Beiträge von schnappi42

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    "Gib mir, was Du im Maul hast!"-Knurren


    Zwar ein bisschen Off-Topic: aber dieses Knurren habe ich nie gesehen.


    Ernst gemeinte Frage: gibt es das überhaupt? Ich habe bisher nur erlebt: Wenn ein Hund etwas haben will, was der andere hat, versucht er
    a) es sich einfach so zu krallen (und kassiert in der Regel auch die passende Antwort)
    b) nähert sich langsam an, um zu sehen, wie das Gegenüber reagiert (und kassiert in der Regel eine Drohung, die stärker wird, je näher er kommt [was dann häufig nimmer enden wollendes Geschleime nach sich zieht])


    Viele Grüße
    Frank

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    Frank, bedeutet Strafe körperliche Gewalt und Schläge? Und weiterführend, bedeutet Erziehung eine kontinuierliche Arbeit damit?


    Also Leinenruck, Schnauzgriff, Schläge, im Nackenfell ziehen etc.pp.?


    Denn genau darum geht es hier.


    Nicht zwangsläufig. Ich glaube auch kaum, dass man das pauschal beantworten kann. Ich denke nicht mal, dass es dafür innerhalb eines Hund-Mensch-Teams eine allgemeingültige Antwort gibt.


    Lob und Strafe ist immer eine Antwort auf das Verhalten meines Gegenübers. Und damit kann ich nicht sagen ich wende x% Strafe und y% Lob an und wenn ich z-Mal gestraft habe, muss es reichen.


    Strafe bedeutet in meinen Augen nie körperliche Gewalt und auch nicht Schläge. Denn beides ist für mich mit übermäßiger emotionaler Reaktion verbunden. Wut und emotionale Entgleisung hat in der (Hunde-)Erziehung nichts zu suchen. Aber Strafe kann durchaus körperlich sein, denn sie muss die Motivation das Verhalten erneut zu zeigen überwiegen. Sprich: im Idealfall ist sie so schnell und hart, dass sie nicht mehr wiederholt werden muss. Sonst kann ich es mir ehrlich gesagt auch sparen.


    Klingt jetzt sehr derbe und auch nicht gerade nach einer fröhlichen Mensch-Hund-Beziehung, das liegt aber in meinen Augen auch daran, dass man eben mit körperlich werden unweigerlich das Bild des ausrastenden Hundehalters der schlecht gelaunt am Hund rumzerrt verbindet.


    Viele Grüße
    Frank

    Ich mach mich jetzt mal schnell unbeliebt.


    Ich finde binbin hat in mancherlei Hinsicht in meinen Augen nicht so unrecht, wenn er über Strafe schreibt. Eine kurze, emotionslose und »harte« Strafe kann um ein Vielfaches klarer und stressfreier sein, als der Weg über positive Verstärkung (Aber nicht beim Thema Stubenreinheit. Dort hat der Hund doch schon die innere Motivation es »richtig« zu machen, wozu dann strafen?). Und ja, in meinen Augen gehört Strafe zur Hundeerziehung dazu (Strafe beginnt für mich allerdings schon dort, wo ich meinem Hund meinen Willen entgegen seiner Motivation aufzwänge).


    Jetzt kommt das Aber: ich bleibe dabei, dass ich es völlig überzogen und auch unfair finde, einem Hund bei der Erlernung der Stubenreinheit eine zu scheppern. Und sich dann noch hinzustellen und zu behaupten, dass der Hund sich deshalb im Alltag gesittet benimmt, halte ich schon für äußerst gewagt.


    Mir geht es so, dass ich zudem ein persönliches Problem mit einem »Klaps« habe. Ich kann da aus meiner Haut nicht raus und verbinde damit emotionale Entgleisung, Gewalt, Schläge und Prügel - auch wenn ich nach Lesen des Threads ziemlich sicher bin, dass binbin das genau nicht meint.


    Das Thema »Hunde machen das ja auch so« und die Gegenargumentation ist für mich mittlerweile ein rotes Tuch. Ich kann keine der beiden Seiten in ihrer vollen Pracht nachvollziehen. Ich lebe mit einem Hund zusammen, der nunmal nicht meine Sprache spricht und ich nicht seine. Wir versuchen uns aber soweit wie möglich anzunähern, um eine gemeinsame Verständigung zu ermöglichen. Und natürlich bediene ich mich dabei Elementen, von denen ich das Gefühl habe, dass sie mein Hund intuitiv verstehen könnte. Ich wäre schön bescheuert, wenn ich das nicht machen würde (Und ich behaupte, dass das jeder hier macht. Sonst könnte ich ja beispielsweise auch auf bewusste Körpersprache insgesamt pfeifen). Das ich dabei immer eine schlechte und alberne Figur abgeben werde ist mir zwar bewusst aber eigentlich egal.


