Beiträge von terriers4me

    Was mich echt interessieren würde, falls es besagter Welpe ist:
    Wer bitte gibt denn einen "unsozialisierten" Junghund einer so hochreaktiven, sensiblen Rasse in die Großstadt, als Zweithund zu einem lt. Besitzerbeschreibung selbst "sehr unsicheren, ängstlichen und schreckhaften" Noch-nicht-Ausgewachsenen???

    Was die Ursprungsfrage angeht: Ja, man kann mit fünf Monaten sehr vieles nachholen, WENN man jederzeit einen absolut souveränen, gelassenen, bestens erzogenen erwachsenen Ersthund als Vorbild hat, der überdies den Jungen mag und selbst gern "Erziehungsberechtigter" ist.

    Ist aber der Erste selbst noch nicht gefestigt, zeigt dem Kleinen also immer wieder, daß seine Unsicherheit "berechtigt" ist, und beide haben dann auch noch übereinstimmende Defizite und sind gleich reaktionsschnell, dann ist sowas eher eine Katastrophe, die nur darauf wartet, zu passieren...

    Wenn ihr die Hündin schon ein Jahr bei euch habt und die Besitzerin sich nachweisbar verpflichtet hat, während dieser Zeit alle entstehenden Futter- und TA-Kosten zu tragen, sollte sich das doch so aufrechnen lassen, daß es den geforderten (Wahnsinns-)950,- zumindest sehr nahe kommt?

    Falls da noch eine Differenz bleibt, könnt ihr ihr die ja anbieten, auch wenn's immer noch zuviel wäre. Ansonsten würde ich ihr schriftlich ankündigen, die Hündin ggfs. in dem Moment zurückzugeben, in dem alle mir entstandenen Kosten überwiesen sind - selbstverständlich, während ich gleichzeitig den für sie zuständigen Amtsvet offiziell auf ihre tierquälerischen Zuchtabsichten aufmerksam mache...

    Würde mich sehr wundern, wenn sie sich da nicht auf einen Vergleich einließe?

    Auf viel Jagdtrieb kannst du bei einem Russell getrost wetten - bist du dir sicher, daß du die beiden zusammen ggfs aufhältst? Sonst wird das wirklich ein elender Dauerstreß!

    Das Unfall-Verletzungsrisiko bei der Kombination von zwei so wild spielenden Hunden ist bei dem Gewichtsunterschied übrigens auch nicht ganz ohne. Ich sprech da aus jahrelanger Erfahrung, und mein Jung-Russell mußte gerade ein paar Tage pausieren, weil der halbwüchsige Ridgeback-Mischlings-Kumpel sie so umgenietet hat, daß sie heftig hinkte. Das war gottseidank harmlos - aber Extra-Tierarztkosten für Unfälle sind da immer drin, und Schlimmeres leider auch.

    Der nette Terrier sieht auf dem Foto übrigens wirklich komplett überdreht aus, hast du die Möglichkeit, ihn auch noch mal im "Normalbetrieb" zu beurteilen? Nicht, daß die dir später zu zweit die Wände hochgehen?

    Viel Glück auf jeden Fall!

    Um's nochmal zu sagen: Das finde ich an dieser Sache eben so "shocking", und damit dürfte die Halterin nicht durchkommen: Daß, dem Biß nach zu urteilen, ein großer Hund hier mal eben ganz gezielt einen Menschen derart maßregelt. Den Ärger verursachenden Hund hat er ja überhaupt nicht verletzt, also keine Spur von blinder Rage, sondern der Hovi hatte seine Bißstärke offenbar total unter Kontrolle und hielt den Menschen hier für deutlich "tadelnswerter".

    Ich hätte auf jeden Fall angezeigt und hätte, wenn ich's in dem Schock noch geschafft hätte, sogar schon vom "Tatort" aus die Polizei gerufen, bevor sich die Dame absetzen konnte.

