Beiträge von terriers4me

    nettyfox,

    hast du einen? Und hättest du mal ein Bild? Pretty please? Ich hab hier sooo ewig keinen Foxterrier mehr gesehen!

    Modehunde waren die Drahthaarigen leider sehr wohl, und wie:

    http://www.jadu.de/florafaun/hund…foxterrier.html

    Hier auf dem Kontinent fiel der Höhepunkt der Foxl-Welle wohl etwa mit den ersten Tim & Struppi-Comics zusammen, also in die Dreißiger, aber bis in die fünfziger Jahre waren sie immer noch sowas von "in". Was eben zur Folge hatte, daß du noch in den Siebzigern reichlich zitternd nervösen, aggressiven, kläffigen Foxls begegnen konntest. Ich hab damals nur eine Ausnahme kennengelernt: ein Rauhhaariger, der bei einem Jäger arbeitete, ein Superhund war und heute wohl eher unter "Parson Russell"-Typ liefe.

    Wäre ja zu schön, wenn die Foxls sich inzwischen generell wieder erholt hätten (während die Russells gerade den Modehunde-Bach runtergehen), aber wie gesagt: hier gibt's rundum leider keinen mehr.

    Euer Eddy ist tatsächlich noch so ein Baby, daß er das körperlich nicht hinkriegen KANN. Selbst wenn er z.B. in eurer Gegenwart schon zwei Stunden oder mehr gut durchhält: Sobald er die ersten Male zu lange (für ihn!) allein ist, kommt ja erst die Aufregung dazu, und schließlich die nackte Angst: Er "weiß" ja in diesem Alter, daß er allein verloren ist. Wie wir alle wissen: Schiß kann heftig auf Blase und Darm schlagen - heißt nicht umsonst so. Dann wird der Druck für ihn so schnell so hoch, daß er da einfach nichts mehr regulieren kann.

    Wenn ihr ihm aber das Alleinsein ganz vorsichtig, also Stück für Stück beibringt (gute Anleitungen findet ihr hier, und sicher werden da auch noch viele nette User kommen und helfen), habt ihr ja diesen Aufregungs-Faktor schon ausgeschaltet: Ihr seid nicht so lange weg, daß der Lütte Angst kriegen muß - also muß er auch nicht so dringend, daß er's nicht mehr halten kann.

    Der Rest ist dann bloß noch Geduld und Übung. Das schaft ihr schon, wenn ihr's nur behutsam angehen laßt - und viel Spaß mit eurem Welpen!

    tagkam,
    "Noe.....denn solche ungestuemen Zeitgenossen, ob mit oder ohne Beschaedigungsabsicht haendele ich selbst bevor sie an meine Hunde geraten."

    Seh und handhabe ich normalerweise ganz genau so, und da Hund und ich prinzipiell auch andere Hunde erstmal mögen, hab ich in mehreren Hundehalter-Jahrzehnten gottseidank noch nicht einen Unfall oder richtig bösen Zwischenfall aus so einer Situation zu vermelden. Egal mit welcher Größe an der Leine/ankommend.

    ABER: Es gibt leider auch diese Ausnahmesituationen, in denen du den Anrenner nicht handeln KANNST, ohne deinen eigenen Hund schwer zu verunsichern. Für mich waren das eben die ersten Wochen mit dem rasant erblindeten und komplett verunsicherten Terrier an der Leine. Da war plötzlich alles, was ich sonst tue, also der Schritt nach vorne, notfalls abblocken mit dem energischen "Hey!" Makulatur, weil die Blinde alles auf sich bezog und schon von jedem unverhofften Schritt meinerseits buchstäblich aus dem Gleichgewicht kam. Und ich wollte ihr ja nun gerade vermitteln wolte, daß Spazierengehen auch weiterhin sicher ist.

