Beiträge von terriers4me

    Ich kann mich auch nur der Bitte anschließen, deine Hunde unter keinen Umständen so mit fremden Pferden rennen zu lassen, egal, wie du selbst das tierische Verhalten einordnen würdest. Ich würde sowas als Pferdehalter nicht besonders witzig finden, und ehrlich gesagt wundere mich, daß in eurem Fall kein elektrischer Zaun dazwischen war, der beidseitig für Abstand gesorgt hat? Falls doch, würde ich die Hunde natürlich noch weniger daran rumtoben lassen.

    Abgesehen davon, daß es nicht besonders erstrebenswert ist, wenn ein Pferd egal, ob spielerisch oder ernstgemeint, in einen Zaun oder eine Litze keilt und sich womöglich böse verletzt: Jäger/Gejagter ist da immer buchstäblich im Spiel, und aus sowas wird auch bei Pferden ganz schnell mal Ernst.
    Hieße in dem Fall entweder Panik (bei derartigen Fluchttieren wieder sehr gefährlich am Zaun), oder Hunde ernsthaft vertreiben. Der Imponiertrab am Zaun, den du gesehen hast, bewegt sich da schon in der Grenzregion. Kopfschütteln ist ebenfalls eine Droh- und Treibgeste, die aber auch spielerisch eingesetzt wird - eben dann, wenn die Motivation des Pferdes nicht ganz klar ist.

    Was die Haltung angeht: Ich würde auch erstmal versuchen, mit den Besitzern Kontakt zu bekommen, bevor ich beim Amt auflaufe - es sei denn, die Tiere sehen total abgemagert und krank aus. Andere Pferdehalter wären auch eine gute Idee - die könnten dir nicht nur Rat geben, sondern ggfs den Ponies gleich helfen.

    Wir drücken dem schönen, armen Kerl hier auch Daumen & Pfoten - aber verstehen kann ich das Ganze auch absolut nicht.

    Ich würde nicht mal auf die Idee kommen, meine hier aufgewachsenen, nervlich stabilen vierbeinigen "Landeier" anders als an einem gut sitzenden Geschirr mit in eine Großstadt oder in sonstigen ungewohnten Trubel zu nehmen - und dann ein ängstlicher Straßen-Windhund, für den sich gerade die komplette Welt unerklärlich geändert hat, und der mit Adrenalin geladen ist bis zur Nasenspitze....?
    (Von dem ich mich außerdem noch fragen würde, weshalb er überhaupt ausgerechnet in eine Großstadt vermittelt werden mußte - aber das ist natürlich ein ganz anderesThema.)

    ALLES Gute, "Open" - und erstmal viel, viel Glück auf den deutschen Straßen!

    Auch wenn ein erwachsener Hund, den sie vorher kennenlernen könnten, sicher die beste Lösung wäre - in den meisten Tierheimen würden deine Großeltern vermutlich (und gern noch mit einem fiesen Spruch) rausgeschmissen werden, weil sie selbst "zu alt" sind - ich hab's im Bekanntenkreis mehrfach erlebt, und es waren wirklich ideale Hundehalter dabei.

    Insofern würde ich mich an eurer Stelle entweder an eine seriöse Hundevermittlung wenden, die euch auch mit seriösen Adressen in eurer Nähe weiterhelfen könnte. Etwa die hier:

    http://www.hundshuus.de/hundevermittlung/index.html

    ...oder ich würde mir über den Klub der ausgesuchten Rasse(n) nicht nur die Nothilfen- sondern auch Züchter-Adressen besorgen. Züchter haben ja gelegentlich auch mal auch einen Junghund oder ein erwachsenes Tier abzugeben, dessen Persönlichkeit man schon besser beurteilen kann, und im Idealfall wäre Alter schon deshalb kein Problem, weil sie den Hund notfalls selbst zurücknehmen und neu vermitteln.

    Hier läuft übrigens ein ganz entzückender, pfiffiger, lebhafter kleiner Havaneser mit älteren Herrschaften, der alle deine Kriterien erfüllen müße - insoweit ist ein Bichon, egal welcher, vielleicht wirklich ein guter Tip.

    Sie kommen hervorragend miteinander aus - jedenfalls aus der Sicht eines Terriers, für den eine Katze genau ins Beuteschema fällt: wehrhaftes Wild in Fuchsgröße.

    Natürlich kann man da erzieherisch einiges machen, natürlich KANN es gutgehen - aber die Chance, daß es das langfristig nicht tut, ist bei so einem Hund sehr groß. Selbst wenn Hund und Katze gemeinsam aufgewachsen und befreundet sind, heißt das noch lange nicht, daß die Mieze sicher ist. Im Gegenteil: Ein Terrier, vor allem ein unausgelasteter, kann jederzeit aus dem Jagdspiel in tödlichen Ernst "überhitzen" - und je vertrauter die Viecher miteinander spielen ,desto mehr wächst diese Gefahr, weil die Katzen unvorsichtig werden.

    Ja, ich kenne auch Russells, die mit "ihren" Katzen bestens auskommen. Ich kenne aber deutlich mehr, bei denen das nur so lange gilt, wie die Katze nicht flüchtet (also kein Jagdtrieb im Spiel ist), und ich kenne leider noch mehr Fälle, in denen es am Ende doch tragisch schief gegangen ist. Etwa den bei Bekannten, wo Hund und Kater, gemeinsam aufgewachsen, neun Jahre lang ein Herz und eine Seele waren, sich das Körbchen teilten und sich gegenseitig ableckten - bis die Besitzer eines Tages einen totgeschüttelten Kater vorfanden. Der alte Hund, der offenbar beim üblichen Spiel-Gerangel plötzlich in jagdlichen Ernst gekippt war, hat seinen Kumpel anschließend lange gesucht...

