Ich hätte auf jeden Fall angezeigt und hätte, wenn ich's in dem Schock noch geschafft hätte, sogar schon vom "Tatort" aus die Polizei gerufen, bevor sich die Dame absetzen konnte.
Zum einen, weil Nachsetzen und derart gezieltes Beschädigungsbeißen gegen einen Menschen (den eigentlichen Gegner, dem Hund hat er ja bemerkenswerterweise NICHT so hart gebissen, hatte also eindeutig Kontrolle über sein Verhalten!) nicht zu entschuldigen sind, egal, wie die Situation entstand. Zum anderen, weil wir einer solchen zu lange tolerierten Hund & Halterinnen-Combo Leinenzwang in unserem schönsten Freilaufgebiet verdanken.
Das war eine sehr ähnlich Kombination: Hund attackierte (wenn auch nicht so heftig!) zunächst die Halter mißliebiger "Mithunde", während völlig überfordertes Frauchen hysterisch schrie, mit dem Regenschirm auf das arme Tier eindrosch und ansonsten absolut nichts unternahm. Kein Training, kein Absichern, nix.
Weil allen der Hund so leid tat, zeigte kein anderer Halter sie an - und dann kam es, wie es kommen mußte: Hund begann bald, auch hundelose Spaziergänger anzugehen, die sofort Anzeige erstatteten. Für die Behörden waren es dann bequemerweise "die Hunde" gewesen, die da Ärger machten, Ergebnis: allgemeiner Leinenzwang. Der Dobermann nahm übrigens auch ein trauriges Ende, was bei rechtzeitigen Trainings-Auflagen (oder Besitzerwechsel) vermutlich hätte verhindert werden können.
Nach diesen Erfahrungen wäre ich sehr dafür, solche Besitzer von Anfang an nicht einfach davonkommen zu lassen. Schließlich wird niemand gezwungen, sich einen Hovawart anzuschaffen, aber wer's tut sollte seiner Verantwortung dann bitte auch gerecht werden und nicht andere leiden lassen - nicht zuletzt den Hund.
Gute Besserung für das Bein und viel Glück bei der Hundehalterinnen-Suche!