Beiträge von Phantomaus

    Mich wundert, dass Du das im wirklichen Leben so erlebst - da kenne ich das nicht. Das ist eigentlich ein Forenphänomen...

    Nicht, dass ich nicht auch von Straßenirren angequatscht würde, von Vorgartenbesitzern dumm angemacht und von selbst ernannten Hundeflüsterern mit Astral-Energie besendet werde. Aber so klugscheißerisch kommen die bei mir alle nicht rüber. Ich stehe aus Trainingsgründen mit meinem Hund allerdings auch viel an Straßenecken und öffentlichen Plätzen rum: Da zieht man die Bekloppten magisch an.

    Aber die anderen Hundebesitzer nehme ich wirklich hauptsächlich so wahr, dass sie jedes Gespräch zum Anlass nehmen, das Fehlverhalten ihres eigenen Lieblings ausführlich liebevoll und selbstironisch thematisieren. Man hält sich halt einen Hofnarren, was man nicht unbedingt zur Nachahmung empfehlen möchte - ist doch okay so.

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    Die wollen halt vermitteln. Kann man auch verstehen.


    Tja, das ist immer unterschiedlich. Manche Tierheime legen auch die Latte an Ansprüchen an den neuen Besitzer so hoch, dass man nicht das Gefühl hat, dass die ihre Tiere überhaupt vermitteln wollen... Die Verlässlichkeit der Informationen ist auch immer so eine Sache: Man kann an Pfleger geraten, die ein sehr gutes Gespür für die Tiere haben und an welche, die die Charaktere ihrer Pappenheimer eigentlich gar nicht kennen. Und dann ist es auch oft so, das ein Tier in Gruppen- oder Zwingerhaltung nicht das gleiche Verhalten zeigt wie als Einzel- und Wohnungshund. Aber das Gute an Tierschutzhunden ist, das man sie vorher kennenlernen kann. Man kann erstmal grundsätzlich sehen, ob der Funke überspringt und ob man zusammen passt oder sich zusammenraufen kann. Und das ist viel wert.

    Du bist bei der Suche ja auch nicht an Dein örtliches Tierheim gebunden, sondern kannst auch in der Umgebung schauen und Dir selbst ein Bild der einzelnen Tierheime machen - auch, wenn sie dort gerade keinen passenden Kandidaten haben. Oder bei Rasse-in-Not-Vereinen, die in der Regel ein bisschen individueller und ausführlicher beraten können, weil da die Pflegestellen meist sehr in "ihre" Rasse vernarrt sind und sich ganz genau auskennen. Die können auch gut einschätzen, ob ein bestimmter Hund in das Leben des Bewerbers passt und haben sogar Alternativvorschläge, wenn man sich genau den Falschen rausgeguckt hat.

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    Jo. Berner Sennenhunde sind "pflegeleicht" und nicht sehr anspruchsvoll - meine ich in der Vergangenheit mitbekommen zu haben.

    Aber neben einem Fahrrad? Können die das?

    Ich kenne drei Berner von flüchtigen Gassibekannten. Die sehe ich schon auch am Fahrrad mitlaufen. Nicht gerade mit 25km/h allerdings, sondern eher im trödeligen Trab, was ja sowieso auch besser für den Hund ist. Liegt halt dran, was vorhast. Mal 5km zu einem Ausflugsziel hinjuckeln ist sicher kein Problem, eine Radwanderung über den ganzen Tag wäre aber in der Tat wohl nicht so ihr Ding.

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    Also, meine Mutter hat mir immer beigebracht, dass man nach jedem Tierkontakt die Haende waschen muss, weil Tiere Krankheiten uebertragen. Soweit so gut, aber sie meinte eben auch, dass ein ihr bekannter Mann wg einem Meerschweinchen nun sein Leben lang im Rollstuhl sitzen wird.

    Das ist möglich, wenn der Mann sehr viel Pech hatte: Meerschweinchen können Meningitis übertragen. Bei einem unglücklichen Krankheitsverlauf kann man da im Rollstuhl landen. Aber wenn man Pech hat, kann man auch Meningitis bekommen, ohne irgendein Haustier zu haben.

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    Aber ich sehe sehr oft, seidem ich Hundebesitzer bin, dass Leute ihre Teller ablecken lassen, dass Leute sich durchs Gesicht schlabbern lassen und so weiter. Beliebig fortsetzbar ;)
    Habe aber unter Hundebesitzern nie eine solch aehnliche Erfahrung gehoert.

    Es gibt auch eine Handvoll Krankheiten, die vom Hund auf den Menschen übertragbar sind. Würmer sind wohl die wahrscheinlichste, Tollwut die gefährlichste. Dazwischen gibt's noch ein paar mehr oder weniger seltene Krankheitsbilder, mit denen sich ja auch erstmal der Hund infizieren muss, bevor er den Menschen ansteckt. Der Hund an sich ist ja kein wandelnder Krankheitserreger. Die meisten dieser übertragbaren Krankheiten äußern sich beim Mensch übrigens mit Magen-Darm-Problemen oder Fieber. Also nichts, was einen für's Leben zeichnet.

