Beiträge von Phantomaus

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    Viel schlimmer finde ich aber das an der Leine ziehen und knurren, wenn ihm Leute vor unserer Wohnung begegnen. Es sind vermehrt ältere Leute, und die sollen sich von ihm nicht eingeschüchtert fühlen müssen bzw. Angst bekommen müssen. Selbst von der anderen Straßenseite schielt er rüber und wird aufmerksam, wenn da jemand ist. Habt ihr da vielleicht auch eine Idee, was man tun kann?

    Ansprechen ("Guck mal") und wenn er sich zu Dir umdreht: Leckerchen rein. Das muss man ggf. vorher etwas üben – von alleine weiß der Hund ja nicht, was "Guck mal" heißt. Das lernen die aber schnell. So lange er es noch nicht kann, das Leckerchen einfach vor ihm fallenlassen. Er wird die Leute Leute sein lassen und das Leckerchen aufpicken. Bevor er sich dran erinnert, dass er eigentlich bellen wollte, wieder "Guckstu" und Keks.

    Hat den Vorteil, dass er
    a) die anderen Leute nicht durch Bellerei einschüchtert
    b) sich zu Dir umorientiert
    c) er die Situation positiv erlebt.

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    Es gibt übrigens Hunde mit gewissem Eigengeruch, die auch mit vernünftigen Futter riechen. Und dann?

    Ach, da gewöhnt man sich dran und merkt es ziemlich bald nicht mehr ;-)

    Aber an Deinem Einwand und auch an den Texten von Emanuela ist natürlich viel dran. Dinge laufen nicht nach Plan und manches in der Hundehaltung ist immer schwieriger oder unangenehmer als gedacht und man braucht etwas Liebe, um darüber hinwegzusehen. Diese Petitessen schrecken einen Hundemenschen nicht ab, aber der ganze Schmutz, die Sorgen, die Probleme und die Pupse gehören natürlich auch dazu.
    Da ist es auf jeden Fall besser, einen toleranten Partner zu haben, als einen, der im Ernstfall zähneknirschend nachverhandeln will.

    An pflegeleichte, nicht haarende, nicht pupsende Hunde mit viel Will-to-please sollte man also nicht glauben. Eher an Charakterhunde, die ihre Macken haben, aber die trotzdem liebenswert sind - genau wie der menschliche Partner auch.

    Jemanden zur Hundehaltung überreden oder erpressen sollte man jedenfalls nicht. Und Kompromisse ("Ich kriege meinen Hund und Du Deinen Oldtimer") gelten auch nicht - ein Hund ist ein Familienmitglied und keine Verhandlungsbasis. Wenn jemand allerdings zum Dank ein Hundeleben lang den Staubsauger nicht mehr anfassen muss, finde ich das völlig okay ;-)

    Ob es da bei Euch eine Chance auf ein harmonisches Zusammenleben aller Beteiligten gibt, kannst nur Du selber einschätzen. Ich kenne ein paar Paare, wo der Hund explizit der Frau gehört und der Mann sich nicht zuständig fühlt. Diese Konstellation scheint wunderbar zu klappen, aber auf Gleichgültigkeit kann man natürlich besser aufbauen als auf ernsthafter Ablehnung.

    Wie zementiert sind also die Argumente Deines Mannes? Dass er Hunde "doof" findet, klingt ja recht harmlos - dann sind sie halt doof. Dass sie stinken und nerven, ist eine Typfrage - das trifft nicht auf jeden Hund zu und dagegen kann man sich wappnen. Ausnahmen gibt's natürlich immer, und die sollten stressfrei hingenommen werden können: Zum Beispiel eine aufgeregte Begrüßung oder ein regennasser Hund.

    Wenn Dein Mann z.B. keinen Hund im Schlafzimmer will, kann man das akzeptieren. Wenn er keinen Hund auf dem Sofa will, ist das völlig okay. Wenn Dein Mann aber keinen Hund in seiner Nähe erträgt und z.B. der Hund gar nicht ins Wohnzimmer dürfte, dann solltest Du keinen Hund haben.

    Schwierig wird's auch, wenn Dein Mann eifersüchtig wird auf die Zeit, die Du mit dem Hund verbringst - das sind am Tag ca. 2 Stunden, in denen Du mit Erziehung, Gassi und sonstigem Kram beschäftigt bist.

    Wenn er aber nur keinen Bock hat, selber täglich zwei Stunden seiner Freizeit zu opfern, dann findest Du sicher eine Argumentationsgrundlage!

