Mühe gab, mir nicht in die Hand zu beißen?

    Übrigens raten selbst die Hardcore-Hundeprügler vergangener Zeiten durchgängig eines: Schlag NIE mit der Hand - und die wußten vermutlich, warum...

    Anderes Beispiel: Ich hab eine alte, sehr selbstbewußte und ranghohe Stute. Der Typ Pferd, der alles für dich tut, wenn du ihn gewonnen hast, eine dämlich Trainerin für "Klapsen" als Kampfansage so ernsthaft auf den Hinterbeinen angegagen hat, daß die sich zum Glück nie wieder in ihre Nähe traute. Der Stute konnte ich, als sie krank war, ein ekliges Medikament buchstäblich mit der Hand an den Gaumen kleben, und sie hat das Maul dabei von selbst aufgehalten.

    Ich bin da einfach ein bequemer Typ: Ich hab's gerne reibungslos.

    Die Viecher müssen mich zwar als weisungsbefugt ansehen (ich seh sie nämlich mitnichten als gleichberechtigte Partner, sondern als Geschöpfe, für die ich die Verantwortung habe und viele Entscheidungen treffe) - aber wie gesagt: für Kleinkram wie "Sitz" oder Napfwegnehmen den dritten Klaps-Weltkrieg anzuzetteln, wär mir einfach zu albern.

    Ganz einfach: Unterkiefer greifen, Daumen in Maul, Maul auf, Hand rein, Happen raus. Ende der Geschichte.

    Wenn dein Hund keinen Grund hat, deine Hand zu fürchten, ist das absolut kein Thema. Was meinst, du, was ich über die Jahre so schon alles aus Hundemäulern geholt habe...