Beiträge von Phantomaus

    An sich klingt das doch alles sehr vernünftig, erst recht, wenn Dein Dad in der ersten Zeit auch länger zur Verfügung stehen könnte. Es ist immer besser, wenn man sich Zeit lassen kann, einem Hund das Alleinbleiben beizubringen.

    Im Großen und Ganzen planst Du genug Zeit und genug Geld ein. Damit solltest Du in jedem Fall hinkommen.

    Deine Chancen, einen Hund vermittelt zu bekommen, stehen wahrscheinlich nicht schlecht. So ganz genau weiß man das bei der Vermittlungspraxis von Tierheimen ja immer nicht. Ich habe mir sagen lassen, dass da die Verantwortlichen auch oft nach Bauchgefühl entscheiden... Am Besten nimmst Du Deinen Vater mit zum "Vorstellungsgespräch" - wenn man als Single einen Hund möchte, ist es ganz gut, zu zeigen, dass man Familie hat, die einen unterstützt!

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    Mir geht es eher um diese Haltung: Der Hund pieselt in die Wohnung, sofort kommt die Aussage: "da hast Du wohl ein Dominazproblem." Der Hund zerkaut Schuhe: "Der will Dich dominieren." Der Hund reagiert nicht auf Rückruf: "Der ist dominant". Und dann wird der Alphawurf empfohlen oder aber, dass der Hund nicht mit aufs Sofa darf. Das meinte ich mit meinem Ausgangspost.

    Vieles davon beruht einfach auf Halbwissen oder auf interessant interpretierter Wolfsrudelpsychologie. Wenn ich mich da mal an Deinen (sicher mit Absicht albern gewählten) Beispielen langhangele: Da wird eine Pfütze in der Wohnung zu "der Hund markiert sein Territorium". Und weil Territorium schon ein schweres Wort ist, machen wir einfach "der Hund markiert sein Eigentum" draus. Soweit kommt's noch!
    Wenn der Hund Schuhe ankaut, hat er "eine wichtige Ressource" für sich beansprucht. Deine guten Schuhe, die Du extra mit Deinem Fußschweiß markiert hast. Und wenn er weiß, dass Schuhe kauen verboten ist, macht er es heimlich. Da ist es nicht mehr weit, bis er Dir auch Dein Auto zerkratzt.
    Beim Rückruf ist ja ohnehin alles klar: Das Alphatier gibt Befehle und das Rudel gehorcht. Oder so ähnlich jedenfalls. Aber wer sich dem Ranghöheren widersetzt, hat Meuterei im Sinn. Sonst würde er es gar nicht wagen.
    Und zu guter Letzt: Man weiß ja, dass Hunde "im Streit" dem Unterlegenen den Kopf auflegen. Was macht der halbinformierte Halter also, wenn Schnuffi kuscheln kommt? Verfällt in Panik und schubst den Wuff von der Couch. Dumm gelaufen.

    Wahrscheinlich hängt die Beliebtheit des Begriffes "Dominanz" damit zusammen, dass man sich ja ein "Raubtier" hält - und wenn das Monster mit den 42 Zähnen seine Ehrfurcht vor uns Haltern verliert, dann gnade uns Gott. :ugly:

    Im Großen und Ganzen wäre man wohl besser beraten, die "Frechheiten" unserer Hunde auch als solche zu bezeichnen. Mit Frechheit kann man als Mensch umgehen: Es gehört sich nicht, es wird nach Möglichkeit erzieherisch eingegrenzt, aber man fühlt sich von Frechheit nicht bedroht. Und ein kleines bisschen frech ist außerdem erlaubt ;-).

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    armer hund. sie kann nun nicht mehr in ihrem körbchen liegen :roll:
    sondern sie steht mittlerweile ne ganze weile davor, und sie glotzt das rinderohr seit minuten ganz befremdet an.
    das ding ist ihr scheinbar nicht geheuer, obwohl sie sonst gerne man kausachen nimmt.

    würde euren hunden das auch passieren?

    Fressbare Dinge wären hier kein Problem. Aber sonst: Auf jeden Fall. Sie kann ja schon nicht in ihrem Körbchen liegen, wenn die Decke verkruschelt ist... Wenn ich da noch was seltsames dazulegen würde - no way.

    Mein Hund betritt ja auch komplette Räume nicht, wenn da irgendwas ist, was da so nicht hingehört. Ich könnte sie in einem Zimmer einsperren, wenn ich z.B. ein Buch vor die offene Tür legen würde. Muss nicht mal ein dickes Buch sein... Da würde sie auch dann nicht so ohne weiteres drüberlaufen, wenn auf der anderen Seite ihr Napf stünde.

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    PUH, nach 3,5 Jahren würde ich aber mal die Methode überdenken. Irgendwie läuft da was nicht richtig.

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    Kurzum: Offensichtlich ist das, was Du Dir vorstellst, was Du Dienem Hund beibringst überhaupt nicht das, was Du ihm beibringst.

    Ich bin für Anregungen offen! Auch, wenn ich mich an das ständige Anhalten, tief durchatmen und Co. gewöhnt habe, wäre es schon schick, wenn es nicht nochmal drei Jahre dauert, bis der Hund es wirklich kann :D.