    Ich würde mir zu Katzen einen anderen Hundetyp holen, und ich hab mir auch meinen eigenen Katzenwunsch verkniffen - im Interesse aller Seiten.

    Airedale! Hat zwar reichlich Terrier-Temperament und auch Jagdtrieb, ist aber (übrigens durch weit zurückliegendes Collieblut) dabei führig genug, um beides zu kontrollieren. Ein fröhlicher, unkomplizierter Hund um die 25 Kilo, der gut erzogen eigentlich alles kann, und gut getrimmt auch noch sehr pflegeleicht ist.

    Ja, ich mußte die Lebensfreude irgendwann unterbrechen, weil der Hund nicht mal dran gedacht hätte. Mein Nachwuchsterrier war rassetypisch offenbar schon mit Topkondition geboren, wurde (und wird!) also unter Adrenalin schlicht nicht müde. Oder vielmehr: Sie merkt es nicht.

    Insofern gab's am Anfang eben nur eine kurze Tobezeit, dann habe ich sie abgefischt und bin mit ihr alleine ruhig weitergegangen, immer mit ein paar interessanten, belohnungsträchtigen Spielchen wie Baumstamm-Balancieren, so daß ihr der Abschied von den anderen auch nicht schwer wurde.

    Nach dem sechsten Monat durfte sie dann immer länger mit anderen gehen, und weil wir bei der Hundedichte hier auch noch in der glücklichen Lage sind, sogar je nach Tagesform passende Spielpartner auszusuchen, hat das auch reibungslos geklappt. Heute ist sie ein fröhliches, fittes Muskelpaket von anderthalb, aber nach wie vor rassetypisch extrem: Irgendwann mal Schluß zu machen, fiele ihr nicht ein. Das ist immer noch mein Job - und wird es wohl auch bleiben.

    Meine Hündin war in dem Alter natürlich viel kleiner und leichter, also weniger disponiert für Skelett- und Bänderprobleme und auch schon "ausbalancierter" als ein kleiner Großer - aber bei ihr gab es mit fünf Monaten schon überhaupt keine Wahl mehr: Entweder, sie durfte sich draußen mal auspowern, oder sie tat das eben drinnen, notfalls mit Treppauf-Treppab-Rasen oder Schwanzjagen. Mit Aktionen also, die deutlich ungesünder waren als draußen zu toben, und die ich nur mit Einsperren in eine Box hätte unterbinden können - was ich aber generell nicht wollte.

    Insofern durfte sie auch in dem Alter schon kontrolliert Dampf ablassen, also mit anderen Hunden toben oder in den Feldern richtig rennen. Ich habe allerdings schon dafür gesorgt, daß das Ganze kontrolliert ablief, also die Tobereien zeitlich limitiert, den jungen kleinen Hund nicht mit mehreren Großen gleichzeitig kaspern lassen, sehr aufgepaßt, daß sie von Anfang an auch absolute Ruhezeiten kennengelernt und eingehalten hat, auf Tobereien einen ganz ruhigen Tag folgen lassen - und so weiter. Ich würde das Auspowern also schon ab und zu erlauben, aber fürs vernüftige Mittelmaß plädieren und einfach aufpassen, daß der junge Hund sich dabei nicht regelmäßig übernimmt.

    Sowas haben wir hier auch schon durch: Der Terrier ist nach dem Garten-Schnüffeln plötzlich im Gesicht aufgeschwollen wie ein Nilpferd, bekam am ganzen Körper Beulen und fing an, heftig zu röcheln, weil auch das Gaumensegel angeschwollen war. Gezittert oder sich irgendwie beeindruckt gezeigt hat der Hund allerdings nicht, den totalen Schock habe stattdessen ich bekommen.

    Die Symptome klangen dann nach Cortison genauso schnell ab, wie sie gekommen waren, die Ursache blieb so lange rätselhaft, bis wir zwei winzige rote Punkte innen im Ohr entdeckten: vermutlich Spinnenbiß, auf den wohl viele Hunde allergisch reagieren.
    Ich hätte nie gedacht ,daß einen sowas mitten in Norddeutschland erwischen kann, zumal dieser Hund auf Insektenstiche nicht reagierte - aber seit diesem Schreck habe ich auch immer Kalziumampullen griffbereit.

    Ich hab gerade nochmal nachgesehen, es ist noch da. Der vorletzte Beitrag - die Liste kommt, sobald du mit der Maus auf "Medizinisches" gehst.

    Diese Krankheit hat uns die Entscheidung zum Einschläfern natürlich auch in einer bösen Weise "leichter" gemacht: Der Hund hatte so viel durch, sich immer wieder so erstaunlich aufgerafft und nie aufgegeben - da war dann ganz klar, daß sie sich nicht zum Schluß noch aussichtslos quälen sollte, und es eben auch nicht wollte. Sie hätte sicher mit allen Tricks und Medikamenten noch ein paar Tage mehr leben können, sozusagen gegen ihren Willen - aber DAS wäre dann wirklich richtig grausam gewesen.