Beiträge von terriers4me

    An einen festen Ort würde ich so einen quirligen Welpen noch nicht über eine längere Zeit "verbannen", das könnte wirklich noch zuviel sein - und schon ist der Mißerfolg vorprogrammiert. Das kann man auch später noch ausbauen. Ist doch kein Problem, wenn er lieber in Frauchens Nähe liegen, den Schlafplatz ein paarmal wechseln, sich zwischendurch die Pfoten vertreten oder einen Kauknochen holen möchte - Hauptsache, er kommt generell runter und gibt Ruhe.

    Nein, du brauchst ihn nicht unbedingt auf einen festen Platz zu schicken - nur, wenn euch das hilft. Meist kommen Welpen aber in deiner Nähe besser zur Ruhe, ist ja auch logisch: der Platz ist sicherer.


    Hast du nicht täglich irgendwas zu tun, bei dem du sitzen mußt oder sogar liegen könntest? Das wäre eine gute Möglichkeit, da Ruhe reinzubringen und sozusagen ein Ritual einzuführen: Mensch kommt zur Ruhe - Welpe kommt zur Ruhe. Ich hatte hier ja auch so eine Kandidatin, eine kleine Terrierhündin, die bei entsprechender Animation endlos getobt hätte. Da hat es sehr geholfen ,daß ich von Tag 1 an arbeiten MUSSTE, zwar zuhause am Schreibtisch, aber ohne ständig mit dem Hund kaspern zu können, und ohne, daß ich einen Welpen brauchen konnte, der währenddessen die Bude zerlegt.


    Wir sind dann also von Anfang an kurz in den Garten gegangen, und danach hab ich mich an den Schreibtisch gesetzt und den Welpen nicht mehr groß beachtet. Es gab einen gemütlichen Liegeplatz zu meinen Füßen, es gab jede Menge Kauspielzeug und natürlich mal ein nettes Wort, aber ansonsten gab es nichts als Ruhe, oder eher: gähnende Langeweile, so daß der Hund die Pause gern zum Pennen oder ruhigen Knabbern ausnutzte - das tolle Knabberzeug gab's natürlich NUR dann. Jeden Kontaktversuch hab ich nur mit einem freundlichen "Jetzt nicht" beantwortet und Kleine weggeschoben - nett und vorsichtig natürlich, denn es soll ja keine Strafe sein.


    Darüber hinaus habe ich mich jeden (jeden!) Tag nach dem Mittagessen demonstrativ mit dem Hündchen hingelegt und dabei Akten gelesen, während die Kleine mit Kontakliegen geschlafen hat. Das Entscheidende dabei ist, wie viele Vorposterinnen schon geschrieben haben, daß von dir eine Ruhe ausgeht, die den Welpen "ansteckt" - er nimmt seine Vorgaben ja noch von euch.


    Wenn du solche Rituale konsequent durchältst (und der Anfang wird sicher etwas nervig sein,weil der Zwerg ja schon Daueraction gewohnt ist und erstmal gut quengeln wird) kriegst du bald einen Hund, der eure Ruhe automatisch auch als Ruhesignal für sich selbst übersetzt - und das hat schon was, wenn du die nächsten 15 Jahre mit einem so lebhaften Tier zusammeleben möchtest, ohne deine Nerven, die des Hundes und dein Mobiliar zu verschleißen. Viel Glück für euch!

    Das kommt mal wieder völlig auf den Hund an. Ich hab mich von der hier...



    ..um die kleine weiße Pfote wickeln lassen, wie ich es mir nach all den Großhunde-Jahren nie hätte vorstellen können, und das mit viel Vergnügen. Sie war das cleverste Tier, das mir je begegnet ist, und mit dieser Mischung aus Situationseinsicht, Dickschädelcharme und totaler Leckerli-Verweigerung ziemlich unerziehbar - eher das missing link zwischen Hund und Katze. Was bei ihr aber nicht schlimm war: sie war eben auch so unglaublich intelligent, daß wir zu einem super funktionierenden "ladies' agreement" gekommen sind: ich hab auf so lästige Formalitäten wie präzisen Gehorsam oder hundefreie Polstermöbel verzichtet, dafür hat sie bei den wenigen wesentlichen Dingen, die ich für unverzichtbar hielt, dann eben mitgespielt.


