Mein Hund ist beim Tierarzt nervös und hektisch. Aber dafür, dass sie sonst so ein Angsthase ist, wirkt sie dort sogar halbwegs normal. Sie knurrt nicht, sie beißt nicht, sie kreischt nicht. Ihre Strategie ist: "Raus, runter oder rückwärts!"
Die anderen Viecher im Wartezimmer? Egal. Andere Hunde werden - ganz untypisch - genau wie Katzen und Meerschweine ignoriert. Sie sitzt nervös vor meinem Stuhl, frisst mechanisch Kekse und schielt zwischendurch zur Tür.
Wenn wir dran sind, geht's im Galopp ins Behandlungszimmer. Hauptsache raus aus dem Wartezimmer. Doof wird's, sobald sie auf den Tisch gehoben wird. Da wird gezappelt und gerudert, was das Zeug hält.
Einmal habe ich versucht, sie selbst auf den Tisch hopsen zu lassen, weil sie das Hochheben so furchtbar findet. Mache ich nicht nochmal. Sie ist hektisch volle Kanne über den Tisch drüber gesprungen und mit Schwung am anderen Ende wieder runtergekracht.
Die Dinge, die etwas wehtun könnten (Blut abnehmen, Impfung kriegen) merkt sie gar nicht. Da zuckt sie nichtmal. Aber wenn ihr jemand in die Schnute oder in die Ohren gucken will, ogottogott. Dann versucht sie sofort wieder, sich vom Tisch zu stürzen.
Leckerchen nach der Behandlung nimmt sie. Natürlich, warum sollte sie die verfallen lassen? Aber hinsetzen und wedeln und um mehr betteln? Nee, dafür hat sie dann echt keinen Nerv!