    Zum einen, weil Nachsetzen und derart gezieltes Beschädigungsbeißen gegen einen Menschen (den eigentlichen Gegner, dem Hund hat er ja bemerkenswerterweise NICHT so hart gebissen, hatte also eindeutig Kontrolle über sein Verhalten!) nicht zu entschuldigen sind, egal, wie die Situation entstand. Zum anderen, weil wir einer solchen zu lange tolerierten Hund & Halterinnen-Combo Leinenzwang in unserem schönsten Freilaufgebiet verdanken.

    Das war eine sehr ähnlich Kombination: Hund attackierte (wenn auch nicht so heftig!) zunächst die Halter mißliebiger "Mithunde", während völlig überfordertes Frauchen hysterisch schrie, mit dem Regenschirm auf das arme Tier eindrosch und ansonsten absolut nichts unternahm. Kein Training, kein Absichern, nix.

    Weil allen der Hund so leid tat, zeigte kein anderer Halter sie an - und dann kam es, wie es kommen mußte: Hund begann bald, auch hundelose Spaziergänger anzugehen, die sofort Anzeige erstatteten. Für die Behörden waren es dann bequemerweise "die Hunde" gewesen, die da Ärger machten, Ergebnis: allgemeiner Leinenzwang. Der Dobermann nahm übrigens auch ein trauriges Ende, was bei rechtzeitigen Trainings-Auflagen (oder Besitzerwechsel) vermutlich hätte verhindert werden können.

    Nach diesen Erfahrungen wäre ich sehr dafür, solche Besitzer von Anfang an nicht einfach davonkommen zu lassen. Schließlich wird niemand gezwungen, sich einen Hovawart anzuschaffen, aber wer's tut sollte seiner Verantwortung dann bitte auch gerecht werden und nicht andere leiden lassen - nicht zuletzt den Hund.

    Gute Besserung für das Bein und viel Glück bei der Hundehalterinnen-Suche!

    Wir hatten neun Jahre lang ein (intaktes) Mutter-Sohn-Gespann, haben also sozusagen keinen Hund dazugenommen, sondern -bekommen, weil mein Vater und ein Welpe sich nicht trennen konnten.

    Streit zwischen den beiden gab's tatsächlich nie, weil die Rangordnung so absolut klar war: Hündin hatte überall die Pfote drauf, Rüde kam (außer bei Herrchen!) an zweiter Stelle und fügte sich. Die Hündin war sehr clever, der Rüde eher weniger, insofern hatte sie da keine Schwierigkeiten, und Streitpunkte gab's wg. verschiedener Interessen auch nicht: Meine Hündin liebte das Buddeln, Stöbern und Mäusefangen, dafür war ich zuständig. Der Rüde lebte fürs Rennen und durfte das täglich separat mit Herrchen.

    Äußerlich harmonierten beide reibungslos, wenn sie auch nicht besonders aneinander hingen, sondern eher friedlich nebeneinander herlebten. Als die Hündin dann starb, blühte der neunjährige Rüde allerdings dermaßen auf, daß klar war, daß er als Einzelhund vermutlich wesentlich glücklicher gewesen wäre....jedenfalls war er es fortan.

    Insofern würd ich da nichts übers Knie brechen, mich erstmal rundum in der neuen Situation einleben und auch warten, wie der Hund klarkommt - vielleicht möchte er überhaupt nicht teilen?

    PS: Die beiden engagiertesten & liebendsten Katzehalter die ich kenne, haben ihre Miezen tatsächlich eingezäunt, weil sie die Freigänger-Verluste nicht mehr ertrugen: einmal mit einem Zaun rund ums große Grundstück, auf dem mehrere enge Reihen schwacher Strom das Überklettern unmöglich machen, das andere Mal mit einer Art Voliere rund um die Terrasse.

    Also, es geht schon, wenn man nur will - aber dann ist man natürlich in der gleichen Lage wie ein schnöder Hundehalter, von den ganz selbstverständlich verlangt wird, seinen eigentlich weit streifenden Rudeljäger unnatürlich eng einzugrenzen...