Beagle sind süß und charmant, haben eine gute Größe, einen hübschen Körperbau und schönes Fell. Insofern kann ich gut verstehen, dass man da schnell denkt "der wär doch was".
Versuch Dir die Kehrseite aber nicht schönzureden. Entweder kann man damit leben, dass der Hund dauernd an der Leine sein muss oder nicht. Egal, wie viel Mühe Du Dir gibst, dieser Hund wird das Jagen nicht aufgeben. Du kannst nie mit einem frei laufenden Beagle entspannt spazierentrödeln. Das Einzige, was Du Dir erhoffen kannst, ist, das Du irgendwann die zillionstel Sekunde abpassen lernst, in der Du den Hund noch abrufen kannst. Das muss einem ganz klar sein.
Ich habe auch einen Hund mit ordentlich Jagdtrieb, den ich trotzdem meist frei laufen lassen kann, aber bei Jagdhundrassen, die weniger eigenständig und weniger nasengesteuert unterwegs sind, ist das viel einfacher. Bei meinem Labrador konnte ich das Ganze durch Spiel und Spaß sowie mit massiven Futterbelohnungen beim Rückruf gut in den Griff kriegen. Aber ich würde mir nicht sehenden Auges einen jagdtriebigen Beagle ins Haus holen. Die ganze Grundeinstellung zum Jagen ist bei Beagles nämlich ganz anders ausgeprägt.
Mein Labrador denkt: "Uh! Da rennt ein Karnickel! Ich krieg es, ich krieg es, ich krieg es - oh, wo isses denn hin?"
Ein Beagle denkt: "Eine Kaninchenspur, hier geht eine Kaninchenspur lang, diese Kaninchenspur ist mein Weg zum Glück, ich muss diese Spur verfolgen, auf diese Spur habe ich mein Leben lang gewartet, das ist die beste Spur aller Zeiten und sie geht immer weiter und weiter und am Ende der Spur ist ein Topf voll Gold vergraben, aber darum geht's gar nicht, denn alles, was zählt, bin ich und diese Spur, diese wunderbare Spur!"