Beiträge von terriers4me

    Um's nochmal zu sagen: Das finde ich an dieser Sache eben so "shocking", und damit dürfte die Halterin nicht durchkommen: Daß, dem Biß nach zu urteilen, ein großer Hund hier mal eben ganz gezielt einen Menschen derart maßregelt. Den Ärger verursachenden Hund hat er ja überhaupt nicht verletzt, also keine Spur von blinder Rage, sondern der Hovi hatte seine Bißstärke offenbar total unter Kontrolle und hielt den Menschen hier für deutlich "tadelnswerter".

    Ich hätte auf jeden Fall angezeigt und hätte, wenn ich's in dem Schock noch geschafft hätte, sogar schon vom "Tatort" aus die Polizei gerufen, bevor sich die Dame absetzen konnte.


    Zum einen, weil Nachsetzen und derart gezieltes Beschädigungsbeißen gegen einen Menschen (den eigentlichen Gegner, dem Hund hat er ja bemerkenswerterweise NICHT so hart gebissen, hatte also eindeutig Kontrolle über sein Verhalten!) nicht zu entschuldigen sind, egal, wie die Situation entstand. Zum anderen, weil wir einer solchen zu lange tolerierten Hund & Halterinnen-Combo Leinenzwang in unserem schönsten Freilaufgebiet verdanken.


    Das war eine sehr ähnlich Kombination: Hund attackierte (wenn auch nicht so heftig!) zunächst die Halter mißliebiger "Mithunde", während völlig überfordertes Frauchen hysterisch schrie, mit dem Regenschirm auf das arme Tier eindrosch und ansonsten absolut nichts unternahm. Kein Training, kein Absichern, nix.


    Weil allen der Hund so leid tat, zeigte kein anderer Halter sie an - und dann kam es, wie es kommen mußte: Hund begann bald, auch hundelose Spaziergänger anzugehen, die sofort Anzeige erstatteten. Für die Behörden waren es dann bequemerweise "die Hunde" gewesen, die da Ärger machten, Ergebnis: allgemeiner Leinenzwang. Der Dobermann nahm übrigens auch ein trauriges Ende, was bei rechtzeitigen Trainings-Auflagen (oder Besitzerwechsel) vermutlich hätte verhindert werden können.


    Nach diesen Erfahrungen wäre ich sehr dafür, solche Besitzer von Anfang an nicht einfach davonkommen zu lassen. Schließlich wird niemand gezwungen, sich einen Hovawart anzuschaffen, aber wer's tut sollte seiner Verantwortung dann bitte auch gerecht werden und nicht andere leiden lassen - nicht zuletzt den Hund.


    Gute Besserung für das Bein und viel Glück bei der Hundehalterinnen-Suche!

    Wir hatten neun Jahre lang ein (intaktes) Mutter-Sohn-Gespann, haben also sozusagen keinen Hund dazugenommen, sondern -bekommen, weil mein Vater und ein Welpe sich nicht trennen konnten.


    Streit zwischen den beiden gab's tatsächlich nie, weil die Rangordnung so absolut klar war: Hündin hatte überall die Pfote drauf, Rüde kam (außer bei Herrchen!) an zweiter Stelle und fügte sich. Die Hündin war sehr clever, der Rüde eher weniger, insofern hatte sie da keine Schwierigkeiten, und Streitpunkte gab's wg. verschiedener Interessen auch nicht: Meine Hündin liebte das Buddeln, Stöbern und Mäusefangen, dafür war ich zuständig. Der Rüde lebte fürs Rennen und durfte das täglich separat mit Herrchen.


    Äußerlich harmonierten beide reibungslos, wenn sie auch nicht besonders aneinander hingen, sondern eher friedlich nebeneinander herlebten. Als die Hündin dann starb, blühte der neunjährige Rüde allerdings dermaßen auf, daß klar war, daß er als Einzelhund vermutlich wesentlich glücklicher gewesen wäre....jedenfalls war er es fortan.


    Insofern würd ich da nichts übers Knie brechen, mich erstmal rundum in der neuen Situation einleben und auch warten, wie der Hund klarkommt - vielleicht möchte er überhaupt nicht teilen?

