Beiträge von terriers4me

    Verzeihung, ich hab deine letzte Antwort eben erst gesehen.


    Wenn er tatsächlich blind wird, ist das ein sehr typisches Benehmen: der Hund fürchtet sich einfach davor, allein in einer Welt zurückzubleiben, die immer dunkler und für ihn gefährlicher wird, deshalb sucht er den engen Kontakt zu seinem vertrauten Menschen, deshalb auch dieses unsichere Winseln.

    Versuch, ihm so viel Nähe, Sicherheit und Orientierung zu geben ,wie du nur kannst - wenn er über diese erste "Schockperiode" hinweg ist, wird er sich auch wieder besser zurechtfinden. Aber die Umstellung ist schon sehr hart, zumal der Hund ja keine Ahnung hat, was und warum ihm da passiert - er hat erstmal nur Angst.

    Das Problem bei uns ist, daß hier im Auslaufgebiet normalerweise alles bestens und easy läuft - und alle Hunde frei. Das geht wirklich erstaunlich gut, viele befreundete Hunde und - gruppen, wenn da mal einer oder mehrere angeschossen kommen, ist das auch kein Drama, weil sich alles kennt. Und wer sich absolut nicht mag, geht einander eben aus dem Weg.

    Läuft seit vielen Jahren so, und nach dem was ich hier lese, scheint das nicht überall die Regel zu sein - insofern haben wir totales Glück.

    Das Problem ist nur, daß sowas natürlich auch die faulen, ignoranten und idiotischen Halter so sehr begünstigt, so nach dem Motto: Hier laufen ja alle frei, also laß ich meinen einfach machen, was er will und kümmer mich nicht.

    Diese Typen verschwinden zwar erfahrungsgemäß auch wieder (die Hunde werden entweder irgendwann abgegeben oder verunglücken) - aber bis dahin haben wir eben kollektiv das Vergnügen.

    Der kleine Junge, dem wirklich alle zu helfen versucht haben, kann seinen Rüden schlicht nicht halten, der reißt ihn um, sich los und rennt den anderen nach. Das Goldie-Besitzerpaar ist wirklich ein ganz krasser Fall: Herrchen leint den Hund ab, läßt ihn sich anderen anschließen und wartet, bis er irgendwann wieder auftaucht - dann braucht er nämlich selbst nicht zu gehen. Frauchen hält es ähnlich, geht aber immerhin den Gruppen, denen sich der Hund anschließt, nach...

    Ich weiß nicht, wieviele mehr oder weniger nette Hundetrainer-Empfehlungen, Hilfsangeboten und immer saurere Reaktionen diese Leute inzwischen bekommen haben. Ich weiß nur, daß allein eine Bekannte und ich den Hund vorgestern sechsmal (!) in einer Stunde (!!!) mühsam zu Herrchen zurückgebracht haben, weil er unsere Hündinnen partout nicht in Ruhe ließ, mit der immer weniger freundlichen Bitte, ihn jetzt endlich anzuleinen.

    Antwort: "Nicht nötig, der kommt schon."

    Beim siebten Mal hat er ihn dann immerhin so lange festgehalten, bis andere Hunde vorbeikamen, mit denen er ihn laufen lassen konnte...da waren dann die nächsten Hündinnen dran.

    Ganze rohe Kalbsgelenke, möglichst noch mit Knorpeln und Fleischresten dran, sind eine eine spitzenmäßige Zahnbürste, weil der Hund an den großen Dingern wirklich arbeiten muß - allerdings muß man da wg. Knochenkot gut aufpassen und notfalls die Kaudauer begrenzen.

    @really

    Das mit dem Trend zur Hypersexualität könnte im Fall unserer momentanen "Sorgenrüden" im Revier natürlich auch einiges erklären.

    Wir haben das extreme Benehmen der beiden Einjährigen bisher immer darauf geschoben, daß der Labbi mit einem zierlichen Zwölfjährigen unterwegs ist, der null Einfluß auf ihn hat, und auch keine Lust, sich darum zu bemühen: Er wollte sowieso lieber einen Rottweilerrüden, den er nur wegen der Hundeverordnung nicht bekommen hat!

    Der Goldie gehört einem Typen, der "keinen Bock" auf sowas Anstrengendes wie Erziehung hat und sich freut, daß sein Hund sich so toll ausleben kann. Herrchen hält dann bequemerweise immer so viel Abstand, daß er nie eingreifen muß.

    Aber beides sind tatsächlich - jedenfalls nach Auskunft der Halter - superbillige Billigwelpen gewesen - insofern mag da der genetische Background auch nicht gerade das Gelbe vom Ei sein.

    Was leider nix daran ändert, daß wir die Knaben im Moment, einzeln oder zusammen, ständig von jeder schwächeren Hündin pflücken müssen, weil's die Besitzer nicht können/wollen - und das nervt schon gewaltig - Hündinnen wie Menschen!

