Beiträge von terriers4me

    Hallo Rudolf,

    wenn's mein Hund wäre, würde ich es mit "herzlich, aber konsequent" versuchen, und neben zuviel Härte unbedingt auch zuviel Programm vermeiden. Aus der Entfernung liest es sich nämlich, als sei dein Hund im Moment mit Spannung geladen bis obenhin - und die begänne sich jetzt irgendwie einen Weg zu suchen.

    Ein bißchen kann ich deine Situation nachempfinden: Ich habe hier ebenfalls eine anderthalbjährige Rakete, als Terrier vermutlich von etwas robusterem Gemüt als ein Dobermann, aber bei allem Übermut auch sehr empfindlich - und dieser Hund hat mich wie keiner vorher gelehrt, wie sehr diese Typen auch regelmäßige Ruhe brauchen.

    Wenn meine Hündin z.B. sehr hochgedreht hatte und ich dann etwas von ihr wollte, kam oft als erste Reaktion ein Fiepen oder Scharren ,bevor sie gehorchte. Sie mußte also sozusagen erstmal Dampf ablassen, bevor sie sich sammeln konnte. In eine ähnliche Kategorie wie diesen Übersprung würde ich das In die Luft-Schnappen auch packen: Er ist im Moment so angespannt und mit der Situation überfordert, daß er sich buchstäblich kurz Luft macht, bevor er sich konzentrieren kann.

    Wir haben dieses Stadium inzwischen hinter uns, und mein Hund hat Gottseidank zum enormen Temperament auch sehr stabile Nerven, kann also schnell wieder runterfahren. Trotzdem wäre sie mit einem Tagesprogramm, wie du es beschreibst, in ihrem Alter noch komplett überfordert. Da würde sie so aufdrehen, daß sie irgendwann in irgendeine Richtung explodieren müßte, weil sie einfach nicht mehr wüßte, wohin mit dem ganzen Input - und ein bißchen liest es sich so, als ginge es deinem jungen Hund gerade genauso.

    Wenn ihr also körperliche Schmerzen ausschließen könnt, würde ich an deiner Stelle versuchen, den Hund insgesamt mehr zur Ruhe kommen zu lassen, damit er nicht "überkochen" muß - bei diesen von sich aus aktiven Typen ist weniger oft wirklich mehr!

    Schön, daß alles wieder gut ist - und weiter gute Besserung!
    Ich habe meine Hündin auch sowohl nach der Kastration als auch nach dem Krallenziehen nicht weiter "aufwecken" lassen als nötig, und sie hat hier einfach gut eingepackt in Ruhe und Dunkelheit ihren Rausch ausgeschlafen. Ich war auch ein bißchen verblüfft, wie lange es nach der Sedierung beim Krallenziehen dauerte, aber der Hund war nur sehr entspannt (und wedelte dauernd konfus grinsend mit dem Schwanz, das sah schon sehr schräg aus) und am nächsten Tag wieder topfit.

    Wogegen ihre Vorgängerin nach einer Aufwachspritze zwar schnell wieder orientiert war und laufen konnte, aber regelrecht gepanikt hat und insgesamt deutlich länger angeschlagen blieb. Ich würde meinen Hund das nächste Mal also auch lieber wieder ausschlafen lassen - das scheint insgesamt wirklich schonender zu sein.

    Auch meinen großen Respekt für dein Engagement - und meine Verachtung für die "Züchterin", die ihre noch so jungen Hunde da nicht mal sofort rausholt und schlimmstenfalls eben das Tierheim zahlt.

    Was mir bei dieser Sache noch auf der Hand zu liegen scheint: Könntst du nicht über das Jugendamt gut Druck machen, am besten über beide Ämter zusammen? Du schreibt doch, daß akut die Hütte stinkt & die Kleinen sich fürchten - da dürfte doch das Kindswohl wirklich gefährdet sein?! Vielleicht läßt sich auf dieser Schiene schneller was erreichen als mit Tierschutz allein?

    Blöd ist natürlich, daß solchen Leute zuzutrauen wäre, daß die Hunde bei zuviel Druck gottweißwohin "verschwinden" - aber ich fürchte, das Risiko wirst du eingehen müssen, so, wie da jetzt schon Spielchen auch mit dir gespielt werden. Ich wünsch euch allen wirklich sehr, daß das gut ausgeht!

    Das wäre möglich, broken gibt's ja von fast glatt bis fast rauh, vielleicht gehen da entsprechende Gene zum Haaren gemischt mit?

    Meine erste broken-Hündin war allerdings sehr dicht an glatt und haarte getrimmt in gesunden Tagen eben so gut wie gar nicht. Meine jetzige hat eigentlich ein tolles, drahtiges Fell, schafft es aber trotz regelmäßigen Trimmens noch, wie blöde zu haaren - vermutlich gehört der Vererbungsgang des Abschmeiß-Faktors zu den ungelösten Rätseln der Hundheit...*g*

    Übrigens habe ich gerade in dem anderen Thread das wunderschöne Fell deiner beiden Foxterrier bewundert - falls du hier überhaupt mal einen siehst, ist der garantiert graugeschoren, wie die meisten Airedales leider auch.

    Meinem wirklich drahthaarigen Airedale konnte ich mit wenig Aufwand einen kurzen "rolling coat", also ein regelmäßig verjüngtes Fell antrimmen. Der Hund hat dann tatsächlich so gut wie überhaupt nicht gehaart. Praktischer hatte ich's da bis jetzt noch nie.

    Am anderen Ende der Skala stand ein Pflege-Schäferhund, der gehörte offenbar zu der Kategorie, die regelmäßig aus dem Fell explodiert - was da täglich runterkam, war schon sehr heftig!

    Die beiden broken coated Russells, die ich bisher hatte, waren total gegensätzlich: Eine hat mit wenig Trimmen acht Jahre kaum gehaart, dafür anschließend nach der Kastration alles nachgeholt. Die jetzige haart 24/7/365 - da kann ich bloß versuchen, mit Trimmen wenigstens etwas abzufangen.

    Frisch ist es doch? Angeranztes Lachsöl ist nämlich sehr ungesund - aber den strengen Geruch müßtest du eigentlich sofort merken.

    Ansonsten habe ich bei meinen Hunden mit Fischöl immer sparsamer sein müssen als mit Pflanzenöl - das gab tatsächlich deutlich schneller Blähungen und Durchfall. Vielleicht war's bei euch einfach für den Anfang zuviel? Ich füttere auf 7,5 Kilo Hund etwa einen halben Teelöffel Lachs- oder Dorschleberöl, das wird gut vertragen.

    Wenn er nicht zubeißt & der andere ebenfalls Spaß hat, ist das ganz normales Spiel. Meine kleine Hündin, meist die Beute, findet es da immer besonders toll, daß ihre Riesenkumpels sich irgendwann hinlegen und sie dann auch mal würgen darf - heute konnte sie zum Beispiel stolz einen Riesenschnauzer und einen Großen Schweizer Sennenhund "zur Strecke bringen".

    Solange also alle Beteiligten Spaß haben, ist da wirklich alles total im grünen Bereich!