Zitat
Wir haben das Kämmen schön geübt- er legt sich brav hin, während ich bürste streichel ich gleichzeitig und er lässt sich das super gefallen. Ich hab das am Anfang auch nur kurz und mit ganz viel Belohnung gemacht. Er ist auch echt brav dabei - aber eben nur, solange er will.
Mit Untersuchung meinte ich ja, dass Üben davon, beipsielweise in die Ohren schauen, loben, Pfote anfassen, loben und streicheln. Zum Abschluss ein Leckerchen etc. Aber manchmal rappelt es ihn eben und dann schnappt er so nach der Hand oder knurrt. Während er knurrt nimmt er aber keine Drohhaltung ein, sondern schaut mich nur an.
Hab gerade mit meiner Trainerin telefoniert und sie meint, dass unser Schimpfen vielleicht zu sehr einer Drohhaltung ähnelt und sich der Hund nicht abgestraft, sondern bedroht fühlt. Das tut mir jetzt total leid. Wie mache ich es richtig? Wie strafe ich, ohne ihm zu drohen und mein Verhältnis zu ihm zu stören?
als allererstes würde ich "AUS" nur dazu verwenden wenn er etwas aus dem Maul fallen lassen soll. Ein "NEIN" oder "SCHLUSS" wird als Abbruchsignal verwendet. Der Grund ist folgender: "Nein" spricht man mit einer gewissen Strenge aus, es muß ruhig und bestimmt klingen, der Hund muß wissen das die aktuelle Handlung nicht erwünscht ist. Das Kommando "AUS" ist nicht mit etwas "negativem" verknüpft, das kann man also ganz leise, zart und freundlich sagen, schließlich tut der Hund nichts Verbotenes und soll auch von nichts abgehalten werden, das würde ich also strikt trennen.
Zu deinen anderen "Problemen" kann ich nur sagen, dass ihr viiiieeel zu wenig Geduld habt. Ein Welpe kann noch nicht alles und lernt das auch nicht innerhalb einiger Tage und Wochen. Manches geht schneller und anderes dauert länger. Das Allerwichtigste bei der Erziehung ist, dass Euer Hund mehr gelobt wird und so wenig wie möglich mit ihm geschimpft wird. Das erreicht ihr damit, dass ihr ihm so wenig Situationen wie möglich bietet, sich falsch zu benehmen. Wenn er also nach einer Weile beim Kämmen mit dem Knurren anfängt, in die Bürste beisst oder rumzappelt, dann kämmt ihr ihn einfach zu lange für sein Alter. Kämme ihn doch nur angenommen 1 Minute, lobe ihn ruhig und belohne ihn anschließend mit etwas Leckerem. Das ganze kannst du dann auch mehrmals täglich machen, so dass die Prozedur für den Hund angenehm ist. Wichtig ist, dass sie immer positiv abschließt ohne Kampf und Gemeckere zwischen Euch, dem Hund soll es Spaß machen. Er spürt auch wenn sein Besitzer angespannt ist und reagiert vielleicht auch aus Angst und Unsicherheit mit Knurren und Schnappen.
Ihr müßt versuchen viiieeel zu loben, bei allem was Eurer Welpe richtig macht, z.B. einige Meter schön an der Leine laufen, kurz brav sitzen bleiben usw. gibt es ein "fein" und anschließend ein Leckerchen. Wenn ihr das "fein" immer lieb und fröhlich aussprecht, wird Euer Welpe sich bald bei jedem "fein" das Mäulchen lecken und wissen, dass er sich richtig verhalten hat. Mit dieser "positiven" Erziehung lernt Eurer Hund viel leichter und schneller als wenn er den ganzen Tag zig mal "Nein" und "Aus" hört, die Schnauze zugehalten bekommt usw.. Er muß erstmal Vertrauen zu euch aufbauen und das geht am Besten wenn er viel gelobt wird, viel mit ihm gespielt wird und so wenig wie möglich in Situationen gebracht wird, das man mit ihm Schimpfen müßte.
Wenn er dann zum Beispiel wie wild an der Leine zerrt und andere Hunde anbellt, dann ignorierst du das einfach und gehst (ohne ein Theater zu machen) ruhig weiter, versuchst ihn auf dich zu fixieren (am besten mit einem tollen Bällchen) und lobst ihn sofort in dem Moment wenn er dich beachtet. Erst wenn er sich beruhigt hat, lässt du ihn von der Leine, nicht in dem Moment wenn er noch tobt.
Bei allem denk bitte daran, dass Hundeerziehung Monate dauert, bei manchen auch Jahre
, das man die Geduld und den Humor nicht verlieren darf und von einem Welpen nicht zuviel erwarten darf.
LG
Sabine