    Ging wunderbar, ABER diese Grundhaltung hat mir einige Schwierigkeiten mit der gleichrassigen Nachfolgerin eingebracht. Die hab ich zunächst mit ähnlicher Nachsicht behandelt, und das war ein dicker Fehler, der mir einen hartnäckig die Limits testenden Leinenzerrer eingebracht hat. Sie ist nämlich ebenso entzückend, aber aus ganz anderm Holz geschnitzt: der Terriertyp, der blitzschnell die ganze Hand nimmt, wenn er nur den Fingernagel kriegt. Sie legt das geringst bisschen laisser-faire, die kleinste Unaufmerksamkeit oder Inkonsequenz sofort zu ihrem Vorteil aus.


    Da ist nichts mit sozusagen augenzwinkernder, lockerer Übereinstimmung zwischen Mensch & Hund - sie will Regeln, Grenzen, notfalls körperlich, und sie will sie täglich, auf jedem Spaziergang wieder. Da läuft es umgekehrt: die Verbindung zwischen uns ist um so besser, je fester ich die Zügel anziehe. Wo ihre Vorgängerin nervös geworden und nur noch ausgewichen wäre, fühlt sie sich offenbar erst sicher und "aufgehoben", strahlt mich ständig an und freut sich über alles, was ich von ihr möchte. Lasse ich ihr aber so viel Entscheidungsmöglichkeiten wie ihrer Vorgängerin, nimmt sie mich bald nicht mehr ernst, wird erst total unaufmerksam und büffelig und geht schließlich sozusagen achselzuckend ihrer Wege. Seit ich weiß, wie sehr sie einen festen Rahmen braucht, fällt mir Konsequenz auch nicht mehr schwer.


    Ganz langer Rede kurzer Sinn: Diese Balance zwischen nötiger Konsequenz und unnötigem Druck muß man wirklich für jeden Hund individuell finden - und sie hängt natürlich auch davon ab, was DU als unverzichtbar durchsetzen möchtest und was nicht.

    Ich fürchte leider, dir wird nichts übrigbleiben, als in eine halbwegs günstige Windel-Lösung zu investieren - aus eigener Erfahrung kann ich dir nämlich sagen, daß sich das Problem mit dem Frühjahr drastisch verschärfen wird.


    Ich habe hier nämlich gut zwei Jahre den vollen Ausstoß einer inkontinenten Nachbarshündin vor die Gartenpforte bekommen - seltsamerweise schafften es die Besitzer immer gerade noch von ihrer Tür weg zu meiner. Der Kot wurde zwar weggemacht, aber der täglich ins Pflaster gesickerte Urin reichte, daß es in der wärmeren Jahreszeit barbarisch stank. Ich habe nachher tatsächlich auf der Straße Kalk gestreut, um den Geruch etwas zu binden, aber es war schon widerlich.


    Wenn deine Hündin zu groß zum Tragen ist, wird da ja auch einiges anfallen. Das werden sich Nachbarn, die nicht total hundeverrückt sind, garantiert nicht mehr gefallen lassen, und der Hausbesitzer wird auch nicht sehr begeistert sein. Ich wünsch euch deshalb sehr, daß ihr da irgendeine nicht zu teure Lösung findet.

    Ist echt auffallend. Bei den beiden Vorgängerinnen hätte ich's ja vielleicht noch auf generelle Empfindlichkeit geschoben, aber mein jetziger Hund verdaut wirklich so ziemlich alles problemlos - nur eben kein Trockenfutter.


    Selbst Edelteuer-Ökokaltgepreßt- Marken kamen entweder beim Aufquellen postwendend wieder oder verursachten, wenn sie in ganz kleiner Menge drinblieben, Bauchschmerzen, Blähungen und morgendliches Erbrechen, von den Riesenhaufen mal ganz abgesehen. Wir sind mit dem Thema auch durch, aber nach solchen Erfahrungen könnte ich mir schon vorstellen ,daß es auch anderen Hunden nach so einer Mahlzeit nicht so furchtbar gut geht und der Appetit daher nicht riesig ist.

    Kann auch sein, daß er von zuviel von dem aufquellenden Zeug Bauchschmerzen bekommt - Trockenfutter ist nun mal elend schlecht verdaulich.


