Beiträge von terriers4me

    Ich glaube, ich habe erst einmal ausdrücklich um Anleinen gebeten - da hatte ich eine im Anfang läufige Hündin an der Leine, die ob eines sehr aufdringlichen freilaufenden Rüden immer wütender wurde.

    Antwort war ein grinsendes "Wieso, er tut doch noch gar nichts..?", Resultat schließlich ein von der zufassenden Hündin sauber durchgeknipstes Rüden-Ohr.

    Auf jeden Fall erstmal gute Besserung - über sowas kann man wirklich verzweifeln. Meine Nachbarn hatten einen DSH mit ähnlichen Problemen, und der arme Kerl sah aus wie ein wandelndes Skelett. Bei dem war's dann übrigens die Bauchspeicheldrüse, und mit Enzymen und Diät kam er wieder halbwegs klar.

    Reis hat meine stoffwechselkranke Hündin bei akutem Erbrechen/Durchfall nie vertragen, davon wurde alles nur schlimmer.
    Bei uns gab's dann am Anfang aufgekochte Schmelzflocken (diese ganz zarten Haferflocken für Babies), später schleimig gekochte zarte Haferflocken zum (gekochten) mageren Fleisch. Diese Schleimstoffe sind offenbar auch beim Hund sehr magen/darmschleimhautfreundlich und waren bei uns sehr hilfreich, und Haferflocken aufkochen kostet nicht mehr Zeit als etwa eine Tasse Kaffee zu machen.

    Vielleicht ist Selbstkochen in Absprache mit dem TA doch einen Versuch wert - da kannst du die Futterbestandteile wenigstens jederzeit perfekt ans Hundebefinden anpassen. Meine Hündin z.B. war zeitweise sogar für jedes TA-Spezialfutter zu empfindlich, kam dann aber mit Selbstgekocht plus Ergänzungspräparat vom TA beschwerdefrei und gut klar.

    Doch, klar gibt's eine Möglichkeit, und die nutzt ihr ja auch schon: Rechtzeitigen Abbruch dieser ganzen Situation.

    Und sicher kannst du auch daran arbeiten, deine Hündin so unter Kommando zu bekommen, daß die große Randale ausbleibt, solange du auf Manieren bestehst. Ich weiß, wovon ich da rede: meine Terrierhündin hat ihre Zwergschnauzer-Erzfeindin auch genau gegenüber, aber die Ladies benehmen sich beide halbwegs gesittet und Morddrohungen jeder Art werden unterlassen, solange sie unter Kontrolle sind.

    Und da ist der Knackpunkt: Das funktioniert eben nur, wenn du sozusagen die Aufsicht führst. Sich selbst überlassen werden sie jederzeit wieder wie die Furien aufeinander losgehen, egal, wieviele Trainer du vorher bemüht hast. Insofern bleibt dir wohl wirklich nichts als sichere Trennung (Zaun, durch den sie sich eben nicht erwischen können) und ewiges Aufpassen...

    Die Mischung macht's - und ich denke, die Gene machen da mehr, als uns manchmal lieb ist, und schon ein Welpe ist alles andere als ein "unbeschriebenes Blatt", das sich in jede beliebige Richtung erziehen läßt.

    Ich hätte da ein schönes praktische Beispiel an den Eltern meiner kleinen Hündin. Beide gleichrassig, auf demselben Hof, im selben Rudel, mit denselben Menschen und sogar noch unter fast identischen Umständen großgeworden. Also fast wie eine Versuchsanordnung.

    Die Hündin LIEBT Menschen generell, kommt spontan auf jeden Fremden begeistert wedelnd und selbstsicher zu und sitzt sofort auf dem Schoß, wenn sie auch nur andeutungsweise eingeladen wird. Die hat da einfach keinerlei Reserve.

    Der Rüde (aus einer ganz anderen Linie, im Mutterleib importiert und eben im selben Umfeld aufgewachsen!) ist da total anders: er ist grundsätzlich reserviert und vorsichtig, nimmt bei Fremden erstmal Sicherheitsabstand, kommt aber schnell freundlich an, wenn er nicht bedrängt wird und ist dann auch völlig zutraulich. Wird er aber vorher irgendwie bedrängt, geht er sofort auf Abstand und fängt an, sehr unfreundlich zu verbellen.

    Meine Hündin, die Tochter der beiden hat die ersten acht Wochen ebenfalls in diesem Umfeld, mit beiden Eltern und im selben Rudel verbracht. Dann kam sie zu mir, und ich habe sie von Anfang an in Fußgängerzone etc mitgenommen. Wirklich schlechte Erfahrungen hat sie dabei nicht gemacht. Dennoch reagiert sie heute auf Fremde haargenau wie ihr Vater: Vorsichtig, aber schnell freundlich, wenn sie erstmal in Ruhe gelassen wird, andernfalls überaus mißtrauisch. Sie sieht also nicht nur aus wie sein Klon, sie zeigt wirklich verblüffend ähnliches Verhalten - wenn sie diesen blitzschnellen Bogen schlägt und verbellt, meint man jedes Mal, ihn zu sehen.

