Beiträge von Phantomaus

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    Ich werde jetzt einfach mal überall schauen- in den Kleinanzeigen, auf den Tierheimseiten und natürlich im Zergportal- hoffentlich komme ich überhaupt nochmal zu etwas anderem ;)


    Man lernt mit der Zeit effizienter zu gucken, Beschreibungen differenziert zu lesen, sich von niedlichen Fotos nicht mehr blenden zu lassen ("Okay, er frisst sich durch Türen und jagt Autos, aber irgendwas ist ja immer und er ist sooo süß") und muss dann nicht mehr jeden Tag auf allen Seiten alle Hunde anschauen :D

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    Es hießt halt mal, sie würden nicht an Studenten vermitteln, weil sich in deren Leben noch so viel ändern kann. Und es ist in dem Tierheim in unserer Nähe auch schon mehrfach vorgekommen, dass sich Leute stark für einen Hund interessiert haben, oft mit ihm gegangen sind, um zu testen ob es klappt... und dann kamen andere, die den Hund sofort mitgenommen haben. Ich weiß nicht so recht, aber so richtig toll finde ich das nicht...


    Gut möglich, so ganz transparent ist die Vergabepraxis bei vielen Tierheimen nicht. Was aber auch heißt, dass die Bedingungen nicht in Stein gemeißelt sind. Und wie ungewiss die Zukunft ist, ist ja nun auch je nach Studienfach unterschiedlich. Da kann man schon versuchen, mit den Leuten zu reden. Im Zweifel dann mit Leuten aus einem anderen Tierheim oder einer anderen Tierschutzorganisation...

    Liegt ein bisschen daran, was der Verstand für Argumente hat, oder? Es gibt ja immer noch den Unterschied zwischen "das würde aber kompliziert" und "das wäre unverantwortlich"...

    Für mich ist das Herz der Hund an der Leine des Verstandes - zwischendurch ist es total schön, einfach mitzurennen und sich dran zu freuen, wieviel Spaß Blödsinn macht. Aber wenn Herz/Hund ständig bestimmen, wo's langgeht und der Verstand sich damit arrangieren muss: Dann wird es mühsam und ist auch nicht mehr lustig.

    Ich würde Dir empfehlen, die Kleinanzeigen zu meiden. Wie Du schon selbst befürchtest - die Leute erzählen oft nicht die (ganze) Wahrheit. Macken und Krankheiten werden offenbar gern verschwiegen. Und die Vermehrer müssen natürlich auch noch ihren Überschuss loswerden... Natürlich gibt es echte Notfälle, Scheidungswaisen und tragische gesundheitsbedingte Abgaben, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass nette Hunde von verantwortungsbewussten Leuten vornehmlich im Familien- und Freundeskreis ein neues Plätzchen bekommen...

    Es gibt aber für praktisch alle Hunderassen Notorganisationen, bei denen die Hunde meist in Pflegestellen untergebracht sind. Hier bekommst Du in der Regel eine realistische Einschätzung, wie Dein zukünftiger Hund drauf sein wird. Eine Garantie ist das natürlich nicht, aber ein Anhaltspunkt.

    Ob Dir ein Tierheim einen Hund vermitteln würde, kann man schlecht voraussehen. Aber wenn dieses strenge Forum Dir grünes Licht gibt, gibt's eigentlich nicht mehr viel zu beanstanden... Tierheimentscheidungen sind aber manchmal nicht rational nachvollziehbar. Ich würde trotzdem einfach mal bei zwei, drei Tierheimen in der Nähe anrufen und unverbindlich fragen, ob Du bei Deinem Vorhaben, einen erwachsenen Hund aufzunehmen, ihren Kriterien genügen würdest.

    Ein Leben im ersten Stock finde ich übrigens für einen mittelgroßen gesunden Hund völlig vertretbar. Der rennt ja auch nicht zwanzigmal am Tag rauf und runter und man kann drauf achten, dass er das nicht mit 50 kmh macht. Und wenn's den Hund im Alter dann schwerer fallen sollte, gibt's auch Tragegeschirre und Co., damit Du Dir Deinerseits die Knochen nicht kaputtmachst. Wenn man den Hund ausnahmsweise theoretisch mal tragen könnte, finde ich das vorausschauend genug...

    Das Okay vom Vermieter habt Ihr? Oder, falls Ihr Eigentümer seit: Gibt's womöglich eine Hausordnung, die Hunde verbietet?
    Ansonsten ist es immer nett, die übrigen Bewohner im Haus einzuweihen, BEVOR man mit einem großen schwarzen Schäferhund durch den Flur läuft :D .

    Ganz viel Spaß wünsche ich!

    Bei der Betreuung solltest Du besser die Kosten für einen professionellen Hundesitter mit einplanen... Das klingt mir sicherer, als immer mal wieder andere Person "überreden" zu müssen, bei denen es vielleicht auch mit dem Hund nicht so rund läuft - Du weißt ja noch nicht, wie er tickt.

    Und es wären ja nicht nur zweimal die Woche 8 Stunden. Zu den kalkulierten 5,5 Stunden alleinelassen kommt ja noch der übliche Alltagsmist dazu, wo man den Hund auch nicht mitnehmen kann: Einkaufen, Friseur, Arzttermine, Einladungen...

