Beiträge von terriers4me

    Da mein Hund nach der Kastration ja so erbärlich zu haaren anfing, hab ich mich genau danach beim Apotheker erkundigt. Also: Überdosieren kannst du Biotin generell nicht, der Hund scheidet ein Zuviel problemlos aus.

    Ist eher eine Geldfrage: Biotin als reine Substanz kostet ein Vermögen, ich glaube, es waren 5000 (fünftausend) Euro pro Kilo - so in der Gegend. Insofern enthalten es die Drogerie-Biotinkapseln für Menschen gerade in so minimalen Mengen, daß überhaupt noch "Biotin" draufstehen darf, meist bezahlst du da Kieselerde und Bierhefe (die einzeln billig sind) relativ teuer, bei dem günstigeren "Biotin"-Pulver für Pferde ist es ähnlich. Also besteht auf jeden Fall bei Menschenkapseln keine Überdosierungs-Gefahr.

    Ich hab für meinen Zwerg schließlich reine Biotinkapseln aus der Apotheke gekauft, weil die ja nur Winzmengen braucht, und füttere Kieselerde und Bierhefe separat. Das Fell ist zwar prachtvoll, aber haaren tut sie trotzdem weiter wie Sau...*seufz*

    Eben gab's einen ausführlichen Rundfunk-Bericht zu dem Thema - den Kinder war das Dabeibleiben offenbar freigestellt, wer wollte, konnte weggehen. Macht die Aktion natürlich nicht weniger blödsinnig.

    Ich hab ja eben schon geschrieben ,daß ich das Thema zwar sehr wichtig, die Art dieses Unterrichts buchstäblich per Holzhammer aber idiotisch finde. Was ich aber auch ziemlich schräg finde ist die Idee, die Kinder könnten sich jetzt umgehend Nachbars Hasi oder sonstwen schnappen und weitermetzeln - die sind ELF, keine fünf!

    Wir haben mit zehn Jahren im Bio-Unterricht in Klasse 5 ganze Heringe per Skalpell seziert, ohne daß einer von uns zu Jack the Ripper mutiert wäre, und seit ich dreizehn war, hab ich auf einem Hof gelegentlich beim Schlachten helfen müssen, meine gleichalte Freundin ebenso (übrigens ohne daß unsere Eltern damit Probleme gehabt hätten). Wir waren beide sowas von froh, wenn's überstanden war - auf die Idee, da irgendwo auf eigene Faust weiterzumachen, wären wir nun wirklich nie gekommen!

    An Nachahmungsgefahr glaube ich also nicht. Ich denke, wenn Kinder wirklich auf sowas abfahren, reicht auch ein bluttriefendes Ballerspiel als Anregung. Und ich frage mich, ob bluttriefende Ballerspiele wohl auch so beliebt sind, weil sich die Kids überhaupt nicht mehr vorstellen können (sollen?) ,was es bedeutet, wenn wirklich gestorben wird?

    Ich find's auch hirnrissig, weil die Kinder einfach zu jung waren.

    In dem Alter wußte ich zwar schon genauer, als mir lieb war, wo das Fleisch herkam, weil mein Großvater Kaninchen hielt, Hühner am Stück samt Federn gekauft wurden und man in unserem ländlichen Kleinstädchen regelmäßig Schweine schreien hörte - aber live beim Schlachten ausgerechnet eines Kaninchens zusehen zu müssen, hätte mich total umgeschmissen.
    Als Teenager hab ich dann auf Bauernhof-Urlauben und - jobs so ziemlich alles rund ums Vieh mitbekommen und regelmäßig beim Schlachten helfen müssen, konnte wenigstens halbwegs damit umgehen und bin heute dankbar für die Erfahrung und froh, daß ich sie nicht mehr machen muß. Fleisch esse ich übrigens immer noch - ich achte nur sehr drauf, wo's herkommt.

    Den Tod eines eben noch lebendigen Tieres mitzuerleben hätte ich Elfjährigen also erspart. Für das Alter und so ein Projekt hätte ich mir eher komplette geschlachtete Kaninchen/Hühner oder sonstwas besorgt und sie mit den Kids, abgezogen/gerupft ,ausgenommen, zerlegt und meinetwegen gegrillt - das halte ich für durchaus zumutbar und live erstmal lehrreich genug. Eltern würde ich da übrigens nicht fragen...

