Beiträge von schnappi42

    Wie läuft er denn so insgesamt an der Leine (außerhalb solcher Situationen)? Eher unruhig, nach vorne orientiert oder ruhig, Kopf beim Menschen? Kommst du an ihn ran, wenn ein nicht ganz so aufregender Außenreiz hinzukommt - also: kannst du ihm dann relativ diskussionslos klar machen, dass er bitteschön sowohl körperlich als auch mental bei dir bleiben soll?

    Viele Grüße
    Frank

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    Rennen hilft - Bewegung senkt den Stresspegel!

    Jein. Es gibt ganz klar Situationen, in denen es bestimmten Hunden hilft sich den Stress wegzurennen und denen es danach deutlich besser geht. Genauso gut, gibt es aber auch Situationen (sicherlich nicht bei allen Hunden), in denen das Rennen genau das Gegenteil bewirkt. Die Hunde kommen in einen Wahn, aus dem sie selbst in absehbarer Zeit nicht mehr raus finden.

    Und meiner bescheidenen Erfahrung nach, reicht dann wirklich jede Kleinigkeit, um es nur noch schlimmer zu machen.

    Viele Grüße
    Frank

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    Ein Trainer hat ihn mal als süchtig nach Dopaminausschüttung bezeichnet. Sprich er holt sich durch Bewegen etc. immer den Kick und da will man natürlich von selber nicht aufhören.

    Ich glaube gar nicht unbedingt, dass es eine bewusste Entscheidung ist (so klingt deine Beschreibung für mich). Ich sehe es so, dass das einfach die nahe liegendste Konfliktlösungsstratetgie für die kleinen Hibbelmonster ist und sie gar nicht anders können. Kommt ein Konflikt auf, rennt man einfach hirnlos durch die Gegend. Irgendwann wird es einem schon besser gehen oder man kippt einfach tot um.

    Ich finde das ziemlich bezeichnend für diese Hunde. Und wenn der Halter sich dann noch in irgendeiner aktiven Form darauf einlässt, wird es gleich nochmal ne Spur schlimmer ...

    Viele Grüße
    Frank

    Ich kenne eine Hündin, die an DM leidet relativ gut. Der Verlauf war ähnlich wie von dir beschrieben. Die Besitzer haben sich für den Rolli entschieden. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sage: aber wenn man den Hund erlebt, war es die beste Entscheidung die sie treffen konnten. Und die Besitzer denken genau so.

    Genau kann ich es aus dem Kopf nicht sagen, aber ich meine, dass sie nun mittlerweile ein knappes Jahr im Rolli mitläuft. Natürlich müssen die Runden ein bisschen angepasst werden, bei Schnee ist alles ein bisschen mühsamer und man darf sich nichts vormachen: auch mit Rolli geht es irgendwann einfach nicht mehr. Aber wie gesagt: für die Hündin war es genau richtig. Sie ist nochmal richtig aufgeblüht.

    Wenn du möchtest, kann ich dir gerne die Kontaktdaten der Besitzer geben, um sich ggf. auszutauschen.

    Viele Grüße
    Frank

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    Wie seht ihr die beiden Situationen (ich weiß, es ist doof, sowas zu beurteilen, wenn man nicht selber dabei war)

    Jetzt rein von der Beschreibung her, hätte ich wohl genauso gehandelt und finde das eigentlich einen recht normalen und unaufgeregten Umgang mit dem Thema. In Situation 1 gibt es für mich keinen Grund irgendwelchen Krawall anfangen zu wollen. Wenn einem was nicht passt, kann man auch ganz einfach weggehen. Und Situation 2 hätte ich zugelassen. Da geht es nur um die beiden Hunde und nicht um zwei Hunde und mich. So lange es keiner der beiden übertreibt, sehe ich keinen Grund einzugreifen.

    Wobei ich aber auch sagen muss, dass ich es auch davon abhängig mache, ob ich mir sicher sein kann, dass ich die Situation beenden kann. Habe ich daran Zweifel suche ich mir lieber weniger offensive Wege, als mit einer halbgaren Korrektur der Auslöser für einen handfesten Streit zu sein.

    Viele Grüße
    Frank

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    Das Problem ist nur, dass ich mir nicht mehr zutraue, vernünftig zu urteilen, weil ich mittlerweile so verunsichert bin. Da brauch ich wohl noch einige Zeit und viele gut verlaufende Hundebegegnungen, bis ich Joda wieder zugestehen kann auch mal laut zu werden, wenn es passt.

    Ein vielleicht etwas unüblicher Weg: aber hast du Freunde/Bekannte mit Hund, die du mal mit Hund besuchen kannst (oder auch sie dich)? Ich könnte mir vorstellen, dass das hilft ein bisschen Sicherheit wieder zu gewinnen.

    Man ist in den eigenen (oder bekannten) vier Wänden, es können keine zusätzlichen Außenreize dazukommen, der Raum ist begrenzt, etc. und kann damit vielleicht um einiges entspannter und selbstsicherer mit der Situation umgehen und sich mehr Zeit und Ruhe für die Beurteilung "was ist ok" und "was ist nicht ok" nehmen.

    Viele Grüße
    Frank