Ich will mal ne andere Sicht einbringen. Mein erster Gedanke beim Lesen deines ersten Beitrags war »Holla, da lernt gerade jemand, dass man Zähne auch prima einsetzen kann, um seine Umwelt zu tyrannisieren«. Drastisch ausgedrückt und es mag sein, dass ich damit falsch liege: für mich klingt deine Beschreibung ehrlich gesagt nach nem kleinen Prinzen, dem der Kragen platzt, wenn das Dienstpersonal nicht spurt.
Ich finde nicht, dass ein Hund unbedingt jemanden beißen muss, weil dieser ihn (wenn auch grob streichelt). Erstens kann man sich auch zurückziehen und zweitens müsstest du einschreiten, wenn du merkst, dass es gleich knallt.
Die Spielchen mit »ich habe keine Lust rauszugehen und deshalb halte ich mir meine Leute mit nem Schnapper vom Hals« würde ich so auch nicht mitspielen, sondern ihm einfach die Decke unterm Arsch wegziehen und mit ihm rausgehen. Soetwas kann ich meinetwegen durchgehen lassen, wenn ansonsten alles passt. Aber gerade wenn der kleine Kerl im Bereich Frust so seine Problemchen hat, würde ich mir diese Situationen nehmen, um ihm zu zeigen, dass man nicht wegen jedem Mist explodieren muss und die Welt nicht untergeht, wenn man sich auch mal zurücknimmt.
Ich glaube ebenfalls nicht, dass man einen Hund schlagen muss (wozu auch?). Aber sich hier und da auch mal durchzusetzen, auch wenn das Klein-Vin nicht passt, ist für mich ein Schlüssel, damit der Hund lernen kann, mit Frust umzugehen. Denn lernen mit Frust umzugehen, kann ich nur, wenn ich auch mal Frust schiebe. Und das wiederrum geht nur, wenn ich eben manchmal Dinge entgegen meiner eigentlichen Motivation tun muss, weil es nunmal einfach so ist.
Viele Grüße
Frank