Beiträge von Phantomaus

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    Wenn man liest, was anderer Leute Hunde so anstellen, kommen einem die eigenen doch glatt nur noch halb so schrecklich vor :headbash:


    DAS dachte ich gerade auch. Aber DAS hier:

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    - ach ja... und er hat mal versucht meine Wohnung anzuzünden... :hust:


    qualifiziert Deinen Ebby ja wohl zum schrecklichsten Hund überhaupt. Oder? Wie hat er das angestellt? (Bin neugierig und würde eventuell Vorsichtsmaßnahmen treffen wollen :pfeif:)

    Meinen Job mag ich gerne, meinen Hund mag ich gerne, der Haushalt ist mir nicht so wichtig. Da mache ich in der Woche nur das Allernötigste. Das senkt die Dreifachbelastung ganz erheblich! Ich kann mir diese Schlamperei natürlich nur erlauben, weil ich keine Kinder habe, denen ich ein schlechtes Beispiel wäre :D.


    Es ist nicht so, dass ich mit dem Hund jeden Tag ein ernsthaftes Trainingsprogramm hätte. Aber ich lege großen Wert darauf, nach der Arbeit ausgiebig Gassi zu gehen. Je nach Tagesform wird dann mal was geübt, mal was gespielt oder einfach nur entspannt eine Stunde durch die Gegend gestromert.

    Noch ein Nachtrag:


    Das ist ein relativ kleiner, frecher Junghund. Die wird Euch nicht krankenhausreif beißen. Das ist bloß ein Teeniemädchen, das patzig und prollig ist!

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    Aus dem Maul nehmen hat sich keiner getraut weil sie wieder so komisch geguckt hat als wie "wagts euch, dann passiert was"LG


    Das würde ich mich aber mal trauen - erst recht, wenn die an was kaut, was potentiell gefährlich sein kann! Ansonsten lernt sie nämlich "Wenn ich böse gucke, kann mir keiner mehr was!" Daraus leitet ein Hund dann auch schnell ein Lebensmotto ab - nach dem Motto "Meins bleibt meins, sonst knallt's!"


    Grundsätzlich ist tauschen allerdings die bessere Methode, damit der Hund nicht das Gefühl hat, Du nimmst ihm was weg. Man muss sich ja nicht wegen sowas streiten. Aber je nach Hund und Beute muss natürlich auch was Super-Gutes zum Tauschen her.

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    Ich würde gottweisswas dafür geben, wenn mein Hund auch nur EIN PROZENT DIESER Leistungsbereitschaft und dieses Temperaments hätte...


    Japp, geht mir auch so - Temperament hat meine zwar reichlich, aber keine Konzentrationsfähigkeit und keinen will-to-please. Sie sieht nicht ein, von sich aus mal das richtige Verhalten anzubieten - nicht mal, wenn sie weiß, dass sie sowieso nicht drumrumkommt, weil es ohne A kein B gibt.


    Wenn es an der Tür klingelt, würde sie nie im Leben drauf kommen, von selbst ins Körbchen zu gehen. Muss sie aber. Jedesmal. UND SIE KRIEGT AUCH NOCH WAS DAFÜR! Aber freiwillig? Nee.


    Natürlich ist sie nicht komplett blöd und kann Sachen verknüpfen - aber das steht ja auf einem ganz anderen Blatt. Sie weiß, wenn ich mittags mein Kleingeld zähle, gehen wir gleich zum Bäcker. Und dann steht sie schon mal auf und macht ein paar Dehnübungen. Aber sie geht NICHT zur Tür und sie macht NICHT Sitz, wenn ich die Leine in die Hand nehme. Erst, wenn ich es sage.


    Und jetzt sagt nicht, das liegt daran, weil ihr das geforderte Verhalten widerstrebt. Das ist auch bei ihrem größten Hobby so: Wenn ich zwei Dummies werfe, kann sie sich durchaus merken, wo die Dinger ungefähr liegen. Aber ich muss sie beim ersten Dummy jedes Mal dran erinnern, dass der jetzt ZU MIR muss. Sonst rennt das kleine Erbsenhirn direkt weiter zum zweiten, tauscht und bringt mir nur Nummer zwei....

