Beiträge von terriers4me

    Wenn meine Pferde 22 Stunden eingesperrt wären, hätte ich keine, weil das wirklich RICHTIG Tierquälerei ist, egal ,wie usus es immer noch sein mag. Pferde leiden als Herden-Bewegungstiere der offenen Grassteppe, angewiesen auf Luft, Gesellschaft und ständige ruhige Bewegung, unter Käfighaft nochmal viel mehr als ein Hund - taugen hier also höchstens als Negativbeispiel.

    Um zum Thema zurückzukommen: Ich würde mir, falls der Hund sich auch nur halbwegs benehmen kann, nicht zuviel Sorgen im Vorfeld machen. Sichere ihn eben erstmal, paß auf, daß er niemanden belästigt, warte ab und setze auf die Zeit und den Russell-Charme. Vielleicht läuft's ja mit den Kollegen bald viel besser, als du jetzt befürchtest. Ich habe mit einem gut erzogenen Hund da eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht.

    Reine Boxhaft über so lange Zeit würde ich allerdings auch sehr kritisch sehen, aber die ist ja auch vom Tisch?
    Ich arbeite ja nun seit vielen Jahren täglich in Gegenwart meines Hundes, und oft liegt der auch nach Stunden tatsächlich am selben Platz.
    Aber eben nicht noch, sondern wieder: Zwischendurch ist er auch mal aufgestanden, vom Korb auf den Teppich (und heimlich aufs Sofa) gewechselt und umgekehrt, hat aus Fenster und Tür gesehen, ist einem Sonnenfleck gefolgt, hat sich gereckt und geschüttelt, was getrunken, und vielleicht mal bei mir gefragt, was so läuft, bevor er weiterpennt. Da kommt auch beim insgesamt ruhigem Verhalten einiges an Abwechslung zusammen, was ich ihr keinesfalls nehmen möchte. Daher könnte ich mir auch nicht vorstellen, einen gesunden Hund stundenlang in eine Box zu sperren. Ruhe halten an sich ist für einen Hund ja absolut keine Zumutung, das totale Zwangs-Abgeschlossensein schon.

    Ich glaube nach meinen Erfahrungen aber auch nicht, daß du ihn langfristig einsperren mußt. Wenn die Kollegen nicht belästigt oder bedrängt werden, sind sie meist auch bald entgegenkommend und der Hund kann mehr Freiheit bekommen - dafür drücke ich euch beiden die Daumen!

    Wir machen's auch pragmtisch: der Grundbedarf an Rohfleisch kommt täglich aus dem Hunde-Vorrat, Extra-Öle für den Hund haben wir auch - ich steh nicht so auf Dorschleber. Den Rest, also Gemüse, Obst und Getreide, regelt die menschliche Küche. Da gibt's also keine festen Plan, sondern das, was bei uns gerade dran ist. Gemüse füttere ich gedünstet und püriert, Obst, Salat und Kräuter roh.

    Wir hatten da schon ein buntes, immer stolz angeschlepptes Sortiment: ein Rehbein vom Fuchsbau, gefühlt alle im Stadtwald an Myxomatose gestorbenen Kaninchen...*schüttel*, jede Menge Schals, Handschuhe und Basecaps rund um die Schule, eine sehr schöne Hundeleine, eine nach einem Autoaufbruch ins Gebüsch geschmissene Handtasche, eine gültige Schülermonatskarte...und so weiter.

    Recht heftig fand ich das frisch vom vor uns auffliegenden Bussard geschlagene, kopflose Junghäschen, das mein Terrier ebenfalls stolz apportierte und unbedingt mitnehmen wollte. Hätte ich der Blinden wg. Selbstbewußtseinsförderung sogar erlaubt, aber dann hab ich mir doch überlegt, was ich notfalls zu einem bewaffneten Grünrock hätte sagen sollen: "Ehrlich, Herr Oberförster - das haben wir gerade gefunden.....?"

    Ich kann mich auch nur der Bitte anschließen, deine Hunde unter keinen Umständen so mit fremden Pferden rennen zu lassen, egal, wie du selbst das tierische Verhalten einordnen würdest. Ich würde sowas als Pferdehalter nicht besonders witzig finden, und ehrlich gesagt wundere mich, daß in eurem Fall kein elektrischer Zaun dazwischen war, der beidseitig für Abstand gesorgt hat? Falls doch, würde ich die Hunde natürlich noch weniger daran rumtoben lassen.

    Abgesehen davon, daß es nicht besonders erstrebenswert ist, wenn ein Pferd egal, ob spielerisch oder ernstgemeint, in einen Zaun oder eine Litze keilt und sich womöglich böse verletzt: Jäger/Gejagter ist da immer buchstäblich im Spiel, und aus sowas wird auch bei Pferden ganz schnell mal Ernst.
    Hieße in dem Fall entweder Panik (bei derartigen Fluchttieren wieder sehr gefährlich am Zaun), oder Hunde ernsthaft vertreiben. Der Imponiertrab am Zaun, den du gesehen hast, bewegt sich da schon in der Grenzregion. Kopfschütteln ist ebenfalls eine Droh- und Treibgeste, die aber auch spielerisch eingesetzt wird - eben dann, wenn die Motivation des Pferdes nicht ganz klar ist.

    Was die Haltung angeht: Ich würde auch erstmal versuchen, mit den Besitzern Kontakt zu bekommen, bevor ich beim Amt auflaufe - es sei denn, die Tiere sehen total abgemagert und krank aus. Andere Pferdehalter wären auch eine gute Idee - die könnten dir nicht nur Rat geben, sondern ggfs den Ponies gleich helfen.

    Wir drücken dem schönen, armen Kerl hier auch Daumen & Pfoten - aber verstehen kann ich das Ganze auch absolut nicht.