    Ich würde selbst trimmen, weil es wirklich nicht schwierig ist, vielmehr: Ich tu's seit fünfzehn Jahren, und ich trimme nicht in wenigen Riesenaktionen, sondern regelmäßig, aber wenig. Dann dauert es kaum länger als Durchkämmen, weil du nur die alten oberen Haare wegnehmen mußt. Das Ergebnis ist ein immer junges, dunkles sehr wetter- und dreckfestes Fell - das, was die Engländer "rolling coat" nennen.

    Viele, viel weniger stressig für den Hund, zumal für einen ängstlichen, als ein Friseurbesuch. Du kannst ja jederzeit Pausen machen und erstmal mit ganz wenig anfangen. Besonders schonend ist es, wenn du mit einem gewöhnlichen Bimsstein anfängst und Finger oder Trimmesser erst langsam einführst. Hier ist eine detaillierte Anleitung, die du gut auf den Rauhhaardackel übertragen kannst:

    http://www.russell-info.de/gesundheit/fellpflege.html

    Ich hab ja schon von so einigen Ersatzbefriedigungen gehört - aber daß kleine Terrier sogar das Frustsaufen anfangen können, ist mir wirklich neu. "Abgabegrund: Alkoholismus" ist doch echt mal was anderes, und dann noch in dem Alter...boah, ey!

    Abessinierin
    ein kleiner Terrier auf Kneipen-Entzug ist ja eine wirklich aparte Vorstellung - stand er denn artgerecht auf Jägermeister...?

    Übrigens würde ich meinen Hund durchaus auch abgeben. Dann nämlich, wenn ich aus Gründen, die ich mir nicht vorstellen kann, absolut gezwungen wäre, in einer Großstadt total ohne Freiraum für einen so lebhaften, rennbegeisterten, sensiblen Hund leben zu müssen. Das würde ich ihr nicht antun - allerdings hätte sie für einen Notfall mehrere Optionen, würde also nach menschlichem Ermessen nie im TS landen.

    Erstmal: Sam ist wunderschön, er sieht wirklich aus wie ein guter Freund, verständlich, daß du an dem Burschen so hängst! Er wirkt übrigens absolut nicht wie unglücklicher Hund - ich finde eher, ihr seht aus wie ein gutes Team!

    Was das Abgeben angeht: Ich wohne recht großstadtnah in einer Gegend mit hoher Hundedichte und bin auf dem Höhepunkt der Jack-Russell-Mode erschreckend oft einfach draußen angesprochen worden. Immer etwa so "Oh, Ihr Jack Russell kann ja frei laufen - wollen Sie nicht noch einen?"

    Wenn man sich dann mit dem Leuten unterhielt, kam IMMER dieselbe Antwort: Süßen kleinen Welpen als lebendes Spielzeug gekauft und dann a.) an Omi verschenkt, damit sie noch ne Aufgabe hat, oder b.) für die Kinder geholt, damit die mit Hund aufwachsen. Und das nächste war dann ebenso vorhersehbar: "Aber SO haben wir uns das nicht vorgestellt..."
    ...also bloß weg mit dem Köter!

    Wie viele dieser Hunde dann wirklich abgegeben wurden, weiß ich natürlich nicht, aber es war schon beklemmend. Gottseidank ist das in den letzten Jahren abgeebbt. Jetzt kauft diese Art Leute offenbar eher einen Mops oder einen Frenchie...

    Ich glaube nicht, daß ein Hund je so sichtbar "erlöschen" würde, wenn er Ersatz oder die Möglichkeit, sich auf eingezäuntem Gelände mal frei auszurennen bekäme. Das Blöde ist nur, daß ich hier jetzt schon ziemlich oft Halter getroffen habe, die an sowas nicht mal denken und das auch nicht schlimm finden: Sie haben den Hund schließlich gerettet, damit vorbildliche Tierleibe bewiesen - und das reicht!

    Ich kenne mich mit Windhunden im Privatleben nicht aus - kann das sein, daß die die Neigung haben, eher zu resignieren als Protest zu machen, und sich deshalb so fatal gut für solche Leute eignen? Über die Jahre hab ich schon - zig Russells angeboten bekommen, die, unbedacht angeschafft und ähnlich gehalten, ziemlich bald aus schierem Frust hemmungslos die Wohnung zerlegt haben, von Kläffen mal gar nicht zu reden? Dieser Galgo und der Flexileinen-Afghane sollen zuhause angeblich immerzu ganz still schlafen?