    Aber deshalb komme ich noch nicht auf die Idee meinen Hund anzuknurren und die Zähne zu fletschen, wenn er mir etwas überlassen soll. Denn a) habe sogar ich eine Schamgrenze und b) ergibt das für mich überhaupt keinen Sinn. Ich kenne es immer nur so, dass der Besitzer eine Ressource droht, um einem Interessenten zu signalisieren »Meins. Verpiss dich«. Knurren und Zähnefletschen ist in meinen Augen immer ein Warnung, die - wenn sie ankommt - dazu führt, dass der Bedrohte sich entfernt. Denkbar ungeeignet, wenn ich einem Hund etwas abnehmen möchte. Auch das Argument »Hunde sind auch nicht gerade zimperlich untereinander und deshalb muss ich es als Mensch auch nicht sein« haut so in meinen Augen nicht hin. Es stimmt schon, dass Hunde hier und da nicht immer nett zueinander sind. Aber das beschränkt sich auf wenige Situationen und geht erstaunlich oft ohne Körperkontakt über die Bühne - gerade dann, wenn es sich bei den Kontrahenten um ein eingespieltes Team handelt.


    Langer Rede, wenig Sinn: Ich bin kein Freund der Extreme. Weder kann ich die Seite nachvollziehen, die niemals Strafe einsetzt (ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie das bei einem Hund, der unweigerlich auch mal Mist baut, funktionieren soll), noch erschließt sich mir, warum ich Strafe einsetze, um ein Verhalten zu hemmen, dass der Hund nachdem er sich körperlich kontrollieren kann und das Prinzip »drinnen und draußen« verstanden hat, ohnehin nicht mehr zeigen wird.


    Viele Grüße
    Frank

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    Sie hat - ganz ohne körperliche Einwirkung meinerseits und nicht einmal einem bösen Wort von mir - man höre und staune.... :roll: ... sogar gelernt, ganz von sich aus, an der Tür zu kratzen, wenn es höchste Eisenbahn ist. ;) Auch und ganz besonders nachts.


    Mein Hund ist viiiiieeel schlauer als deiner. Die meldet sich sogar, obwohl sie nicht muss :p


    Viele Grüße
    Frank

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    Siehste. Ich muß momentan nur sehr selten Zwang oder Korrekturen anwenden. Weil sie eben durch die paar Klapse ganz am Anfang gelernt hat: Was der alte Herr sagt mach ich besser. Mal sehen, wie sie sich weiter entwickelt. Ich will auch nicht behaupten, daß sie anders geworden wäre, ohne Klapse. Vielleicht hat sie ganz einfach einen guten Habitus und Klapse hätte es nicht gebraucht. Wissen kann ich das natürlich nicht. Aber ich vertrete die Meinung, daß es damit zusammenhängt.


    Du willst mir jetzt hoffentlich nicht allen ernstes erklären, dass dein Hund sich insgesamt benimmt, weil er eine aufs Dach gekriegt hat, als er in die Wohnung gepieselt hat ...


    Viele Grüße
    Frank

    @binbin: Ich bin sicherlich nicht nur nett in Sachen Erziehung, dennoch habe ich ein Problem mit deiner Einstellung. Ich setze auch Zwang/Korrektur/Strafe/Einschränkung/wieauchimmermanesnennenmag ein, aber ich versuche dabei die Verhätnismäßigkeit zu wahren und vor allem fair zu bleiben. Und ganz im ernst: ein Klaps für einen Unfall in Sachen Stubenreinheit empfinde ich weder als verhältnismäßig noch als fair.


    Viele Grüße
    Frank

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    aber warum sollte ein Hund sonst Angst vor fremden Männern haben?


    Weil viele Männer sich bewegen, als würden sie Besenstiele frühstücken und das Feingefühl einer Kanonenkugel an den Tag legen ...


    Im Ernst: die meisten Hunde, die ich kenne und die in irgendeiner Form Probleme mit Menschen haben, reagieren viel stärker auf Männer als auf Frauen. Ich finde das ehrlich gesagt nicht weiter verwunderlich ... Will sagen: das muss nicht zwangsläufig etwas mit der Vergangenheit zu tun haben.


    Verstehe mich nicht falsch: in deinem Fall mag da was dran sein, aber pauschal kann man das in meinen Augen nicht so sagen.


    Viele Grüße
    Frank

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    - Ab welchem Alter kann / sollte ich Dinge wie die Klassiker Sitz, Platz, Bleib etc. erwarten und konsequent durchsetzen?


    Auf jeden Fall nicht mit 10 Wochen ;) Nein, im Ernst: ich denke man kann da kein Alter nennen. Zudem ist es in meinen Augen auch schwer von der Situation abhängig. Im Wohnzimmer ohne jede Ablenkung ist halt ne andere Nummer als mitten im Wald, während die Rehe von rechts nach links über den Weg rennen.


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    - Mein Hund springt im Dreieck, sobald ich den Fressnapf in die Hand nehme. Ich kann den Napf nicht auf den Boden stellen, ohne daß er mich anspringt, das Futter durch die Küche fliegt etc. Zwar klappt "Sitz" anfangs, aber nur für eine Sekunde ;)


    Das dagegen, darf man in meinen Augen auch ruhig von einem 10 Wochen alten Welpen erwarten. Ich würde da ehrlich gesagt gar nichts mit Kommandos machen. Ich würde erst mal schauen, dass er schon bei der Zubereitung nicht zu sehr abdreht. Hampelt er rum und wird aufdringlich machst du kurz Pause. Ist er wieder ruhig, geht es weiter. Dann würde ich mit dem Napf in der Hand warten, bis er sich setzt und dann den Napf abstellen. Geht der Poppes hoch, geht auch der Napf wieder hoch.


    Viele Grüße
    Frank