Beiträge von terriers4me

    Natürlich mal wieder eine Runde Beileid für alle Mitgeplagten, und vielen Dank - die Geschichten sind einfach toll, solange sie einem nicht selbst passieren, und der stolze Setter sieht wirklich nur genial aus!


    Wir hätten da noch einen saisonalen Tip, um Hunde dieser Sorte ohne großen Spazierengeh-Aufwand mal so richtig glücklich zu machen (oder soll ich sagen: "auszulasten"...?): Garten mit getrockentem Rindermist düngen und das Zeug gut angießen! Ich hab mich vorhin total gewundert, wieso draußen plötzlich ständig was Weißes rasend schnell in Seitenlage an den Beeträndern entlangfuhr: mein Hund, Nase voran, Schulter bodennah folgend, Beine strampelnd, Gesamteindruck total extatisch....


    Ich dachte erst, sie sei plötzlich verrückt geworden, von einer mörderjuckenden allergischen Reaktion befallen oder von irgendwas gestochen wurden - bis mir aufging, daß Fräulein Terrier da zwar nichts geraucht, aber eindeutig was geschnüffelt hatte: meine gerade hausgemachte Rindergülle. Offenbar hab ich da unabsichtlich ein ideales Biotop für ihresgleichen geschaffen, Marke: Sch***köters Gartenlust!

    Um aufs Ausgangsthema zurückzukommen: Wenn Cookie so sehr und ausschließlich auf dich bezogen ist, kann das Ganze ziemlich nach hinten losgehen, sobald die zweite Hündin erwachsen wird: Dann ist die Chance nämlich hoch, daß Cookie dich nicht teilen möchte und das auch sehr deutlich macht.


    Meine erste Hündin zum Beispiel war als Einzelhund -zigmal glücklicher als in Gesellschaft ihres Sohnes, den wir behalten haben. Die beiden hatten zwar nie ernsthafte Probleme, weil immer klar war, wer das Sagen hatte (die Alte), aber die Hündin hat schon sehr darauf gesehen, daß sie jederzeit zuerst kam. Und wäre der Rüde etwa auf die Idee gekommen, ebenfalls mich als engste Bezugsperson zu wählen (hat er nicht), hätte es mit Sicherheit sehr heftig gekracht. Diese beiden Hunde waren jeder alleine viel glücklicher, Seelentröster-Funktion hatten sie füreinander absolut nicht.


    Dass eine Hündin auch von ihrem Welpen lernt, kann ich aus Erfahrung bestätigen: Diese, meine erst Hündin hatte noch drei Jahre lang täglich Kontakt zu ihrer eigenen Mutter und ihrem "Vater", war mehrere Stunden täglich mit ihnen zusammen, und wir gingen gemeinsam spazieren. Muttern hat dabei tatsächlich viele schöne Dinge von ihrer Tochter gelernt: Daß Wild, für das sie sich drei Jahre lang nie interessiert hatte, eigentlich sehr spannend und zum Hetzen gemacht ist. Daß man zu zweit dann auch durchaus mal durchbrennen kann. Daß man zu zweit ganz wunderbar andere Hunde in die Zange nehmen, und, was den Reiz noch erhöhte, den mitlaufenden Gatten und Vater vor die Wahl stellen kann, ob er sich jetzt lieber mit dem Entgegenkommer kloppten oder zwei keifende Hündinnen an der Hinterhand haben möchte...


    ...und so weiter. Da kommt also auf jeden Fall einiges an Rudeldynamik auf dich zu, was du vorher oft nicht einkalkulierst. Ich hab's zwar sehr genossen mit dem Trio oder später mit unseren beiden, würde aber keine Mehrhundehaltung anfangen, wenn ich mich nicht total auf die Sicherheit und den Gehorsam des ersten Hundes verlasen könnte. Und vor allem Dingen würde ich mir sehr, sehr genau überlegen, ob du Cookie da echt einen Gefallen tust. Nur, weil sie jetzt mit dem Welpen spielt, muß das noch lange nicht so bleiben - kann gut sein, daß du sie da auf lange Sicht ziemlich unglücklich machst.

    Ja, erste Läufigkeit mit sechs Monaten ist bei KLeinhunden absolut normal - und doppeltes Ja: die Warnungen der anderen kannst du wirlich nicht ernst genug nehmen: Hündinnen werden geradezu unglaublich kreativ, wenn's um die Fortpflanzung geht - und Größenunterschiede sind da noch das kleinste Problem. Freunde von mir (auch noch beide Tiermedizinstudenten!!) haben nie erfahren, wie es ihre kleine Pudeldackelin und ihr großer Schäferboxer es nun eigentlich geschafft haben, obwohl eine Hunde-Paarung ja normalerweise unübersehbar ist.


