Hier ist einer meiner allerschlimmsten Schockmomente ever, nochmal aus dem "Ohne Leine in der Großstadt"-Thread:
Ich muß gestehen, ich hab diesen Mist als ganz junge Großstadt-Studentin auch gebaut - einfach weil ich so töricht stolz darauf war, wie super es mit meinem (ersten!) Hund lief. Wir waren tatsächlich derart aufeinander eingespielt, daß der Hund in 99,5 % aller Lebenslagen von sich aus an der legendären "unsichtbaren Leine" blieb, egal, wo. Daß es eine sichtbare gab, hatten wir da beide zeitweise fast vergessen.
Ging also bestens, viele Jahre lang, und ich war stolz und glücklich - bis dann doch die restlichen 0,5 % zuschlugen: Der Hund, der allzeit gelassen neben meinem Bein durch die Großstadt getrabt war und jede Ablenkung ignoriert hatte, sah im Alter von elf Jahren in einer Kleinstadt auf der anderen Straßenseite die einzige Verlockung huschen, für die er anfällig war: ein Eichhörnchen.
Es ist nichts passiert, aber die Minuten, die ich meinen geliebten Hund - der, nachdem Hörnchen auf dem Baum war, wieder perfekt reagierte - per Handzeichen auf der anderen Seite der stark befahrenen Straße abliegen lassen mußte, bis ich endlich hinkommen und ihn sichern konnte, gehörten zu den längsten und qualvollsten meines Hundehalter-Lebens....
Das ist ewig her, aber die Lektion sitzt: Es ist nicht die Frage, OB in so einer Situation was passiert, sondern nur WANN. Ich habe seitdem NIE wieder irgendeinen Hund irgendwo abgeleint, wo Autos fahren, und werde es auch nie wieder tun - denn wenn sowas mit diesem superzuverlässigen Tier passieren konnte, gibt es schlicht keinen Hund, bei dem sowas ausgeschlossen ist. Das Risiko ist's mir nicht wert.
Wir hatten wirklich Riesenglück damals - und ich wünsche deiner Kollegin, die weniger hatte, von Herzen gute Besserung!