    Edit, weil mein vorheriger Beitrag missverständlich sein könnte: Homöopathika fallen zwar unter das Arzneimittelgesetz und müssen die Qualitätsanforderungen für Arzneimittel erfüllen, können aber die Wirksamkeitsnachweise nicht erbringen, die für krankheitsbezogene Aussagen verpflichtend sind.

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    ...und warum steht eben auf den Fläschchen eben nicht wofür die Globulis angewendet werden sollen....das muss doch einen Grund haben oder nicht?

    Das liegt daran, dass die Präparate keine Zulassung als Arzneimittel haben. Und wenn es keine solche Zulassung gibt, darf keine krankheitsbezogene Aussage auf der Packung stehen.

    Zum Placebo-Effekt:
    Zumindest beim Menschen hat der Heilungserfolg auch was mit betüddelt-und-verstanden-werden zu tun. Und damit, dass die Heilpraktiker was vom Menschen an sich verstehen und Krankheitsbilder ganzheitlich betrachten. Da werden zusätzlich auch heiße Bäder oder lange Spaziergänge verordnet, wenn es dem Problem hilft. Die Heilpraktiker bauen also beileibe nicht nur auf Hokuspokus.

    Davon abgesehen müssen einige Präparate stündlich eingenommen werden, andere dreimal täglich - schon wird man alle naselang daran erinnert, dass man sich nun auf dem Weg der Besserung befindet.

    Bei Tieren sollte das auch funktionieren. Es wird geschont und verwöhnt und bekommt regelmäßig heilungsfördernde Leckerchen. Dazu einen Menschen, der sich ruhig und vertrauensvoll auf die unterstützende und wenig belastende Wirkung der Arzneien verlässt. Und zumeist gehen die Beschwerden, die die Homoöpathie am Besten heilt, sowieso schnell wieder weg.

    Gelegentlich mögen auch die in den Präparaten enthaltenen Hilfsstoffe, z.B. Alkohol, dazu beitragen, dass eine entspannende Wirkung eintritt. Manch einer gibt deshalb ja auch dem Hund ein Likörchen zu Silvester.

    Und der Alkohol ist auch so ziemlich das einzige Gift, dass in homöopathischen und bachblütigen Arzneimitteln in relevanter Dosierung enthalten sein kann. Alles andere ist per definitionem bis zur Unkenntlichkeit verdünnt.

    Wenn man also nicht an die Wirksamkeit solcher Arzneien glaubt, kann man damit weder sich noch sein Tier vergiften. Einige Hasardeure haben das sogar bewiesen, indem sie bei öffentlichen Aktionen große Mengen hochpotenter Homöopathika schluckten.

    Wenn man allerdings an alternative Heilmethoden glaubt, tut man gut daran, bei Beschwerden nicht einfach irgendwas zu nehmen. Denn das Ganze ist ein hochkomplexes System, in dem alles mit allem reagiert. Da bedarf es der Expertise eines Fachmenschen, um das richtige Präparat herauszufinden.

    Wie Chris schon sagte, muss man durchaus unterscheiden zwischen Homöopathie und Bachblüten.

    Ganz knapp formuliert:
    Die Homöopathie hat ein System, das in der Grundidee auf medizinischen Wirkprinzipien der Ausgangsstoffe basiert. Und dann wird es auf rituelle Art massiv verdünnt.

    Die Bachblüten hingegen hat Herr Bach vor knapp 100 Jahren persönlich "intuitiv" ausgewählt und eine eigene Theorie von behandlungswürdigen "Seelenzuständen" drum herum entwickelt. Und dann hat er das Ganze nochmal kräftig verdünnt.

    Es ist mir völlig schleierhaft, wie Bachblüten es mit diesem Hintergrund als Therapieform so weit bringen konnten. Kein Mensch hinterfragt alternative Heilversprechen, aber fast alle Tierbesitzer glauben "irgendwie ein bisschen" dran und haben Rescue-Tropfen im Schrank, auch wenn sie selber zugeben, dass die nichts nützen.

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    Hat noch jemand von euch so einen paranoiden Hund?

    Bloß, weil der Hund paranoid ist, heißt das nicht, dass da draußen nichts ist! :D
    Igel oder Maus, würde ich tippen. Vor allem Igel kann der Hund auch durchs geschlossene Fenster locker hören.

    Stichwort Paranoia: Meine Nachbarin berichtete mir neulich, dass der Hund in meiner Abwesenheit so laut gebellt hätte, dass sie Angst gehabt hätte, dass ein Einbrecher im Haus wäre. Der musste ich auch erstmal einschärfen, dass sie als erstes an eine Katze und als zweites an einen Igel denken sollte, wenn sie den Hund abends mal bellen hört...