    Bah, ich bin ganz neidisch! Mein Hund führt keine Kommandos mit vorauseilendem Gehorsam aus - egal wie ritualisiert die Situation ist. Sie hüpft nicht ins Auto, ohne dass ich "hepp" sage. Sie geht nicht auf ihre Decke, wenn ich den Futternapf fertigmache - wenn ich es nicht extra sage. Jedesmal glaubt sie, dass sie drumherumkommt und ich den Napf einfach runterstelle. Mache ich aber nicht. Dieser Hund macht nichtmal von alleine sitz, wenn ich sie zum Gassigehen anleinen will. Sie steht immer einfach nur verpeilt rum und ist mit den Gedanken woanders.


    Und es soll mir keiner kommen mit "sie glaubt, dass sie nicht ins Auto/auf die Decke/nach draußen darf, ohne dass Du es ihr erlaubst". So isses nämlich nicht. Sonst würde sie ja zumindest beim ersten Kommando direkt hüpfen, sitzen oder was auch immer. Macht sie aber nicht. Immer hofft sie, dass sie sich ohne die lästige Unterordnung aus der Situation mogeln kann.


    Sogar, wenn sie auf dem Feld unseren Dummy findet, der gestern im Baum hängengeblieben ist, bringt sie mir den nicht, ohne dass ich was sage... Trägt das Ding 10 Meter rum und lässt es dann fallen. Kommt ja nicht drauf an - da kann sie ja auch was anderes machen, la-di-da...

    Wenn sie es schon mal konnte und erst seit ein paar Tagen damit aufgehört hat, würde ich keine neue Methode einführen, sondern einfach stur bleiben.


    Sie ist in einem Alter, wo sie Regeln "hinterfragt". Da würde ich nicht einknicken und sofort was anderes versuchen, wenn sie mal nicht so will wie Du. Einfach mit den Schultern zucken und schön gelassen in der Gegend rumstehen, bis sie einsieht, dass sie mit den Faxen keinen Erfolg hat.

    Ich "parke" beim Brötchenkaufen den Hund immer im Café-Bereich - da sind Hunde erlaubt, an der Theke nicht.
    Wenn Gäste in der Nähe sitzen, frage ich natürlich, ob das okay ist, wenn der Hund da rumsitzt. Oft höre ich, ja klar, kein Problem, sie hätten selber einen Hund. Ich gebe dort nur meinem Hund ein Kommando, bei den Menschen hoffe ich auf das Beste.


    Toll finde ich es immer, wenn die Leute es schaffen, von sich aus den Hund zu ignorieren. Und zwar so richtig ignorieren, ohne hinzugucken ;-) Den Hundehaltern fällt das immer schwerer als den Nichthundehaltern.


    Und ich erlebe es oft, dass Leute warten, bis ich meinen Hund einsammeln komme, bevor sie anfangen, mit dem Hund zu sprechen oder die Hand auszustrecken. Finde ich super.

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    deshalb habe ich gedacht, wenn es Menschen gibt, die ebenfalls Erfahrungen haben und mir diese verraten, kann ich mir die nächste Zehnerkarte für 500€ schenken :roll:


    Hi, ich habe diese Erfahrungen: Mein Hund kommt auch aus dem Tierschutz, hatte anfangs vor allem Angst, ist inzwischen fast vier Jahre alt und kann immer noch nicht richtig an der Leine laufen. Aber es wird besser! Echt!


    Was vor allem besser wird, ist ihre Orientierung an mir. Dazu habe ich kleine körpersprachliche Signale eingebaut - wenn sie die mitkriegt, gibt's eine Belohnung. Ungefähr so: Ich mache eine Kniebeuge an der Straße, der Hund setzt sich und kriegt 'nen Keks - und ich sehe aus wie ein Hundeflüsterer, der nichtmal flüstern muss. Wenn's nicht klappt, sehe ich natürlich aus wie ein Depp - aber da muss man drüberstehen.) Im Freilauf winke ich manchmal einfach nur, statt zu rufen. Wer auf's Winken achtet, kriegt was Extra-Feines. Manchmal winke ich auch nicht, sondern ducke mich einfach so runter und suche was total wichtiges im Laub. Dank solcher Späße passt sie inzwischen richtig gut auf, wo ich bin und was ich mache!


