Beiträge von terriers4me

    Weißt du, wie sie ihre Welpenzeit verbracht hat? Wenn sie da nämlich regelmäßig etwa ein Zimmer, einen Zwinger o.ä. als Toilette benutzen mußte, also nicht früh den Unterschied zwischen "drinnen" und "draußen" gelernt hat, kann sie da schon eine Gewohnheit entwickelt haben, gegen die schwer anzukommen ist.

    Ich hab das bei einer Hündin erlebt, die ich mit viereinhalb Monaten bekommen habe. Weil der Züchter schon alt und auch noch krank gewesen war, hatte sich der Junghund schon angewöhnt, den Garten, also das eigene innere Revier, als vorgegebene Toilette anzusehen - und ich habe echt Schwierigkeiten gehabt, davon wieder wegzukommen. Es war dasselbe Muster, das du beschreibst: Hund kommt vom Spaziergang zurück und hockt sich mit einem Seufzer der Erleichterung (er hat ja draußen sooooo tapfer dichtgehalten!) praktisch direkt hinter die Gartenpforte...

    Bei uns haben da nur Zeit und vor allem Geduld geholfen: Ich hab mir in dieser ersten Zeit die Arbeit so eingeteilt, daß ich mit dem jungen Hund notfalls tatsächlich Stunden im Wald verbringen konnte - irgendwann müssen sie in dem Alter ja doch. Dann natürlich die Lob-Orgie, beim nächsten Mal des Gleiche - und so fort. Damit hatten wir das Thema in zwei Wochen komplett durch, aber es waren mühsame zwei Wochen. Es war nämlich ein sehr lieber, braver, "will to please"-Junghund - und der hat sich entsprechend Mühe gegeben, alles so "richtig" zu machen, wie er's bisher gelernt hatte.

    Das Gegenteil hatte ich übrigens mit meiner jetzigen Hündin: Diese Welpen haben von Anfang an aus der Haus-Diele in den Garten krabbeln können, also einen deutlichen Unterschied gelernt - und als der Achtwochenzwerg zu mir kam, war er tatsächlich, offene Tür vorausgesetzt, praktisch stubenrein.

    Sowas hängt also oft auch am ersten Aufwachsen, und manche frühen Gewohnheiten sind dann mühsam abzutrainieren. Aber die gute Nachricht: Es geht und es wird - kostet eben nur mehr Geduld.

    Ich würde auch abraten und dem alten Mädel generell keinen Zweithund mehr antun.

    Ganz abgesehen von konkreten Macken der Aussies - den Streß, nach zwölf Jahren glücklichen Alleinlebens plötzlich mit gleich zwei großen, lauten, ruppigen, durchsetzungsfähigeren Rivalen im eigenen Zuhause ausgesetzt sein, würde ich keiner Zwölfjährigen mehr zumuten. Den mindert es übrigens auch nicht, wenn du die Hunde räumlich weitgehend getrennt hältst. Dann kommt es zwar vielleicht - vielleicht! - nicht zu körperlichen Übergriffen, aber der alte Hund merkt natürlich trotzdem, daß nichts mehr ist wie gewohnt. Das wird ihn um so mehr belasten, als er ja älter wird und auch so schon das eine oder andere Alters-Gebrechen bekommen kann - da würde ich auf keinen Fall noch mehr Druck draufpacken. Das wäre einfach nicht fair.

    Ich verstehe aber auch, daß du die Aussies schon sehr ins Herz geschlossen hast - bestünde da nicht die Möglichkeit, anderweitig zu helfen, etwa eine Patenschaft zu übernehmen oder zu helfen, einen besonders tollen Platz für sie zu finden? Dann wärst du dieses unterschwellige "Ich muß ihnen doch helfen!"-Gefühl los, das euch jetzt eventuell verleiten könnte, eine Entscheidung zu treffen, mit der keiner der Beteiligten richtig glücklich wird - am wenigsten die alte Shi-Dame.

    Auch ich wünsche euch sehr viel Kraft für diese schwersten Entscheidungen und Momente mit einem Hund.