    Ich würde nicht mal auf die Idee kommen, meine hier aufgewachsenen, nervlich stabilen vierbeinigen "Landeier" anders als an einem gut sitzenden Geschirr mit in eine Großstadt oder in sonstigen ungewohnten Trubel zu nehmen - und dann ein ängstlicher Straßen-Windhund, für den sich gerade die komplette Welt unerklärlich geändert hat, und der mit Adrenalin geladen ist bis zur Nasenspitze....?
    (Von dem ich mich außerdem noch fragen würde, weshalb er überhaupt ausgerechnet in eine Großstadt vermittelt werden mußte - aber das ist natürlich ein ganz anderesThema.)

    ALLES Gute, "Open" - und erstmal viel, viel Glück auf den deutschen Straßen!

    Auch wenn ein erwachsener Hund, den sie vorher kennenlernen könnten, sicher die beste Lösung wäre - in den meisten Tierheimen würden deine Großeltern vermutlich (und gern noch mit einem fiesen Spruch) rausgeschmissen werden, weil sie selbst "zu alt" sind - ich hab's im Bekanntenkreis mehrfach erlebt, und es waren wirklich ideale Hundehalter dabei.

    Insofern würde ich mich an eurer Stelle entweder an eine seriöse Hundevermittlung wenden, die euch auch mit seriösen Adressen in eurer Nähe weiterhelfen könnte. Etwa die hier:

    http://www.hundshuus.de/hundevermittlung/index.html

    ...oder ich würde mir über den Klub der ausgesuchten Rasse(n) nicht nur die Nothilfen- sondern auch Züchter-Adressen besorgen. Züchter haben ja gelegentlich auch mal auch einen Junghund oder ein erwachsenes Tier abzugeben, dessen Persönlichkeit man schon besser beurteilen kann, und im Idealfall wäre Alter schon deshalb kein Problem, weil sie den Hund notfalls selbst zurücknehmen und neu vermitteln.

    Hier läuft übrigens ein ganz entzückender, pfiffiger, lebhafter kleiner Havaneser mit älteren Herrschaften, der alle deine Kriterien erfüllen müße - insoweit ist ein Bichon, egal welcher, vielleicht wirklich ein guter Tip.

    Sie kommen hervorragend miteinander aus - jedenfalls aus der Sicht eines Terriers, für den eine Katze genau ins Beuteschema fällt: wehrhaftes Wild in Fuchsgröße.

    Natürlich kann man da erzieherisch einiges machen, natürlich KANN es gutgehen - aber die Chance, daß es das langfristig nicht tut, ist bei so einem Hund sehr groß. Selbst wenn Hund und Katze gemeinsam aufgewachsen und befreundet sind, heißt das noch lange nicht, daß die Mieze sicher ist. Im Gegenteil: Ein Terrier, vor allem ein unausgelasteter, kann jederzeit aus dem Jagdspiel in tödlichen Ernst "überhitzen" - und je vertrauter die Viecher miteinander spielen ,desto mehr wächst diese Gefahr, weil die Katzen unvorsichtig werden.

    Ja, ich kenne auch Russells, die mit "ihren" Katzen bestens auskommen. Ich kenne aber deutlich mehr, bei denen das nur so lange gilt, wie die Katze nicht flüchtet (also kein Jagdtrieb im Spiel ist), und ich kenne leider noch mehr Fälle, in denen es am Ende doch tragisch schief gegangen ist. Etwa den bei Bekannten, wo Hund und Kater, gemeinsam aufgewachsen, neun Jahre lang ein Herz und eine Seele waren, sich das Körbchen teilten und sich gegenseitig ableckten - bis die Besitzer eines Tages einen totgeschüttelten Kater vorfanden. Der alte Hund, der offenbar beim üblichen Spiel-Gerangel plötzlich in jagdlichen Ernst gekippt war, hat seinen Kumpel anschließend lange gesucht...

    Ich würde mir zu Katzen einen anderen Hundetyp holen, und ich hab mir auch meinen eigenen Katzenwunsch verkniffen - im Interesse aller Seiten.

    Airedale! Hat zwar reichlich Terrier-Temperament und auch Jagdtrieb, ist aber (übrigens durch weit zurückliegendes Collieblut) dabei führig genug, um beides zu kontrollieren. Ein fröhlicher, unkomplizierter Hund um die 25 Kilo, der gut erzogen eigentlich alles kann, und gut getrimmt auch noch sehr pflegeleicht ist.

    Ja, ich mußte die Lebensfreude irgendwann unterbrechen, weil der Hund nicht mal dran gedacht hätte. Mein Nachwuchsterrier war rassetypisch offenbar schon mit Topkondition geboren, wurde (und wird!) also unter Adrenalin schlicht nicht müde. Oder vielmehr: Sie merkt es nicht.

    Insofern gab's am Anfang eben nur eine kurze Tobezeit, dann habe ich sie abgefischt und bin mit ihr alleine ruhig weitergegangen, immer mit ein paar interessanten, belohnungsträchtigen Spielchen wie Baumstamm-Balancieren, so daß ihr der Abschied von den anderen auch nicht schwer wurde.

    Nach dem sechsten Monat durfte sie dann immer länger mit anderen gehen, und weil wir bei der Hundedichte hier auch noch in der glücklichen Lage sind, sogar je nach Tagesform passende Spielpartner auszusuchen, hat das auch reibungslos geklappt. Heute ist sie ein fröhliches, fittes Muskelpaket von anderthalb, aber nach wie vor rassetypisch extrem: Irgendwann mal Schluß zu machen, fiele ihr nicht ein. Das ist immer noch mein Job - und wird es wohl auch bleiben.