Beiträge von terriers4me

    PS: Bist du dir übrigens sicher, daß dein Hund das Huhn selbst so zugerichtet hat, hast du also z.B. das Geschrei und Geflatter gehört, als er zupackte - oder hat er es vielleicht verletzt aufgelesen und dir angeschleppt?

    Mein Terrier hat mal ein Sperber-Opfer angebracht (ich hab den Vogel noch durchstarten sehen), das war ganz ähnlich zugerichtet, aber gottseidank schon tot.

    Ds ist zwar ganz ,ganz blöd gelaufen - aber mach dich bitte nicht so fertig!

    Ich nehme mal an, das war deine erste echte Begegnung mit der Raubtierseite deines knuffigen Hundes, total unverhofft? Da kann man schon mal den Kopf verlieren, auch wenn man's nicht sollte. Ich möchte jetzt nicht wissen, wie vielen Erwachsenen es genauso gehen würde - und wie viele sowas dann auch noch komplett stillschweigend übergehen würden?

    Du versuchst jetzt wenigstens, gutzumachen, was noch gutzumachen ist, und ziehst dich nicht einfach ganz aus der Verantwortung, auch wenn's Ärger bringt. Das ist, wie gesagt, mit Sicherheit mehr als viele Ältere tun würden, und dafür hast du meinen vollen Respekt!

    Und wenn dir an dieser Geschichte jetzt schon, also früh im Hundeleben, unvergeßlich klar geworden ist, mit wem du da unterwegs bist, nämlich mit einem jungen, neugierigen Raubtier, das natürlich nicht "mordet", aber sein angeborenes Verhalten ausprobiert, dann kannst du auch früh die Konsequenzen ziehen und gegensteuern - was für die Beziehung zwischen dir und deinem Hund sicher nicht das Schlechteste ist.

    Ich denke, keiner von uns hier ist ganz ohne solche oder andere Schockerlebnisse davongekommen, dazu ist ein Hund oft zu reaktionsschnell - aber viele sind durch das Lernen draus zu deutlich besseren Hundehaltern geworden. Das wünsch ich dir auch - atme tief durch, verbuche es unter "shit happens", aber lern daraus - dann ist das arme Huhn wenigstens nicht umsonst gestorben!

    Wenn du nur das alte, überständige Haar rauszupfen willst, geht ein Bimsstein (dieser simple, viereckige blaue von Dr. Scholl, gibt's in jedem Drogeriemarkt) sogar noch viel besser als ein Trimmesser, weil die Oberfläche rauher ist.

    Ich setz mich dann samt Hund auf den Fußboden, weil's für den Hund bequemer ist als das Stehen auf diesen Tischen und zupf ihn einmal locker durch. Geht tatsächlich sehr ähnlich wie Mähne-Verziehen beim Pferd, nur zupfst du viel weniger fest - du willst ja gerade KEINE lebenden Haare ausreißen, sondern nur rausnehmen, was eh schon locker sitzt. Wesentlich einfacher zu machen als zu beschreiben - probier's einfach aus, ist wirklich kaum komplizierter als Bürsten!

    Alternativ, wenn der Hund richtig schick "modelliert" werden soll, kannst du die ganze Prozedur auch mit zwei Fingern (mit Gummi-Fingerlingen) verfeinern - aber normalerweise, für den Alltagsgebrauch, reicht wirklich der Bimsstein. Wenn du das regelmäßig machst, gibt's ein sehr schönes, dunkles und optimal wetterfestes Fell.

    Jemand, der "stinkig", also sozusagen persönlich beleidigt, reagiert, sobald ein Welpenkäufer mit massiven Problemen um Hilfe bittet, sollte aber besser keine Hunde züchten, zumindest nicht verkaufen - das ist nämlich nicht gerade die passende Art, der Verantwortung Welpen und Käufern gegenüber gerecht zu werden!

    Harley, es tut mir superleid, daß du von der Züchterin jetzt nur solchen Mist zu hören bekommst - auch wenn das leider zu erwarten war. Und ich denke, jeder hier kann nachvollziehen, wie weh dir das Ganze tut - es ist eben wirklich nicht das, was du von einem Welpen mit gutem genetischem und Umwelt-Background erwarten konntest. Daß du da als sehr besorgte Ersthunde-Halterin ebenso verstört reagierst wie der Kleine, ist verständlich - wirklich eine absolute Sch***situation für alle Beteiligten.

    Ich glaube, von den Aussie-Leuten hier wirst du mehr konstruktive Hilfe bekommen können als von dieser "Züchter-"Dame - insofern würde ich mir an deiner Stelle jetzt auch ganz schnell sach- und vor allem rassekundigen Beistand besorgen. Bei dem, was hier in einigen Posts anklingt, scheinst du mit einem solchen Problem ja nicht ganz allein dazustehen - also müßte sich doch auch jemand finden lassen, der sich deinen Hund und das ganze Umfeld in Ruhe ansehen und dir bei einer sehr schwierigen Entscheidung helfen kann? Notfalls über den Zuchtverein?

    Denn schwierig wird es wohl werden, egal, wofür ihr euch entscheidet - und ich wünsche euch allen da viel Glück und vor allem kompetente Hilfe!

    Steh drüber, freu dich, daß Bonny noch bei dir ist - und eine nette Erklärung dann und wann schadet auch nicht!

    Weiß ich aus Erfahrung: Ich bin fast zwei Jahre mit einem Hund rumgelaufen, der nicht bloß Mantel, sondern auch noch ein Riesen-Blindentuch trug und am Anfang auch noch sehr unsicher unterwegs war - die Kommentare waren teilweise auch ganz entzückend. Am schönsten die nette alte Dame mit einem geflöteten: "Na, machen Sie sich mal keine Sorgen - der krepiert (!) ja sicher bald, dann können Sie sich einen neuen kaufen..."

    Aber es gibt eben auch die Netten, und mit denen gab es oft sehr nette Gespräche - und nicht zuletzt jede Menge Aufmerksamkeit für den Hund, der das total genossen hat. So komisch es klingen mag und so gerne ich damals auf die Erfahrung verzichtet hätte: Im Rückblick möchte ich auch diese Hunde-Zeit nicht missen - ich hab dabei mordsviel gelernt, nicht nur über Hunde!

    Und, Harley: Ich kann dich verstehen! So etwas ist wirklich nicht das, was man bei der Anschaffung eines gut gezogenen, altersgemäß geprägten Welpen von einem seriösen Züchter erwarten dürfte - das klingt schon, als wäre da irgendwas sehr schief gelaufen.

    Nur ist das Kind, vielmehr der Welpe ja leider schon in den Brunnen gefallen, und ihr werdet euch jetzt sehr ernsthaft fragen müssen, ob ihr euch zutraut, es da wieder herauszuholen - oder ob ihr der übernommenen Verantwortung besser gerecht werdet, wenn ihr sorgfältig (!!) kompetentere (!!!) Hände für den Kleinen sucht, auch wenn's euch viel Geld und einen Traum kostet?

    ...und besser, du gestehst dir diese Angst jetzt ehrlich ein und ziehst schlimmstenfalls die Konsequenzen aus einem Fehler, als wenn ihr so lange mit einem weggedrückten mulmigen Gefühl an dem armen Welpen weitermacht, bis er ein ernsthaft problematischer Junghund ist.

    Aber nochmal: Die, die euch jetzt DRINGEND weiterhelfen müßte, ist die Züchterin - tut sie das nicht hat sie ganz sicher einiges zu verbergen!