    Da blieb mir dann eben wirklich nix, als anstürmende kleine Lästlinge wegzutreten, oder vielmehr: mit dem Fuß energisch auf Abstand zu halten. Da reicht es doch, den Fuß genau da zu haben, wo der Kleinkläffer angetobt kommt, und notfalls noch ein bißchen zu schubsen - von Anlauf-Nehmen und Durch-die-Gegend-Kicken reden wir hier keinesfalls! Und selbst sowas war nur kurz nötig, bald konnte die Blinde wieder "sortieren" und ich reagieren wie zuvor.

    Aber es gibt sie eben doch, diese absolute Ausnahmesituation, und seit ich die so gut kenne, rechne ich bei mir unerklärlichen Reaktionen anderer Hundehalter immer damit, daß sie vielleicht auch in so einer stecken - meinem Hund hättest du die Blindheit auch nicht aus der Entfernung angesehen.

    Das ist wirklich ein von einigen offenbar unterschätzter Punkt: Die Größe und Agilität des "Angreifers"!
    Während man einen halbwegs freundlichen Anstürmenden handlicher Höhe oft noch ganz gut am Halsband packen kann (vorausgesetzt, der eigene Hund läuft nicht Amok...), bleibt einem bei den flitzigen Kläffzwergen oft schlicht nichts weiter übrig, als den Fuß rauszuhalten - sich so tief & schnell bücken PLUS den eigenen Hund ruhig halten, ist nämlich körperlich so gut wie unmöglich.

    Nein, nobody is perfect, ja, meine Halbwüchsige ist mir auch schon gut auf andere zugeflitzt, und nein, das Treten von Whippets ist absolut nicht die feine englische Art - aber es gibt leider Situationen, wo einem schlicht nichts anderes übrigebleibt, als den Fuß zu benutzen.

    Das weiß ich leider genau, seit ich mit einer kleinen Blinden unterwegs war, die sich zwar eigentlich über andere Hunde freute, jedoch STOCKsauer auf aggressives Angekläfftwerden reagierte. Wir hatten zwei prinzipiell leinenlose französische Bulldoggen im Revier, die sich einen ewigen Spaß daraus machten, die Blinde erst bellend zu umkreisen und dann von zwei Seiten mit Kläff-und Schnapp-Vorstößen anzugehen - und ich geb's zu: als die Besitzer uneinsichtig waren und die Bullys auf jeden Abblock-Versuch nur mit Umlaufen und Weiterkläffen reagierten, habe ich die beiden schließlich auch nachdrücklich weggetreten. Danach wurden sie komischerweise angeleint, sobald sie auf uns losgehen wollten.

    Ja, das war leider wirklich deine Schuld - und hast mal überlegt, daß er deine Hündin eventuell vor deutlich Schlimmerem bewahrt hat? Vielleicht gehörte sein Jagdhund zu denen, die überhaupt keinen Spaß mit anstürmenden kleinen Kläffern verstehen? Hättest du sie im Zweifelsfall lieber gebissen gehabt?

    Aber was soll's, shit happens. Atme tief durch, lern einfach draus, laß den Hund nicht wieder deinen Fehler ausbaden - und gut ist.

    Angesprochen haben uns bis jetzt nur Jäger/Förster wg. unangeleintem Hund im Wald.

    Das endete, nachdem klar war, daß dieser Terrier blind war und deshalb garantiert nicht hetzen würde, sich aber leinenlos besser aufs Laufen konzentrieren konnte, immer sehr freundlich, meist mit längerem Hunde-Geplauder. Inzwischen ist die Nachfolgerin dieser Hündin mit dem neuen Jäger-Terrier dick befreundet, und die anderen Jäger/Bauern grüßen auch nur freundlich, weil man sich kennt.

    Kann also - bis jetzt - nix Böses sagen, und verändert hat sich da auch nichts.

    Hallo Bettina,

    erstmal tut es mir leid, daß du deinen Hund gehen lassen mußtest - aber fünfzehn gemeinsame Jahre sind wirklich was ganz Besonderes, Kompliment!

