Ich fürchte, es liegt absolut nicht an der Persönlichkeit dieses Hundes, oder daran, daß ihr nicht zusammen paßt. Du hast den Tod deines geliebten Hundes einfach nicht lange genug "sacken" lassen und würdest mit JEDEM Nachfolger ähnliche Probleme haben.
Denn: Eigentlich möchtest du ja überhaupt keinen neuen Hund - du möchtest den alten wiederhaben.
Kennen wir alle hier, glaube ich - aber das ist ein Zustand, mit dem man umgehen lernen muß, wenn man mit Hunden glücklich sein möchte. Das nicht zu können und nach dem Tod des geliebten ersten auzufgeben, ist sicher nicht ehrenrührig oder böse oder ein Fehler - es bringt einen nur um sehr, sehr viel.
Ich würde dir daher, aus eigener Erfahrung, raten: Zieh ganz klar und nüchtern Bilanz, lüg dir dabei nicht in die Tasche und schieb's auf den Hund. Mach dir klar: Dein großartiger Hund ist tot, und nichts wird ihn dir wiederbringen. Deine Trauer um ihn ist schlicht der Preis für das ganz große Geschenk, das die Zeit mit ihm war - und damit ist sie gut und richtig.
Das hat aber nichts mit dem nächsten Hund zu tun, du darfst beides nicht vermischen - und ich fürchte, das tust du gerade. Die Trauer hat ihren Platz, aber sie hat eben nichts mit der neuen Bindung zu tun, die nur wachsen kann ,wenn du es willst. Der neue Hund kann nie Ersatz sein, dafür auf andere Weise großartig - aber eben nur, wenn du dich darauf einläßt. Vielleicht nicht von heute auf morgen, aber grundsätzlich mußt du dazu bereit sein.
Das ist die Frage, die du dir ehrlich beantworten mußt: Ist ein anderes Individdum, eine ganz andere Art des Zusammenlebens, für dich eine Chance, oder bleibt es eine Last? Bist du bereit, dich wirklich auf den nächsten vierbeinigen Partner einzulassen, (ohne dabei den alten Freund zu vergessen - das sollst du ja absolut nicht!) Oder geht das eben nicht?
Davon wird die Antwort abhängen - und ich wünsche dir, aber auch dem Hund wirklich sehr, daß du die richtige findest!
Und noch was: Du hast deinen alten Hund natürlich nicht "verraten", wenn du mit einem anderen glücklich wirst, im Gegenteil: Verrat wäre es eher, wenn du all das an Liebe und Zuneigung, das er dir gegeben hast, nicht weitergibst - also sein wertvollstes Geschenk sozusagen ausschlägst.