    @really
    Übrigens geht es in diesen Fällen kaum je um Sexualität, sondern um deutlich demonstrierte Besitzansprüche. Siehst du ganz deutlich, wenn ein junger Rüde gerade noch zivilisiert der Hündin gespielt hat, beim Auftauchen eines zweiten Rüden jedoch sofort zu rammeln anfängt - und der Rivale dann möglichst auch noch.

    Und, wie oben gesagt: Wenn deine Siebenkilohündin dann unter einem Golden UND einem Labbi landet, hört's wirklich sowas von auf...

    Ich bin nach über dreißig Hündinnen-Jahren da inzwischen sehr schmerzbefreit und kurz angebunden: Reagiert der Rüden-Besitzer bei massiven Belästigungen (und die unterscheidet man an der Reaktion der Hündin deutlich von zu heftigem Spiel) nicht prompto (zum Beispiel deshalb, weil er gottweißwieweit weg steht), dränge ich die Herren deutlich ab oder nehme sie sogar am Kragen - und sage ihnen dabei unmißverständlich, daß das so ÜBERHAUPT NICHT geht.

    Was der Besitzer davon hält, ist mir dann gleichgültig - bei der Konstellation Siebenkilo-Junghündin und pubertär durchgeknallter Labbi im Kreuz (hatten wir heute früh) fackel ich da wirklich nicht mehr. Hüften oder Rücken kaputt hat nämlich im Zweifelsfall meine Hündin, auf Grundsatzdiskussionen mir merkbefreiten Hundehaltern hab ich keine Lust mehr, und die Hunde kapieren eh viel schneller als dieser Besitzertyp.

    Leider - aber da ich die (Hunde-)welt nun mal nicht ändern kann, achte ich im Zweifelsfall lieber auf meine Hündin.

    Sine, warte einfach ab - ich finde, das hört sich alles eher vielversprechend als enttäuschend an!

    Ältere Menschen sind einfach nicht mehr so flexibel, und ich nehme an, er braucht Zeit für seinen Entschluß. Ich würde meinen Hund übrigens auch nicht einfach sofort jedem mitgeben, egal, wie nett er/sie überkommt - sowas braucht echt Zeit.

    Halt einfach freundlich den Kontakt, ich glaube, das wird schon - sonst hätte er dich ganz anders abgeblockt. Ich find's toll, daß du dich so kümmerst, und ich drück euch allen die Daumen - sowas kann schließlich wirklich ganz toll laufen. Wir hatten jahrelang den Hund von älteren NAchbarn mit - und alle mordsviel Spaß dabei.

    Hier im Auslaufgebiet läuft es normalerweise gottseidank sehr easy (war auch schon anders). Da kennt man sich gut, und die Begegnungen laufen sogar meist entspannt ab, wenn die Halter völlig Banane sind - da sind die Hunde tatsächlich oft schlauer.

    Bei dem wenigen Ausnahmen bin ich längst dazu übergegangen, mit dem Hund direkt statt mit dem Halter zu verhandeln. Bringt echt mehr. Frauchen ist zwar stinkbeleidigt, wenn ich z.B. ihre beiden mobbenden, kneifenden und ernsthaft jagenden Dreißig-Kilo-Lieblinge sehr energisch wegschicke - schließlich wollen die doch nur spielen! Aber die Hunde schielen inzwischen mich an, bevor sie sich zu zweit auf die Kleine stürzen und überlegen sich's dann doch anders - die haben eindeutig mehr Hirn!

    Heute hatten wir allerdings auch eine Begegnung der dritten Art: Ich hatte den Terrier im Park schon angeleint, da kam uns plötzlich so ein fremder, winziger Fellwuschel entgegen, sah aus wie irgendwas zwischen Toypudel und Malteser. Jungterrier, noch völlig spielbesoffen, blieb stehen und wedelte enthusiastisch - worauf der Kleine wild kläffend ranschoß und sie in die Schulter schnappte. Gottseidank ließ er sofort ab, nachdem sie ihn blitzschnell umgedreht hatte - ich war in dem Moment echt zu verblüfft zum Reagieren.

    Und der Kommentar von Frauchen, nicht etwa an uns, sondern ans aus sicherem Abstand knurrende Hundi gerichtet: "Siehst du, nun bist du schon nicht an der Leine - und immer noch so böse zu den anderen!"

    DA fiel mir dann auch nichts mehr ein...

    Heute gut über drei Stunden, weil der Schnee soooo herrlich war und wir reichlich Hunde getroffen haben, die begeistert mitgetobt haben.

    Ausfallen lassen wir Spaziergänge eher bei sommerlicher Hitze - da hängen wir lieber im schattigen Garten rum.