Beiträge von terriers4me

    Sehr schöner Therad! Ich habe ja das Glück, einen Hund zu haben, zu dessen strengem Schwarzweiß wirklich jede Farbe passt.



    Entsprechend haben wir uns erstmal farblich ausgetobt, angefangen mit einem knallroten Babygeschirr. Aber seit wir beide älter geworden sind, tendiere ich immer mehr zum Einfachen: Einmal mag ich keine Kunststoffe an Hund/Pferd, weil die das schöne Tier oft irgendwie "billig" machen (mein persönlicher Geschmack!), Leder im Gegensatz zu Kunststoff extrem nachhaltig ist, weil es über ein Hundeleben hält - und vor allem finde ich meine Erbse in striktem Schwarzweiß besonders schick.


    Hier gibt es also ein sehr edles, schwarzes Widhundehalsband aus weichem Leder für den Alltag, dazu ein schwarzes Ledergeschirr, wenn sich Anziehen mal nicht vermeiden läßt. Und auch, wenn ich ab und zu mal mit mehr Farbe liebäugele, am Ende gefällt mit die alte Dame so klassisch und oldschool einfach am besten. Obwohl ich all eure bunten Hunde gerade sehr bewundert habe und ein Welpe hier wohl auch wieder farbig anfangen würde.

    Da dieses Thema ja eigentlich die Reaktion auf den Staupe-Massenvermehrer-Welpen war, und da es mal wieder klingt, als gäbe es erst jetzt die Möglichkeit, sich zum Hundekauf umfassend zu informieren : 1977 (neunzehnhundertsiebenundsiebzig!) brachte ein großes Massenmedium, der "Stern", alles andere als eine Nischenpubliation, als Aufmacher und große Serie "Du armer Hund" von Heiko Gebhardt. Ein Jahr darauf erschien sie als immer noch sehr aktuelles und empfehlenswertes Buch. Sich das antiquarisch zuzulegen, lohnt sich.


    Darin wurde in mehreren Teilen ausführlich und super recherchiert auf das Problem der Hunde-Massenproduzenten eingegangen. Haargenau dasselbe wie heute ,nur dass sie damals noch im Inland und im Westen saßen. Aber die Betrugsmaschen sind im Kern unverändert. Es wurden damals reihenweise Testkaufwelpen an der TiHo untersucht, auf Krankheiten und Qualzuchten eingegangen, Verkäufermaschen wie do it yourself-Papiere vorgeführt - alles.


    Spätestens seitdem kann jeder, der sich auch nur halbwegs ernsthaft auf einen Hundekauf vorbereiten will, auf jede Menge Material zum Thema zurückgreifen. Insofern gibt es da echt keine Ausreden wg. "konnte man ja nicht wissen" - es ist eine Frage des Wollens. Und offenbar zu mühsam, auch nur ein einziges Buch vorab zu lesen?


    Schon damals wurde übrigens bitter darüber geklagt, dass auf den Kauf einer Waschmaschine sehr viel mehr Sorgfalt verwendet würde als auf den eines Lebewesens. Und auch sonst ist das tolle Buch erschreckend aktuell geblieben und lohnt sich immer noch - einfach, weil es zeigt, wie wenig sich trotz so viel besserer Gesetze geändert hat. Aber eben genau nicht aus Mangel an Möglichkeiten, sich zu informieren, sondern einfach aus Bequemlichkeit der Konsumenten. Und ich fürchte, in 50 Jahren wird es noch genauso sein.

    Zitat

    Aggression gegen Menschen hat ja viele Formen. Wenn er angstaggressiv wäre und lieber die Flucht ergreift könnte ich damit eher umgehen als wenn er einfach territorial oder ressourcenaggressiv ist und immer den Angriff wählt.

    Das klingt natürlich so richtig fachfraulich und gut informiert - aber schriebst du nicht, du seiest blutige Anfängerin?


    Wie unterscheidest du das denn bitte vorher inder Praxis , und welchen Unterschied würden die Motive praktisch machen, wenn dein Direktimport- 20 Kilo-Überraschungspaket plötzlich wütend steil geht, schlimmstenfalls auch noch bei deinem Vater, weil er vielleicht wg. schlechter Erfahrungen generell keine Männer mehr in der Nähe haben will? Oder bei den Nachbarskindern, weil er Kinder mit Steinwerfen verbindet? Oder, sobald er sich traut, gleich bei allem ,was atmet, weil er/sie direkt aus der Tötung nun mal überhaupt nicht eingeschätzt werden kann?

    Du kannst keinen Hund adoptieren. Du kannst ihn nur kaufen oder geschenkt bekommen, woher immer er auch stammt.


    Auf diesem Punkt hacke ich jetzt nicht aus sprachlicher Besserwissere rum ,soll weil das Wort "adoptieren" im Zusammenhang mit einme Tier für mich inzwischen ein echtes Warnzeichen geworden ist: Achtung, hier sind viel guter Wille, ebensoviel Vermenschlichung und ein gehöriger Schuß Naivität im Spiel - aber wie steht es um die praktische Seite, um die realen Voraussetzungen, um aus "gut gemeint" "gut gemacht" hinzukriegen?

    "Mein" Star ist pünktlich am 1. März zurückgekommen und hat zielsicher die Futterstelle am Fenster anflogen. Da die ersten Stare letztes Jahr eine Woche gebraucht haben, um rauszukriegen, wo das Fressen ist würde ich davon ausgehen, dass es einer vom letztjährigen Dutzend ist. Den Mehlwürmer-Lockruf kannte er tatsächlich auch noch und war schneller da als die Spatzen.


    Ein "er" ist es auf jeden Fall, seit heute singt er hoch im Birnbaum, was die Kehle hergibt. Ich freu mich wahnsinnig, dass der Staren-Spaß vom letzten Sommer kein Einzelfall bleiben soll!

    Bei mir wär's auch - blutenden Herzens - Nein. Mir wäre einmal die Einjährige zu jung und zum zweiten die Gefahr zu groß, dass das bisher harmonische Team aus den Fugen gerät. Drei Hunde ist oft eine blöde Zahl.

    Ist wahrscheinlich eine Frage der eigenen Einstellung: passt einem das Thema, glaubt man alles, bei einer Nachricht zum angenommenen Nachteil des heiligen Wolfes (der sich doch bloß verhält, wie es für dieses Wildtier normal ist!) heißt es grundstätzlich erstmal lauthals: "Haut den Boten!" und "Hasser!"


    Und es hilft ja auch: Zumindest hier kommt weniger und weniger an die Öffentlichkeit, weil sich niemand mehr dieses Theater antun möchte. Was dann übersetzt wird mit: Klappt doch prima mit dem Zusammenleben.


    Geht mir übrigens auch so, ich tausche mich zu dem Thema inzwischen auch lieber mit Leuten aus, die in derselben Lage sind und wissen, womit wir es zu tun haben. Die anderen müssen halt weiterzweifeln und abwiegeln, bis wir endlich Wölfe unter jeder Straßenlaterne haben und die Realität einsetzt, die wir längst an der Backe haben. Kann man nichts machen, ist dann einfach so.