    Ich habe mich auch oft gefragt, was ich falsch mache, wenn der Hund es so gar nicht rafft. Aber die Umweltunsicherheit spielt bei ihr echt eine große Rolle. Das merkt man ja auch daran, dass sie ganz okay läuft, solange sie sich auskennt und nichts außer der Reihe passiert.

    Ich habe es bislang mit der Hilfe von vier Trainern versucht (einer davon von der Leinenruck-Fraktion, das nur sehr kurz). Trainer Nr. 5 habe ich schon ins Auge gefasst (machen neuerdings Mantrailing bei ihm, der hat das Problem auf dem Rückweg natürlich auch schon kommentiert. Da muss ich mal sondieren, was er für Ideen hat...

    Genau unser Thema, aber wir sind offenbar ein Einzelfall: Mein Hund hat es nach 3,5 Jahren ziemlich konsequenten Trainings noch nicht richtig drauf.

    Inzwischen sind wir so weit, dass es auf bekannten Strecken und bei mittlerer Ablenkung halbwegs funktioniert. Dann bleibt sie halbwegs auf meiner Höhe, macht Slaloms mit, ohne, dass sich die Leine strafft und bleibt stehen, wenn ich stehen bleibe. Da muss ich nur alle paar hundert Meter mal korrigieren – wenn da was Leckeres auf der Straße liegt oder so.

    Unter stärkerer Ablenkung ziehen wir nicht mehr ALLE Blicke auf uns ("Wie kann man mit so einem Hund nur in die Stadt gehen!") aber ich habe dann nunmal einen abgelenkten 25kg-Hund an der Leine, der nicht soo super auf mich achtet, aber der einigermaßen unauffällig mitläuft. Da strafft sich die Leine bei einem Richtungswechsel schon mal. Oder der Hund stolpert hinter mir her, weil sie sich ständig nach dem halben Brötchen oder nach dem anderen Hund umguckt...

    Unter starker Ablenkung oder in neuem Gebiet ist es immer noch extrem mühsam. Wenn ich Zeit und Lust habe, trainieren wir das. Aber wenn ich ausnahmsweise keinen Nerv für Stop und Go, Slaloms und den ganzen Pipapo habe (z.B. im Urlaub oder bei Ausflügen mit anderen Leuten), läuft sie am Geschirr und zieht dann halt. Aber dann zieht sie inzwischen nur noch wie ein normaler Hund und dreht nicht mehr komplett durch.

    Es ist nämlich ein Riesenfortschritt gegenüber anfangs, als dieser Hund ständig mit voller Wucht und mit Anlauf in die Leine gekracht ist. Die berühmte Millisekunde, in der die Leine locker war, war sie das nur deshalb, weil der Hund, der nach vorne nicht weiterkam, dann versucht hat, nach rechts, links oder nach hinten wegzurennen. Sie hat überhaupt nicht auf mich geachtet, hat zwar Leckerchen genommen, ist aber noch während des Schluckens wieder in die Leine gerannt. Richtungswechsel waren total sinnlos, weil der Hund in jede Richtung gesprungen ist und immer nur im Galopp in der Leine hing. Die war vollkommen schmerzbefreit dabei, deswegen war ich auch nie in Versuchung, drastische Methoden anzuwenden - es hätte nicht geholfen. Sie war mit der Welt vollkommen überfordert und reizüberflutet und war draußen ständig nur in Panik. Es war ein langer Weg, bis ich sie so weit hatte, dass sie draußen überhaupt für mich ansprechbar wurde. Wir trainieren das Leinelaufen immer noch jeden Tag, aber es wird ganz, ganz langsam immer besser!

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    Einer ist ein Labrador Pointer Mix,kastriert,so ist er super sozial,hat aber die Angewohnheit,anderen Hunde in den Po zu schnappen.

    Das würde ich für normalen Übermut halten. Junge Hunde spielen nun mal mit der Schnauze. Einige packen dabei bevorzugt in die Halsbänder, andere in die Ohren und dieser eben in den Po. Außerdem sind junge Hunde oft Heulsusen und quietschen bei jeder Gelegenheit los. Diese Lautäußerungen tragen ja auch dazu bei, dass der rüpelige Hund merken kann, dass er zu weit gegangen ist. Wenn der Typ die Faxen sein lässt, wenn er einen Rüffel kriegt, ist es doch okay.

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    Ich finde dieses immer wieder abgeschriebene Argument so was von blöd. Wenn dich jemand
    aus deiner Familie oder Freunde um was bitten, hältst du dann immer erst mal die Hand auf?
    Ist die Bindung zwischen dir und deinem Hund nicht enger als zwischen dir und deinem Chef?
    Schade, finde ich jedenfalls.

    Bloß weil ich kein Charakterschwein bin, heißt das nicht, dass mein Hund auch keins ist. Sie ist ein Opportunist und eine Leckerchennutte. Finde ich auch manchmal schade, aber so ist sie nun mal.

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    Sabbel87:
    Ne, ne sie wird dann schon sehr penetrant und will auch "gewaltsam" an meine Hosentasche, wenn da Futter drinnen ist.

    Das kann man ja deutlich klarstellen, dass es SO nicht geht. Mein Hund hat ja auch eine feine Nase und müsste ziemlich genau abchecken können, was ich dabei habe und wo es steckt. Aber solange es in meiner Tasche ist, ist es meins und nicht ihrs – und quengeln bringt nichts.