Deine Hündin wird erwachsen, sie empanzipiert sich, stellt euch in Frage und die Karten werden neu gemischt. Das ist altersgemäß, allerdings müsst ihr jetzt richtig reagieren.
Mir kommt es ein bisschen so vor als hätte euch der Hund ganz gut im Griff.
In der Mensch-Hund-Beziehung geht es vor allem darum wer wen bewegt. Wer derjenige ist der agiert, und wer reagiert. Beispiele:
Du sitzt am Esstisch und isst. Dein Hund kommt, setzt sich erwartungsvoll vor dich und winselt, er will etwas abhaben (er agiert). Nun schaust du zu ihm runter und gibts ihm was (du reagierst).
Oder bist in deinem Zimmer und liest ein Buch. Nun kommt dein Hund und wirft dir ein Spielzeug vor die Füße (er agiert wieder). Folgsam nimmst du das Spielzeug und wirfst es ihm (reagierst also).
Wer sitzt in diesen beiden Szenarien am längeren Hebel?
Außerdem kann es gut sein dass euer Hund unterfordert ist. Vielleicht kannst du mal die folgenden Fragen beantworten:
1. Wie sieht der Tagesablauf mit dem Hund aus?
2. Was genau macht ihr zu seiner Auslastung?
3. Welche Kommandos führt der Hund zuverlässig (also über 90% auf das erste Kommando) aus?
4. Wie wann wo was wird der Hund gefüttert?
5. Welche Privilegien hat der Hund? (Futter zur freien Verfügung, darf er auf Couch und ins Bett, bekommt er Essen vom Tisch)