    Nachdem ich auch einige Tiere gehen lassen mußte, zu denen ich einen sehr engen Draht hatte, würde ich sagen: Ja, sie hat es gespürt, und ja, es war ein bewußter Abschied. Ich habe genau das - diese Mischung aus Sich-Zurückziehen, auch immer mehr Insichgekehrtsein, und dem Suchen von besonders engem Kontakt bei mehreren Hunden erlebt, als es aufs Ende zuging, und sogar bei einem sonst eher coolen Pferd.

    Ich denke wirklich, es ist ihre Art Abschied zu nehmen, und mehr noch: Es ist ihre Art, zu zeigen, daß es ein ruhiges, also für sie ein gutes Ende ist. Du beschreibst es ja selbst genau: Einerseits hat deine eigentlich schon sehr schwache Hündin noch mit dir gespielt, hat diesen intensiven Kontakt aufgenommen - andererseits ist sie dann aber auch wieder ruhig in ihren Korb gegangen. Ich hatte in so einer Situation wirklich immer das Gefühl, daß die Tiere den bevorstehenden Abschied sehr wohl spüren, daß sie aber auch völlig damit im Reinen sind. Das hat's mir wenigstens etwas leichter gemacht: Es fühlte sich, bei allem Kummer, alles "richtig" an.

    Genau das, glaube ich, kannst du dir jetzt auch sagen: Dein alter Hund hatte eine so enge Beziehung zu dir, daß er dir beides signalisiert hat: Es geht jetzt zu Ende - und für mich ist es gut so. Mehr kannst du als Halter für deine Zuwendung eigentlich nicht zurückbekommen, und so weh es sicher tut: Es war ein ganz großes Geschenk!

    Bei meinem Junghund hat nach einer Krankheit eine kurzfristige Kur mit gekochten Vollkorn-Haferflocken plus Gänseschmalz (gibt's auch im Supermarkt, man muß nur wg. des Salzzusatzes aufpassen) schnell gewirkt. Langfristig achte ich, weil der Hund sich schnell Gewicht "abrennt", einfach ein bißchen mehr darauf, den Fettanteil im Fleisch hochzuhalten, füttere also verhältnismäßig viel Pansen und fettiges Lammfleisch.

    Metzger wäre da generell sicher eine gute Quelle - unserer auf dem Wochenmarkt (kleiner Landschlachter) bringt jederzeit auf Bestellung etwa Rindertalg, abgeschnittene fettige Randstücke oder sowas mit und legt uns netterweise schon immer die ganz fetten Lammrippchen zurück. Schweineschmalz gibt's normalerweise in jedem Supermarkt. Zusammen mit frischem Kartoffelbrei setzt das auch ganz gut an, und zumindest mein Hund ist verrückt auf diese Kombination.

    Soll ich dich mal neidisch machen?
    Meine letzte Russell-Hündin, damals ein halbjähriges, so gut wie unerzogenes Landei, hat das Prinzip "auf Zug nachgeben und die Leine lockerhalten" tatsächlich auf dem ersten gemeinsamen Spaziergang kapiert, und der Rest war nur noch Feinabstimmung. Da klappte es also wirklich von Anfang an bestens - ohne Üben.

    Oder wärst du lieber glücklich, nicht an meiner Stelle zu sein?
    Ihre Nachfolgerin gleicher Rasse kann's nach fast anderthalb Jahren täglichen Übens immer noch nicht. Sie kennt zwar die Regeln, ist auch gutwillig, kann aber ihr Raketentemperament immer noch schwer im Zaum halten. Eine Ablenkung, und sie explodiert erstmal. Außerdem fragt sie selbstverständlich immer wieder an, ob die blöden Regeln denn auch heute noch gelten? Auch jetzt noch? Und jetzt....?
    Wird aber deutlich besser - ich denke, wenn der Terrier in etwa anderthalb Jahren erwachsen ist, haben wir's geschafft...*ggg*

    Meine anderen Hunde lagen irgendwo zwischen diesen Extremen, insofern wär mein Fazit: Feste Zeiten gibt's da schlicht nicht - kommt total auf die Hund-Halter-Kombi an.