Deine Trainerin könnte da auf der richtigen Spur sein - steckt ihr euch gegenseitig mit immer mehr Angst an?
Sieh es mal aus der Sicht deiner Hündin: Wenn du, ihr Halt und ihr Orientierungspunkt, ihren feinen Antennen bei jedem ankommenden Hund "Ohmeingott-hoffentlich passiert nichts!!" signalisierst, übersetzt sie das als "Ohmeingott - ANGST!!!" Und kann nur schlußfolgern, daß du - die Führungsperson mit dem großen Überblick! - sicher einen guten Grund dafür hast: nämlich diesen gruseligen anderen Hund. Da KANN sie gar nicht anders als selbst ängstlich und deshalb teilweise aggressiv zu reagieren. Das macht dir Angst - und so weiter...
Sowas verselbständigt sich ganz schnell zu einem fiesen Teufelskreis, und wahrscheinlich kommt ihr da mit Hilfe am besten raus: Kann eure Trainerin nicht helfen, erstmal Begegnungen mit freundlichen und souveränen Artgenossen zu organisieren und zu begleiten - also gemeinsame Spaziergänge, wo die Begenung nicht gleich mit jeder Angstreaktion beendet wird, aber eben auch nichts ins Aggressive kippt, so daß vor allem DU wieder lernen kannst, entspannt mit Hundebegnungen umzugehen und diese Sicherheit an die Hündin weiterzugeben?
Und ja, ich weiß, wovon ich da rede - seit ich von den großen Hunden auf die Kleinen umgestiegen bin, hab ich auch mehr als einmal Muffe gehabt, wenn ein fremder Riese hemmungslos auf meinen Zwerg zubretterte. Aber damit kann man wirklich umgehen lernen.
Ich glaube, um Hilfe dabei würde ich mich jetzt zuerst kümmern. Wenn deine jetzige Trainerin euch da nicht ernstnimmt, sieh dich anderswo um - und ich wünsch euch beiden viel Glück!