    Been there, done that, mit Hund und Pferd - und wie man das durchsteht? Mir hat geholfen, noch einmal tief durchzuatmen und mir ganz bewußt klar zu machen, daß es nicht nur das Beste, sondern auch das Letzte ist, was ich für mein geliebtes Tier noch kann und was ich ihm schulde. Zu wissen, daß mich jetzt völlig auf diese eine Aufgabe und auf den Moment konzentrieren muß, dem Hund Sicherheit geben und meinen eigenen Kummer daher erstmal einfach ausblenden, bis die letzte Schwelle geschafft war - eine Art kurzfristiger Tunnelblick auch als Selbstschutz. Und, vielleicht am wichtigsten: daß ich das eben nicht nur mußte, sondern auch wollte - als letztes Geschenk an jemanden, von dem ich so viel bekommen hatte.

    Das schafft man tatsächlich, sobald es soweit ist, und: Es hilft einem letztlich auch selbst. Wenn der Abschied friedlich war, wenn man da noch einmal helfen und dem Tier Qualen ersparen durfte, werden die Dinge sozusagen "rund" - und das ist im Nachhinein tatsächlich ein großer Trost.

    Ich wünsche dir viel Kraft - aber du wirst sie aufbringen können, auch wenn es dir jetzt noch unvorstellbar scheint.

    Ich weiß ganz genau, daß die Sauen uns beobachten, und zwar aus der Nähe.
    Mein junger Terrier zeigt sie nämlich einmal ganz präzise mit Vorstehen an, und die Gehölze in den Feldern sind so schmal, daß sie nie weit sein können. Zum anderen rieche ich sie selbst mit meiner unzureichenden Menschennase genau: Ein deutlicher Hauch von Maggi, und es ist klar, daß sie wirklich ganz, ganz dicht neben dem Weg liegen müssen.

    Aber ich bin mir inzwischen sicher, daß sie ebensowenig auf Begegnungen erpicht sind wie ich, und den Hund, der das anders sehen könnte, leine ich an solchen Stellen eben mal an - jetzt zur Setzzeit ganz bestimmt!

    Ums Alter an sich brauchst du dir da wirklich keine Sorgen zu machen, wenn das Anreiten anständig gemacht worden ist. Im Idealfall hast du da ein fittes, fast erwachsenes und entsprechend vernünftiges Pferd zum Weiterarbeiten, und das würde ich jederzeit einem zu jung angerittenen vorziehen. Zumal du jede Chance hast, die Zeit über eine höhere Lebensarbeitszeit später sozusagen wieder "reinzuholen".

    Unsere Isländer arbeiten ja sowieso relativ spät, insofern finde ich sechs da eher normal. Ich kenne hier aber auch eine Hannoveranerzüchterin, die ihren Selbstgezogenen erst mit guten vier Jahren angeritten und mit sechs erstmals richtig gerabeitet hat. Da sie mit diesen Pferd schließlich erfolgreich S-Vielseitigkeit gegangen ist, hat dem Großen das offenbar auch nicht geschadet - im Gegenteil!

    Insofern: Wenn die Stute gesund und generell kooperativ ist, würde mich das Alter nicht im Geringsten stören.

    Nein, das war wirklich total niedlich (und übrigens horrorfilm-untauglich am Vormittag...*g*). Dieses Gemurmel kannte ich von Hausschweinen, das klingt, als ob sie sich friedlich und eifrig unterhalten. Daß das eigentlich DIE Schrecksituation schlechthin gewesen war, ist mir erst später klargeworden...

    Wesentlich weniger entspannt war dann übrigens die nächste Begegnung im Herbst, als die zwölfwöchige Nachfolgerin der Blinden plötzlich eine Sau im Maisfeld hochscheuchte, die unmittelbar am Weg gelegen hatte. Da hörte man dann nur dieses wütende "öff!", sah den dicken, dunklen Schmemen wegbrechen - und hinterher den winzigen Terrier, offenbar fest entschlossen, die Milchzähnchen in dieser Superbeute zu versenken.

    Da habe ich dann wirklich einen der lautesten Brüller meiner Hundehalter-Karriere losgelassen, gottseidank mit Erfolg: Das Schwein haute ruckzuck ab, der Welpe war so erschrocken, daß er stoppte und dann zurückkam - aber da haben mir echt die Knie gezittert!