    Gottseidank ist alles gutgegangen, und die Welpen waren toll & haben tolle Plätze gefunden - aber es gibt Erfahrungen, die man sich besser ersparen sollte...

    ja, das mit dem Arbeiten kennen wir auch, Schoßsitzen gab's da selten - es wird so mühsam ,wenn der erwachsene Hund dann auf seinem Recht besteht...LOL


    Ich hab stattdessen ein Körbchen dicht dazugestellt (daß das überall so einfach geht, ist ein echtes Kleinhunde-Privileg - & macht das Leben wirklich sehr viel bequemer!) - und das war dann der Blick vom Schreibtisch:

    Nachts, ich geb's zu, hat der Welpe gleich im Bett geschlafen - das war tatsächlich die Bedingung der Züchterin dafür, mit acht Wochen abzugeben. Wenn dein Zwerg aber so zufrieden ist, ist doch alles bestens. Mir persönlich wäre mein Nachtschlaf dafür zu heilig: Liegt der Welpe nämlich im Bett, merke ich sofort, wenn er unruhig wird und raus muß - stehe also nicht unnütz auf. Dafür wär ich echt zu faul, und wir haben so schnell durchschlafen können.


    Anosnten hab ich bei den kleinen Sturschädeln gute Erfahrungen damit gemacht, sie den Liegeplatz selbst wählen zu lassen, auch wenn ich die Maßstäbe manchmal nicht ganz verstehe. Die Dame hier hat mit zehn Wochen plötzlich alles verschmäht, Kuschelkorb, Sofa, Schoß, meine Füße - sie WOLLTE diesen Platz, un-be-dingt:



    Den hat sie dann auch bekommen (die Klügere gibt bekanntlich nach - und ich wollte meine Dusch-Ruhe!) und da lag sie fortan zufrieden und entspannt:



    Irgendwann war die Ecke dann out, und jetzt als Erwachsene liegt sie ganz regulär im Körbchen, an dme Platz, an dem ich es aufgestellt habe. War also nur eine Phase....*ggg*

    Erst mal herzlichen Glückwundsch zum Neuzugang, und dann: Es ist nicht nur ein Welpe, der Körperkontakt zum (Über-)leben braucht, es ist auch noch ein Welpe einer Rasse, für die der zeitlebens auf der Proiritätenliste ganz oben steht - gleichberechtigt mit dem "mal richtig den Terrier rauslassen" draußen. Wirklich ein Hund, dessen Kontaktbedürfnis oft ausgeprägter ist als das eines Schoßhündchens, und der sehr unglücklich ist, wenn dieses Bedürfnis nicht erfüllt wird. Nicht umsonst raten sogar kernige britische Jäger, den Terrier im Bett schlafen zu lassen...


    Dieser Hund hat ganz andere Vorstellungen von schönen Ruheplätzen als du und wird die Möglichkeit, sich in einen kuscheligen Kennel zurückzuziehen nur sehr selten begrüßen, sondern eher als Strafe ansehen. Er will DABEISEIN - möglichst eng und immer.


    Das geht natürlich nicht, das muß er lernen, und du mußt da eine Balance finden. Was das Duschen angeht: das hatten wir hier ganz genauso. Ich habe allerdings vom zweiten Tag an auch die Badezimmertür erst angelehnt, dann zugemacht, und notfalls durch die Tür mit dem Welpen geprochen. Ein paar Tage hab ich noch zum Ruf der Wildnis geduscht ( die Kleine jaulte nicht, sondern heulte gleich los wie eine Hyäne), das wurde aber schnell weniger. Welpe hat fix verstanden, daß ich a.)ja noch da bin, nur hinter einer geschlossenen Tür, sich die Aufregung also nicht lohnt und b) auf dem Wohnzimmerteppich was Nettes zum Kauen serviert worden war, das es nur während dieser Zeit gab, und wir c) spazierengingen, sobald ich aus dem Bad kam - das Warten also was Positives einleitete, und sich damit sozusagen lohnte.


    Da war dann bald Ruhe, abgesehen mal von einem kontaktsuchenden Piepser, den ich durch die Tür beantworten konnte. Ich habe die Zeit immer weiter ausgedehnt - und so hatten wir dann gleich nebenbei die Grundsatzlektion im Alleinbleiben gemeistert: Ganz normal und geht auch wieder vorbei - Aufregung lohnt sich also nicht.


    Das werdet ihr sicher auch bald hinkriegen ,aber achte wirklich sehr darauf, daß du dem Welpen in der gemeinsamen Zeit dann auch den Körperkontakt bietest, den er jetzt noch so dringend benötigt und auch später mehr brauchen wird als viele andere Hunderassen. Wenn er da zu kurz kommt - also z.B. auch in deiner Abwesenheit dauernd im Kennel statt auf deinen Füßen liegen soll, wird auch das Alleinbleiben schwieriger.


    Meine Welpen konnten sich den Liegeplatz völlig frei aussuchen, Hauptsache, sie gaben überhaupt Ruhe - und das hat immer gut geklappt.


    Entspann dich da einfach ein bißchen, du brauchst wirklich nicht gleich die ganze Erziehung im Schnelldurchgang zu absolvieren - und noch ganz viel Spaß mit dem Zwerg!

    Ich hab notfalls eine dünne Weste an, wenn die Jackentaschen nicht reichen. Smartphone würde ich aber trotzdem nicht mitnehmen, das wär mir echt zu schade. Ich hab mir vor Jahren mal ein ziemlich stoß- & wasserfestes Outdoor-Handy gekauft, weil die Vorgänger weder Nässe noch Hundekuchenkrümel vertragen hatten - das ist dann auch beim Reiten dabei.