Beiträge von terriers4me

    Eine Rotte von zwei Bachen und elf Ferkeln, sieben Meter vor uns über die Feldstraße wechselnd. Ich bin einfach still stehengebleiben, der blinde Hund war gottseidank an der Leine, auf etwas anderes konzentriert und tat desgleichen. Tag war nieseltrüb, Wind stand von uns weg - und die sehr kurzsichtigen Schweine haben uns offenbar überhaupt nicht bemerkt.

    Sie waren wirklich so nahe, daß wir das Sandknirschen unter den Hufen und dieses Gemurmel hören konnten, mit dem sie sich mit den Ferkeln unterhalten. War eine verblüffende, aber total entspannte Begegenung, obwohl mein Bruder später meinte, die Ferkel hätten sicher alle gefragt: "Darf ich, Mami? Darf ich....?!"

    Wir wär's mit einer schockfarbenen Panzerweste für Jagdhunde? Angesichts von Knallorange sollte doch das renitenteste Schaf vor Schreck stiften gehen, und gegen Knüffe wäre der Hund gleich bestens geschützt......

    Sorry, natürlich nicht ganz ernst gemeint - aber so als Idee finde ich das schon ganz lustig, eventuell noch mit der Aufschrift "Zackzack, ihr Schafe!" oder so....?

    Wenn's nicht anders geht, würde ich mir sowas wie eine günstige, gebrauchte Decke für Ekzempferde oder eine engmaschige Fliegendecke besorgen. Die sind ja für den Sommer gedacht, daher relativ luftdurchlässig und meist dunkel.

    Daraus sollte sich für einen Hund doch eigentlich ganz gut eine Decke für einen relativ kurzen Einsatz basteln lassen. Ich nehme doch an, den Schafen reicht generell eine dunkle Fläche am Hund, sonst könnten ja z.B. black & tan-Hunde auch nicht erfolgreich hüten?

    Falls mir das zuviel Gefrickel wäre, würde ich es erstmal mit einem möglichst lockeren, ärmellosen schwarzen Baumwoll-T-Shirt versuchen - und hoffen ,daß der Hund das mitmacht.

    Falbala

    "So sollte eigentlich jeder Hund im Alltag sein - wie Deiner Morrigan.

    Das sollte die normalste Sache der Welt sein, egal, aus welcher Zucht er kommt. Nicht nur aus Leistungszucht.

    Unbescheidenerweise ist meine aus "Schönheitszucht" genauso im Alltag"

    Ich könnte dir nicht mehr zustimmen, und ich finde es toll, daß du so einen Hund gefunden hast - aber unglücklicherweise ist es eben gerade diese eigentlich selbstverständliche Alltagstauglichkeit, die vielen Rassen ohne Leistungszucht abhandenzukommen droht - einfach, weil nicht mehr auf Arbeiten selektiert wird. Auch einen "Schönheitszüchter" hindert ja nun niemand daran, charakterlich hervorragende Hunde zu züchten. Aber wenn Zuchttiere absolut nichts tun müssen, ist die Gefahr einfach größer, daß mal ein Augen zugedrückt werden kann, körperliche und mentale Probleme unerkannt durchschlüpfen - und irgendwann summiert sich das.

    Ich halte deshalb Leistungszucht für unbedingt nötig, um einer Hunderasse sozusagen ein "Rückgrat" an wirklich klaren, ausbildbaren, jeder Situation gewachsenen, körperlich und geistig belastbaren Tieren zu sichern - also eben das, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, es aber leider nicht mehr ist.

    Ich würde sogar noch weitergehen und auch für reine Begleithunde Leistungsprüfungen zur Voraussetzung einer Zuchtzulassung machen. Wenn z.B. ein Mops, um angekört zu werden, etwa beweisen müßte, daß er problemlos eine gewisse Strecke laufen kann (eigentlich ja ebenfalls eine Selbstverständlichkeit!!), würde das der Rasse und vielen armen Hunden eine Menge Probleme ersparen.

    Wie schnell eine gesunde, fitte Arbeitsrasse ohne Leistungs-Auslese buchstäblich vor die Hunde geht, hat der Jack Russell ja in den letzten zwanzig Jahren gruselig bewiesen. Wenn du heute den fröhlichen, stabilen, fitten Terrier suchst, der er eigentlich sein sollte und in seiner Vor-Mode-Zeit auch generell war, mußt du in Leistungslinien suchen - warum wohl?

    Stimmt, ich bin auch ziemlich oft gefragt worden, ob meinem Hund was fehlt - ein Terrier könne doch nicht so ruhig und freundlich sein, und Airedales hauen doch immer ab! Geht mir jetzt übrigens jetzt ähnlich - jetzt krieg ich dauernd zu hören, das wäre garantiert kein reinrassiger Russell, weil der hört und nicht aggressiv ist. Ein Glück, daß sie wenigstens gern an der Leine zerrt, sonst glaubt uns kein Mensch den Terrier....*g*

    Wenn man solche Hunde übrigens hochdreht, sieht das dann etwa so aus, hier ist noch einer aus der weitläufigen Quanto-Sippe:

    http://www.youtube.com/watch?v=myGWPVPnstw&feature=related

    Ich hab jetzt nicht genug Ahnung, um zu beurteilen, wie gut er seinen eigentlichen Job macht - aber ich muß schon sehr lachen, wenn ich sehe, wie er tänzelt, grinst und sich immer mal mit der Schulter kräftig gegen Frauchens Bein schmeißt, wenn er weiß, daß gleich Action angesagt ist. Genauso hat meine Quinta auch immer aufgefordert - ich hatte an allen Spaziergeh-Jeans einen Dreckstreifen in Kniehöhe...

    Morrigan,

    stimmt - genau DAS hat mich an meiner Quinta auch so begeistert: Dieses verblüffend genaue Trennen von "Arbeit" und "Pause", und das blitzschnelle Umschalten-Können von einem Modus in den anderen. Sie hat sogar sozusagen kreativ getrennt: Sie hatte zwar generell viel Jagdtrieb, aber sobald sie am Pferd oder Rad oder auch nur frei bei Fuß ging, hieß das für sie "Arbeit", und basta. Dann hätte ihr der gesamte Wildbestand der Lüneburger Heide an der Nase vorbeisprinten können, ohne ihre Konzentration auf den Job zu unterbrechen. Dazu war nie ein Extra-Kommando nötig, sie "wußte" einfach von Anfang an, was Arbeit bedeutet. Und danach fiel sie zuhause entspannt in ihren Korb und war immer ausgeglichen, zufrieden und fröhlich, ohne daß man sie künstlich hätte "auspowern" müssen.
    Genau wegen dieses klaren Kopfes und nicht wegen irgendwelcher Spezialleistungen werde ich jederzeit wieder nach Leistungszucht suchen.

    Wir kennen einen einzigen atemtechnisch fitten Mops, der allerdings Amerikaner ist - alle anderen Möpse und Bulldoggen hier rundum legen nach längstens einem kurzen Spiel oder einem richtigen Sprint luftschnappend und teilweise röchelnd auf dem Weg. Am schlimmsten dran sind da ironischerweise die beiden "Rassmos", die zum Terrier-Bewegungsdrang eine extrem platte Mopsnase geerbt haben...

    Die Besitzer finden's übrigens völlig normal, daß die Hunde sich kaum schnell bewegen können - das wär eben so.