Erst mal herzlichen Glückwundsch zum Neuzugang, und dann: Es ist nicht nur ein Welpe, der Körperkontakt zum (Über-)leben braucht, es ist auch noch ein Welpe einer Rasse, für die der zeitlebens auf der Proiritätenliste ganz oben steht - gleichberechtigt mit dem "mal richtig den Terrier rauslassen" draußen. Wirklich ein Hund, dessen Kontaktbedürfnis oft ausgeprägter ist als das eines Schoßhündchens, und der sehr unglücklich ist, wenn dieses Bedürfnis nicht erfüllt wird. Nicht umsonst raten sogar kernige britische Jäger, den Terrier im Bett schlafen zu lassen...
Dieser Hund hat ganz andere Vorstellungen von schönen Ruheplätzen als du und wird die Möglichkeit, sich in einen kuscheligen Kennel zurückzuziehen nur sehr selten begrüßen, sondern eher als Strafe ansehen. Er will DABEISEIN - möglichst eng und immer.
Das geht natürlich nicht, das muß er lernen, und du mußt da eine Balance finden. Was das Duschen angeht: das hatten wir hier ganz genauso. Ich habe allerdings vom zweiten Tag an auch die Badezimmertür erst angelehnt, dann zugemacht, und notfalls durch die Tür mit dem Welpen geprochen. Ein paar Tage hab ich noch zum Ruf der Wildnis geduscht ( die Kleine jaulte nicht, sondern heulte gleich los wie eine Hyäne), das wurde aber schnell weniger. Welpe hat fix verstanden, daß ich a.)ja noch da bin, nur hinter einer geschlossenen Tür, sich die Aufregung also nicht lohnt und b) auf dem Wohnzimmerteppich was Nettes zum Kauen serviert worden war, das es nur während dieser Zeit gab, und wir c) spazierengingen, sobald ich aus dem Bad kam - das Warten also was Positives einleitete, und sich damit sozusagen lohnte.
Da war dann bald Ruhe, abgesehen mal von einem kontaktsuchenden Piepser, den ich durch die Tür beantworten konnte. Ich habe die Zeit immer weiter ausgedehnt - und so hatten wir dann gleich nebenbei die Grundsatzlektion im Alleinbleiben gemeistert: Ganz normal und geht auch wieder vorbei - Aufregung lohnt sich also nicht.
Das werdet ihr sicher auch bald hinkriegen ,aber achte wirklich sehr darauf, daß du dem Welpen in der gemeinsamen Zeit dann auch den Körperkontakt bietest, den er jetzt noch so dringend benötigt und auch später mehr brauchen wird als viele andere Hunderassen. Wenn er da zu kurz kommt - also z.B. auch in deiner Abwesenheit dauernd im Kennel statt auf deinen Füßen liegen soll, wird auch das Alleinbleiben schwieriger.
Meine Welpen konnten sich den Liegeplatz völlig frei aussuchen, Hauptsache, sie gaben überhaupt Ruhe - und das hat immer gut geklappt.
Entspann dich da einfach ein bißchen, du brauchst wirklich nicht gleich die ganze Erziehung im Schnelldurchgang zu absolvieren - und noch ganz viel Spaß mit dem Zwerg!