Beiträge von terriers4me

    Ganz blöde Frage: Sieht sie gut?

    Augenkrankheiten sind ja bei Russells nicht so ganz selten und können mit gestörtem Dämmerungssehen einhergehen. Dann würde sie sich nachts natürlich viel unsicherer fühlen als bei vollem Licht.

    Ansonsten würde ich auch fast darauf tippen, daß sie eure Angst mitbekommt und darauf reagiert - da haben Hunde ja leider extrem feine Antennen.

    Hallo kaenguruh,

    sowas Ähnliches ist mir ja auch passiert: Meine achtjährige Hündin erblindete binnen eines Monats. Darf ich dir den ganzen Erfahrungsbericht nochmal verlinken? (Startseite, "Bericht über eine sehr seltene Krankheit")

    http://www.hundshuus.de/hundevermittlung/index.html


    Es war zunächst sehr schwer, vor allem für den Terrier, der ja bis dahin topfit gewesen war, und dem wirklich die Welt zusammenbrach. Nach diesen Erfahrungen glaube ich absolut nicht mehr, daß das Sehen bei Hunden ein untergeordneter Sinn ist.

    Trotzdem läßt sich sogar mit einer so plötzlichen Erblindung schließlich klarkommen, sogar wieder ganz gut. Ich denke, je mehr Zeit der Hund für die Umstellung hat, desto leichter müßte es werden - und drücke euch jetzt wirklich sehr die Daumen!

    Sowas hat meine vorherige Russel-Hündin auch gern getan, allerdings nie aggressiv, da kam nur ein deutliches "paßt jetzt nicht".

    Tagsüber war der Unwille schnell behoben: Da lag es einfach dran, daß sie es HASSTE, ein Geschirr zu tragen. Nach Wechsel aufs Halsband kam sie freudig - mußte sie allerdings ein Auto-Sicherheitsgeschirr tragen ,war sie auch prompt wieder weg. Vielleicht stört sich euer Hund auch an sowas?

    Bei Regen, Sturm oder Kälte hatte sie generell keine Lust auf Rausgehen und gab das ebenfalls sehr deutlich zu verstehen. Da haben wir uns in der Mitte geeinigt: Meist mußte sie und kam dann auch mit Leidensmiene, sobald sie wußte, daß ich NICHT nachgeben würde. Manchmal durfte sie aber auch das Garten-Klo benutzen und sofort wieder vor dem Ofen rasen. Mit schlechtem Wetter haben es viele Russells nun mal absolut nicht - das ist wirklich ein verbreitetes Thema.

    Und schließlich abends: Da weigerte sie sich strikt, ihren Nachtschlaf nochmal zu unterbrechen - drehte sich einfach wedelnd auf den Rücken und blieb, wo sie war. Da hab ich sie mir dann erst unter den Arm geklemmt und rausgetragen, wobei sie an mir runterzufließen schien schien wie ein Gummitier, so sehr ließ sie sich hängen. Und beim Absetzen draußen gab's dann einen "Tierquäler!"-Blick vom Feinsten.
    Später, als klar war, daß sie auch mit frühem Schlafengehen problemlos durchhielt, hab ich die Macke einfach toleriert und den Hund schlafen lassen.

    Daß euer Terrier manchmal schlicht keine Lust hat, ist nicht ungewöhnlich. Daß er dann aber so aggressiv reagiert, sich also offenbar von euch angegriffen fühlt, finde ich schon ungewöhnlich und besorgniserregend. Könnt ihr da nicht erstmal den Druck aus der Situation nehmen?

    Been there, done that, und weißt du was: Ich vermisse meinen toten Hunde immer noch entsetzlich, den letzten so, daß es fast körperlich weh tut - aber deshalb habe ich kein Stück weniger Freude an dem, der mich jetzt begleitet. Sobald du dir klar machst, daß der Schmerz einfach der Preis für alles ist, was du Tolles bekommen hast, hat er seinen Platz und seine Berechtigung - und kann dich weiter begleiten, ohne die neue Verbindung zu stören. Dann brauchst du auch weder dem toten noch dem lebendigen Hund gegenüber ein schlechtes Gewissen zu haben.

    Ist doch gerade das Tolle, daß ein neuer Hund dir auch ganz viel Neues mitbringt. Solange man dafür offen bleibt, ist doch alles gut - oder vielmehr: wird es mit der Zeit. Und das Vergleichen finde ich total interessant und mach es ständig - einfach, weil es immer wieder faszinierend ist, wie verschieden Hunde-Individuen sein können.

    Solange man nicht da landet, wo Nachbarn gelandet sind: da bekam der neue Hund den Namen des Alten, sollte eine Kopie werden, wurde esnatürlich nicht und über ein langes Hunde-Leben hinweg hieß es ständig: "Die alte war aber besser!"
    Das fand ich schon grenzwertig....aber das wird euch sicher nicht passieren!

    Wart mal ab - Erwachsenendasein kann durchaus auch bedeuten, daß die Viecher nur ihre Technik verfeinern, so nach dem Motto: "Warum Ärger riskieren, wenn's doch auch hintenrum geht?"

    ...und wenn du DAS dann auch noch vorhersiehst, hat dein Terrier dich allmählich richtig gut trainiert, und du willst nie wieder was anderes....

    tja - und während ich hier salbungsvolle Worte getippt habe, hat Fräulein Terrier heimlich, still und leise eine Stange Lakritzbonbons samt Papier (weiß der Geier, wie sie da drangekommen ist, soweit ich mich erinnere, lagen die ziemlich hoch!) durchgekaut und einmal quer durchs Haus auf den Fußboden gespuckt - ich bin eben SOWAS von klebengeblieben!

    Aber ich wollte ja einen Terrier, ich wollte einen Terrier, ich wollte....und so weiter....