Weißt du, wie sie ihre Welpenzeit verbracht hat? Wenn sie da nämlich regelmäßig etwa ein Zimmer, einen Zwinger o.ä. als Toilette benutzen mußte, also nicht früh den Unterschied zwischen "drinnen" und "draußen" gelernt hat, kann sie da schon eine Gewohnheit entwickelt haben, gegen die schwer anzukommen ist.
Ich hab das bei einer Hündin erlebt, die ich mit viereinhalb Monaten bekommen habe. Weil der Züchter schon alt und auch noch krank gewesen war, hatte sich der Junghund schon angewöhnt, den Garten, also das eigene innere Revier, als vorgegebene Toilette anzusehen - und ich habe echt Schwierigkeiten gehabt, davon wieder wegzukommen. Es war dasselbe Muster, das du beschreibst: Hund kommt vom Spaziergang zurück und hockt sich mit einem Seufzer der Erleichterung (er hat ja draußen sooooo tapfer dichtgehalten!) praktisch direkt hinter die Gartenpforte...
Bei uns haben da nur Zeit und vor allem Geduld geholfen: Ich hab mir in dieser ersten Zeit die Arbeit so eingeteilt, daß ich mit dem jungen Hund notfalls tatsächlich Stunden im Wald verbringen konnte - irgendwann müssen sie in dem Alter ja doch. Dann natürlich die Lob-Orgie, beim nächsten Mal des Gleiche - und so fort. Damit hatten wir das Thema in zwei Wochen komplett durch, aber es waren mühsame zwei Wochen. Es war nämlich ein sehr lieber, braver, "will to please"-Junghund - und der hat sich entsprechend Mühe gegeben, alles so "richtig" zu machen, wie er's bisher gelernt hatte.
Das Gegenteil hatte ich übrigens mit meiner jetzigen Hündin: Diese Welpen haben von Anfang an aus der Haus-Diele in den Garten krabbeln können, also einen deutlichen Unterschied gelernt - und als der Achtwochenzwerg zu mir kam, war er tatsächlich, offene Tür vorausgesetzt, praktisch stubenrein.
Sowas hängt also oft auch am ersten Aufwachsen, und manche frühen Gewohnheiten sind dann mühsam abzutrainieren. Aber die gute Nachricht: Es geht und es wird - kostet eben nur mehr Geduld.