    Hätte ich, als ich den Welpen abgeholt habe, nur diese superfreundliche, zu jedem zutrauliche, total angstfreie Mutter erlebt, würde ich jetzt ständig rätseln, was ich bei ihrer eher mißtrauischen Tochter bloß falsch gemacht habe. So bin ich mir sicher, daß hier die Gene beim Verhalten, also bei der Reaktion auf gewisse Reize, ebenso deutlich mitspielen wie im äußeren Erscheinungsbild.

    Darauf, daß auch gewissen Wesensgrundzüge vererblich sind, beruht schließlich die gesamte Zuchtauslese, nur so war es überhaupt möglich, Hunde-Spezialbegabungen züchterisch zu fördern und gewisse Eigenschaften in gewissen Linien genetisch zu festigen. Was ein Halter aus diesen Grundanlagen macht, ist dann wieder eine ganz andere Sache - aber da sie nun mal da sind, läßt sich nicht leugnen.

    Auf jeden Fall erstmal Sichtschutz, weniger der Sicht, sondern der Sicherheit wegen - bei diesem Durch-den-Zaun-Beißen kann es schnell schlimmere Verletzungen geben als in einer normalen Rauferei, etwa durch einen Biß in die Nase oder einen Kiefer, der im Maschendraht hängenbleibt.

    Der Rest ist dann Aufpassen - bis zum Umzug? Wenn sich zwei Hündinnen erstmal richtig hassen, sind die Chancen, da noch irgendwas zu ändern, nämlich leider minimal - vor allem in so einem Fall, in dem ja auch noch Revierverteidigung mitspielt.

    Ich will dich ja nun nicht in deinem Glauben entmutigen, die "wirklich teuren Behandlungen" seien generell durch eine OP-Versicherung abgedeckt - aber das hab ich leider oft genug anders erlebt.

    Nimm als aktuelles Beispiel meinen Siebenkilo-Zwerg, an und für sich einen topfitten, gesunden, jungen Hund. Die hat sich im letzten Herbst einen derart fiesen Infekt eingefangen, daß sie innerhalb weniger Stunden mit schwerem blutigem Durchfall total zusammenklappte. Drei Tage Klinik am Tropf, dazu ein komplettes diagnostisches Auf-den-Kopf-Stellen, weil die Ursache zunächst unklar war. Resultat: Gut mehr als ein Tausender, nur mal eben so, unverhofft übers Wochenende - und da wäre keine Versicherung eingesprungen.

    Was ich sagen wollte: Wenn du schon mit so viel Vorplanung an die Hunde-Anschaffung gehst (was ich toll finde!), kann es nie schaden, während dieser Vorlauf-Zeit tatsächlich schon irgendwo ein bißchen Geld extra für Hunde-Notfälle zu bunkern. Hätte ich früher, vor einigen bösen Erfahrungen, für total albern gehalten, inzwischen nicht mehr. Der teure (Krankheits-)Notfall, der einen erfahrungsgemäß irgendwann im Hundeleben erwischt, ist nämlich völlig unabhängig von Hundegröße und -alter - und eben nicht immer über eine Versicherung abzudecken.

    Kenne ich von meiner alten Jack Russell Hündin auch, und bei ihr war das immer das letzte, deutlichste "Pfoten weg!" gegenüber zu aufdringlichen Großen. Sobald der andere das kapiert hatte, war alles gut, und es ging freundlich weiter.

    Meine Hündin hat dabei zwar nie Deckung gebraucht, hätte sie das aber getan, wäre ich nicht auf den Gedanken gekommen, ihr die zu entziehen, weil das eine völlig andere Situation war als etwa vom Arm oder Schoß pöbeln.
    Womit soll sich denn ein Siebenkilo-Hund, der von dreißig Kilos nonstop bedrängt und betatzt wird und alle anderen Möglichkeiten, inklusive Rückzug, ausgereizt hat, in so einer Situation noch verständlich machen - ein Transparent schwenken oder die Gleichstellungsbeauftragte anrufen?

    Wie gesagt, meine löste das einmal kurz und unmißverständlich, dann wurde sofort nett (und mit mehr Vorsicht!) weitergespielt - und während die Hunde auf diese Weise bestens klarkamen, kriegte ich oft genug den klassischen Satz zu hören: "Terrier sind ja wirklich so furchbar aggressiv - dabei will meiner doch nur spielen...!"

    Mein junger Terrier neigt auch dazu, sich immer wieder Gewicht abzurennen. Wenn sie dabei richtig dürr wird, gibt's zusätzlich entweder gekochte Vollkornhaferflocken (entfällt natürlich bei Getreideallergie) oder pürierte gekochte Kartoffeln mit Gänse- oder Schweineschmalz. Findet sie superlecker, und beides setzt schnell an.