    Komplette Handfütterung hat bei uns auch viel geholfen - ich glaube, das liegt gar nicht so sehr daran, "dass der Hund nichts umsonst bekommt", sondern auch daran, dass man sich so wirklich Mühe gibt, dem Hund viele Gelegenheiten zu geben, "ein guter Hund zu sein".


    Ich habe auch verschiedene Varianten des Leinenführigkeitstrainings durch, die ich alle jeweils monatelang durchgezogen habe. Die aktuelle Methode, mit der ich seit über einem Jahr zugange bin, hat ein bisschen was gebracht. Es ist so eine Stehenbleiben-sitz-machen-Version. Idee dahinter ist hauptsächlich, dass der Hund nicht mehr vor mir läuft, weil das für einen unsicheren Hund keine gute Position ist und weil sie da vorn erst recht nicht auf mich achtet. Ist ja auch logisch, muss man sich nur erst mal klarmachen. Das Training ist allerdings unglaublich langwierig, wenn man einen nervösen Hund hat, der außerdem noch leicht abgelenkt ist.


    Mein Hund kann viele Sachen nicht, die normalerweise ein 6 Monate alter Junghund hinkriegt. Grundgehorsam, Unterordnung und Leinenführigkeit sind bestenfalls mäßig - kein Außenstehender würde glauben, dass wir in der Hundeschule waren. Und wir waren sogar in vier verschiedenen *seufz*. Von etlichen Anforderungen, die ich früher in der Hundeerziehung für selbstverständlich gehalten habe, habe ich mich bei diesem Hund verabschiedet - sie kann manches einfach nicht, ich will es nicht mit allen Mitteln erzwingen und sooo wichtig ist es auch nicht. Bis auf Leinenführigkeit, da bleiben wir dran. Aber inzwischen ist es für mich total normal geworden, alle 5 - 50 Meter kurz stehenzubleiben und den Hund dran zu erinnern, das wir ZUSAMMEN unterwegs sind.


    Hier haben ja viele Leute gesagt, Du machst zuviel. Kann ich nicht beurteilen. Aaaaber: Mein Hund will arbeiten. Nasenarbeit und Dummytraining. Das ist genau ihr Ding, da ist sie voll bei der Sache. Das tut ihr gut, hilft ihr, ausgeglichener zu sein und das Ganze läuft auf freiwilliger Basis und ohne Druck, es geht ja um nichts, aber man macht was zusammen. Der Boxer ist ja auch eine Arbeitsrasse - vielleicht gibt es da irgendwelche Faxen, die er von sich aus anbietet und die man ausbauen kann?

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    WARUM will man seinen Hund mit in Buchläden, Klamottenläden, Möbelläden nehmen?


    Ich habe einen sehr nervösen Hund und nehme sie daher aus Trainingsgründen häufig zu Botengängen und kleinen Besorgungen mit. Zum Beispiel zum Kiosk oder zur Post, wenn ich mal eine Zeitung oder eine Briefmarke kaufen muss.


    Daher ist es für mich auch kein Problem, wenn sie z.B. in die Drogerie nicht mit reindarf - wir können genausogut im Baumarkt üben. Wenn wir zu Trainingszwecken an der Hauptstraße langlaufen, gehen wir sogar gelegentlich einfach nur so in ein Geschäft rein, damit der Hund wieder runterkommt. Dann stehen wir in z.B. in einem Telefonladen rum und entspannen uns ;-).


    Wenn ich mir allerdings eine Hose oder ein Buch kaufen will, bleibt sie zu Hause. Bei sowas kann ich keinen hampeligen Hund gebrauchen. Aber es gibt Hunde, die können sich so gut benehmen, dass man sie auch zu solchen Shoppingtouren problemlos mitnehmen kann - warum dann nicht?