    Wenn's ans Referendariat geht, habe ich übrigens schon stark belastbare Menschen wimmernd am Boden erlebt. Das scheint eine nicht vorhersehbare Härteprobe zu sein, die unfassbar viel Zeit und Energie frisst. Das musst Du einschätzen können, ob Du dann auch noch morgens vor der Schule noch eine schöne Runde mit dem Hund schaffst und abends das Ganze nochmal. Zwei, drei Stunden Zeit solltest Du jeden Tag übrig haben.

    Ich stelle mir das in der Anfangszeit sehr anstrengend vor - wobei Lehrerin sicher ein Beruf ist, der für Hundehalter insgesamt ganz gut passt. Aber es scheint so zu sein, dass man ein, zwei Jahre Zeit braucht, sich ins Lehrerdasein einzugrooven, bis man nicht mehr jede Unterrichtsstunde zwei Stunden lang vorbereiten muss...

    Ich weiß, Du unterrichtest schon und Du kannst Deine Situation und Deinen Job am besten einschätzen. Ich kenne den Lehreralltag nur aus zweiter Hand. Kann ja sein, dass Lehrer chronisch dramatisieren... :p

    Ja, die Webseite ist extrem hässlich und wenig aussagekräftig. Aber das sagt nichts über die Qualität der Hundeausbildung aus - nur, dass jemand nicht sehr geschäftstüchtig ist und mit den neuen Medien nichts am Hut hat.
    Allerdings steht da ziemlich groß, dass sie keine Schutzdienstausbildung machen. Sieht man wegen der fiesen Farben nur nicht gut ;-)

    Ich finde, man kann die Schnupperstunde auch mit Hund machen. Einfach nur nicht die Leine aus der Hand geben und sich im Ernstfall weigern, brutale Maßregelungen durchzuführen. Wenn man hier im Forum ein wenig mitgelesen hat, ist man ja informiert genug, um die Situation selber zu beurteilen.

    Vom Konzept her klingt das für mich gut - ich würde mir eine Hundeschule wünschen, die mich und meinen Hund erstmal einzeln kennenlernt. Ich habe nämlich so eine Kandidatin, die im Pulk mit anderen Hunden völlig anders auftritt als im täglichen Leben oder gar in Stresssituationen...

    Aber - wie der Trainer mit den Hunden und Menschen arbeitet, kann man hieraus noch lange nicht ableiten. Das Vorurteil zu "alter Schäferhundetyp" ist ja "brutaler Rumbrüller", aber die sind ja nun nicht alle so. Was habt ihr denn für eine Rasse? Einige Rassen sollen ja angeblich mit einer speziell abgestimmten Ausbildung besser fahren... - hat glaube ich was mit der Rassedisposition und der spezifischen Art der Motivation zu tun, ich kenne mich da aber nicht mit aus. Ist für die Grundausbildung aber wahrscheinlich auch nicht relevant.

    Mach einfach die Schnupperstunde und guck, ob der Trainer mit Hunden und Menschen freundlich umgeht, Spaß an seiner Tätigkeit hat und Dir nachvollziehbar vermitteln kann, wie Du am besten mit dem Hund umgehst, damit er motiviert arbeitet und was lernt. Wenn er Dir hingegen Maßnahmen vorschlägt, die Du nicht gutheißen kannst, sag tschüss und geh.

    Edit: Habe gerade gesehen, ihr habt einen ausländischen Boxermix. Ist sie so arglos-aufgedreht wie ein Boxer oder so vorsichtig wie viele Auslandshunde?

    Die kleinen Extra-Faxen, die man mit dem Hund macht, sind doch super für die Bindung, den Gehorsam, die Motivation und die Auslastung. Ich habe auch einen Labbi und alles, was ich spielerisch vermittelt kriege, klappt viel besser als das "sture" Training. Das Kommando "Tür zu" hat sie innerhalb von 2 Tagen gelernt, an der Leinenführigkeit hingegen arbeite ich seit über einem Jahr. Beim ZOS macht sie relativ begeistert Platz - ein Kommando, dass sie normalerweise hasst. Und bei Dummyspielchen ist sie so konzentriert wie sonst bei gar nichts...

    Auch offensichtlich sinnlose Tricks (Dogdancing :D) sind für den Hund keine Quälerei, wenn er mit Spiel und Spaß was mit Dir zusammen macht und dafür belohnt wird. Zwang wäre es nur, wenn Du den Hund bestrafst, wenn er was falsch macht oder ihn mit brutalen Mitteln "tanzen" lässt.

    Ich würde die Einheiten kurz halten, nicht jeden Tag das Gleiche üben, die Motivation hoch ansetzen, auf Erfolgserlebnisse beim Hund bauen (Leckerchen!) und beim Tricks üben nicht so streng sein. Dann wird Dein Hund es lieben!

    Die Anforderungen von Begleithundeprüfung und Alltagsspaziergang unterscheiden sich nun mal drastisch.

    Da draußen fällt z.B. keinem auf, dass meine Hündin auf keinen Fall Platz unter Ablenkung macht - um den Radfahrer vorbeizulassen reicht ein Sitz. Man kriegt Bonuspunkte von Spaziergängern, wenn der Hund mal einen Baumstamm langbalanciert oder einen Dummy im Gestrüpp findet.

    Meine Hündin kann immer noch kein Kommando auf Distanz. Das einzige, was draußen inzwischen ganz ordentlich klappt, ist der Abruf und Sitz. Wenn man dann als Halter noch Kacktüten dabei hat, sieht man im Alltag schon ziemlich gut aus...