    Als Hundehalter kommt man ja mit dem Händewaschen nach jedem Schnauzenkontakt eh nicht hinterher, deswegen nehmen die meisten das überschaubare Risiko Parasitenbefall wohl in Kauf und kriegen keine Krise, wenn auch mal die Hundezunge im Gesicht landet. Gegen Tollwut hingegen sind fast alle Hunde hierzulande geimpft, da ist eine Ansteckung extrem unwahrscheinlich.

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    Kann ein Hund probiotischen Yoghurt fressen o. beschleunigt das die Verdauung?

    An und für sich ist Joghurt ja sowieso probiotisch und gesund. Auch für den Hund. Ob die ganz tollen extra-probiotischen Joghurtbakterien überhaupt eine extra-förderliche Wirkung auf die menschliche Darmflora haben, ist allerdings schon umstritten. Die scharfe Hunde-Magensäure wird den Zauberbakterien wohl komplett den Rest geben. Aber was soll's! Füttern kannst Du das ruhig, ist genauso gut wie normaler Joghurt. Gibt auch keine unerwünschten Nebenwirkungen!

    Noch eine stinkige Frage von mir:
    Wie normal ist es, dass sich der Hund mal am Hintern rumknabbert oder -leckt und dabei Analdrüsensekret freisetzt? Das ist jetzt hier innerhalb von ca. vier Wochen zweimal vorgekommen. Ansonsten zeigt sie keine Symptome wie Schlittenfahren o.ä. Der Kot ist auch immer schön fest und optisch unauffällig. Trotzdem ein Grund für den Tierarzt?

    Ist ja immer Geschmackssache, worauf der Hund abfährt. Für viele ist Frolic das größte, oder Katzenfutter, oder - etwas gesünder - Hühnerherzen oder andere gekochte Fleischbrocken. Leberwurst und Stinkekäse mögen auch fast alle gern. Ich glaube, eine Faustregel ist, je ekliger es für den Menschen ist, desto toller findet es der Hund. Und wenn man nicht mit Katzenscheiße als Superleckerlie rumlaufen mag, kann man immer noch Industrieleckerchen kaufen, die voller Aromazusätze sind und deshalb auch ganz toll sein müssen.

    Ich habe das Glück, einen Hund zu haben, der erstmal alles Fressbare toll findet. Für besondere Leistungen habe ich aber immer mal wieder was anderes Gutes dabei. Sie weiß also nicht, ob's für den Rückruf ihr normales Trockenfutter gibt oder die viel besseren Rinderfettwürfel, die ich zufüttere, die lecker angetrocknete Scheibe Käse oder gekaufte Premium-Leckerchen oder eine neue Sorte Trockenfutter oder selbstgemachte Hundekekse oder, oder, oder.

    Ich sehe auch in Fleischwurst kein Problem - man verfüttert ja keinen halben Ring davon am Tag. Also was soll's. Ich würde allerdings variieren, damit das Zauberleckerchen seine Magie nicht verliert. Damit der Hund nicht auf die Idee kommt, zu denken "Gehorchen und Hühnerherz kriegen oder nicht gehorchen und tote Ratte fressen? Hühnerherz oder tote Ratte?" Und sich dann für die Ratte entscheidet...

    Das Problem mit einem klauenden Hund ist ja, dass er immer wieder was zum Essen oder Ablecken findet und sich das Verhalten dadurch selbst belohnt. Da hilft wirklich nur aufpassen, wegräumen und abschließen. Und dann lässt doch wieder ein Kind oder ein doofer Gast die Küchentür nur angelehnt und zack! ist das Training dahin. Das sag ich als doofer Gast: Mein wunderbarer Hund klaut nämlich nicht. Jedenfalls nicht im eigentlichen Sinn. Aber ich kenne da einen Profi, der jede Chance nutzt. Der wird auch regelmäßig recht hart dafür bestraft, aber das nimmt er hin. Dafür staubt er ja auch regelmäßig was ab...

    Mein wunderbarer Hund kann übrigens Teller auf dem Tisch von Tellern in der Spülmaschine unterscheiden. Da habe ich scheinbar Glück. Am Anfang ein-, zweimal für die Nase auf dem Tisch angepampt und sie hat's verstanden. Spülmaschine abschnuppern habe ich hingegen ein-, zweimal erlaubt und sie kommt seitdem auf der Stelle angewieselt, sobald ich dreckige Teller reinstelle. Auch das Ablecken erlaube ich eigentlich nicht mehr, aber ab und an ist man dann doch unaufmerksam - und das reicht. Von 20 Versuchen ist vielleicht einer halb erfolgreich. Und diese halbe Zunge voll Müslimilchrest reicht, um jedesmal! beim Spülmaschineeinräumen aus tiefstem Schlaf zu schrecken und sofort in die Küche zu eilen: Denn es könnte ja sein, dass ich gerade heute mal nicht gut aufpasse.