    Mit einer meiner Hündinnen habe ich da einen unfreiwilligen, aber eindruchsvollen Test gemacht: Die erbrach krankheitshalber häufig, und es war schon auffallend, daß z.B. eine selbstgekochte Geflügel & Reis-Mahlzeit schon fast komplett aufgelöst und aus dem Magen war, während die gleiche Menge Geflügel & Reis-Diät-Trockenfutter aus der Tierklinik nach derselben Zeitspanne noch als dicker, griesartiger und kaum anverdauter Klumpen wieder ausgewürgt wurde.


    Inzwischen habe ich hier den dritten Hund in Folge, der uneingeweichtes Trockenfutter während des Aufquellens wieder erbricht, und ich kann mir nicht vorstellen, daß das noch Zufall ist.

    Laß ihn immer wieder Dinge tun, bei denen er sich zwar bewegen darf, sich aber zugleich sehr auf dich konzentrieren muß. Mein körperlich ziemlich unkaputtbarer Terrier steht zum Beispiel total auf alle Arten von Ablege-Spielen. Also ein Sitzen- oder Liegenbleiben, das entweder mit Abruf oder mit Abgeholtwerden endet. Der Hund weiß natürlich nicht, was kommen wird, und ist entsprechend konzentriert bei der Sache. Oder Sitzmachen aus der Bewegung, in immer größerer Distanz zu dir, und dann wieder warten, was du willst.


    Ganz simple Sachen eigentlich, aber wenn wir das auf einem Spaziergang gut eingebaut haben, geht der Hund hinterher sofort schlafen, während er nach stundenlangem Kaspern oder Rennen erst richtig aufgedreht ist.


    Der Tip von Gordon ist auch super, wenn dein Hund gerne buddelt: sowas kann man "gemeinsam" tun, und das macht wirklich absolut platt.


    Du kannst dir da -zig gemeinsame Aktionen einfallen lassen. Eine Freundin von mir, die Hufschmied ist, hat ihren wilden Terrier regelmäßig Pferde, die das mitmachten, am Strick "vortraben" lassen - und der war dann echt froh, wenn Feierabend war. Du könntest ihn also auch zu richtiger "Arbeit" einspannen - die Möglichkeiten sind wirklich endlos, da mußt du einfach sehen, was ihm besonders liegt. Mag er suchen? Apportieren? Deine Tasche oder seine Leine tragen? Blitzschnell angerast kommen, wenn du rufst? Balancieren? Springen? Und so weiter....


    Wichtig ist nur, daß der Hund seinen Kopf genauso gebrauchen muß wie seinen Körper, sich also auf dich konzentriert, statt stumpf am Fahrrad zu zerren, und daß du das "Ziel" und die Ruhepausen vorgibst. Wenn das klappt, wird er auch insgesamt ruhiger und viel mehr auf dich bezogen (du bietest ja diese spannenden Sachen!) - und das ist sicher kein Nachteil.

    Die weitaus gruseligste Welpen-Heimfahrt hab ich vor Jahrzehnten mal mit einer Bekannten gemacht, die sich von einem Bauernhof am Ende der Welt einen Rauhhaardackel-Jagdterriermixwelpen zum Rattenfangen im Pferdestall geholt hat. Das Szenario vor Ort war schon ziemlich bizarr, und wir waren froh, als wir mit dem Hündchen, das den stolzen Preis von fünfzig Mark gekostet hatte, wieder heil im Auto waren.


    Mir fiel dann die ehrenvolle Aufgabe zu, den Zwerg auf dem Schoß zu halten. War erst sehr nett, weil es ein total zutraulicher und cooler Welpe war. Allerdings war's auch die erste Autofahrt, es war Juli, es war heiß im Käfer. Prompt wurde der Kleinen schlecht, und sie fing an, mich mit merkwürdigen Bröckchen zu bek***, die wir dann - ich schwör's! - als Mischung aus noch gut erkennbaren Rattenteilen und gekochten Kartoffelstückchen identifizierten....


    Bauer hatte also nicht gelogen: Die Mutterhündin KONNTE Ratten fangen - und den Rest der Fahr würgen wir alle drei einträchtig um die Wette.