    PS: Die beiden engagiertesten & liebendsten Katzehalter die ich kenne, haben ihre Miezen tatsächlich eingezäunt, weil sie die Freigänger-Verluste nicht mehr ertrugen: einmal mit einem Zaun rund ums große Grundstück, auf dem mehrere enge Reihen schwacher Strom das Überklettern unmöglich machen, das andere Mal mit einer Art Voliere rund um die Terrasse.


    Also, es geht schon, wenn man nur will - aber dann ist man natürlich in der gleichen Lage wie ein schnöder Hundehalter, von den ganz selbstverständlich verlangt wird, seinen eigentlich weit streifenden Rudeljäger unnatürlich eng einzugrenzen...

    Einen Katzenverscheuche-Tipp hab ich mal von einem Gärtner bekommen, dem die Katzen ständig die Saatbete als Toilette zweckentfremdeten: Der löste das Problem mit einer wirklich leistungsstarken Wasserpistole, darin eine Mischung aus Wasser und Essig.


    Natürlich nicht so viel Essig, daß es der Katze schadet (Augen!), aber genug, daß das Fell hinterher deutlich danach riecht. Offenbar hassen Katzen diesen Geruch sehr, putzen sich hinterher stundenlang und lernen sehr schnell, Orte, wo sowas lauert, weiträumig zu umgehen. Soll jedenfalls Verscheuch-Wunder gewirkt haben, ohne den armen Miezen echten Schaden zuzufügen.

    Ich bin auf genau diese diese Weise zum kupierten Hund gekommen:


    Jack Russell-Welpen (geb 1999), alle von Jägern vorbestellt, wurden dreitägig für die Baujagd kupiert. Bei dieser Rasse geschah das unter dem Vorwand, der Hund würde in Beutenähe derart hektisch wedeln, daß er sich die Rute im engen Fuchsbau verletzten müßte. (Witzig nur, daß John "Jack" Russell selbst seine Foxterrier nicht kupierte...)


    Anyway: Ein Käufer sprang ab, und die kupierte Hündin landete schließlich als siebenmonatiger Junghund bei mir. Die Rute ließ sich da leider, leider nicht mehr ankleben - aber daß ich mich da nun strafbar gemacht hätte, glaube ich eher nicht? Probleme gab's jedenfalls nie, obwohl der Hund ein relativ "öffentliches" Leben führte, also ab & zu mit Foto in Zeitschriften auftauchte.

    Nochmal ein GANZ großes Kompliment an euch!


    Wie rundum wunderbar daß der glückliche kleine Hund nicht tot auf den Bahngleisen enden mußte, sondern wieder daheim ist - weil ihr, im Gegensatz zu denen, die für sowas bezahlt werden, so toll geholfen habt!


    Ich hoffe, die Besitzer wissen das zu schätzen, und ganz ehrlich: den idiotischen Polizisten würde ich samt dieser ganzen Happy-End-Geschichte an die Lokalzeitung "verkaufen". Die ist mitten im Sommerloch sicher sehr dankbar...und vielleicht rettet sowas noch den nächsten Entlaufenen?

    Ich schätze, da macht sie einfach einem Triebstau allerhöchster Sorte Luft: Beute in Sicht - Hund KANN NICHT HIN - was soll sie da tun außer ihre Jagdgier und ihren Frust wenigstens rausschreien?


    Kenn ich nur zu gut von meiner vorherigen Russell-Hündin. Die schrie und zitterte wirklich zum Gotterbarmen, wenn eine Ratte direkt vor ihr ins Loch geschossen war oder sie beim Mäuse-Buddeln, die Beute schon GANZ dicht vor der der Nase, von einer Baumwurzel aufgehalten wurde.


    Ich hab das immer als Auslaß ultimativen Frusts gedeutet, in den sie sich so reinsteigern konnte, daß sie dann überhaupt nicht mehr merkte, wenn die Beute still durch den Hinterausgang entwischte...


    Rausholen konnte man sie da übrigens ganz gut, allerdings nur, wenn man sie buchstäblich am Kragen packte und einen Moment absitzen ließ (am Anfang mit Festhalten), bis das Adrenalin nicht mehr ganz so rauschte und der Hund wieder halbwegs erreichbar war.