Ein Baustein, eine weitere Trainerin von der ich sagen muss es zeigte mal (direkt) Erfolg. Um die Aggression zu unterbrechen/abzubrechen wurde die euch vielleicht bekannte Wasserflasche (Rütter macht(e?) das ja auch teilweise) eingesetzt. Hund erschrak, hörte auf, war verunsichert. Gut fand ich, dass es nicht dabei blieb sondern nicht ausrasten in derselben Situation danach positiv bestärkt wurde. Also dem Hund auch vermittelt wurde, was stattdessen "richtig" ist oder was man von ihr möchte.
Ich habe auch wegen solchem "deckeln", den ersten Trainer der bei uns war, nach dem ersten Termin, abgesagt.
Yoshi konnte mit einem ähnlichen Ansatz, an fremden Hunden ohne auszuflippen, erstmal vorbei gehen. Es wurde jedes Kopf-drehen, jedes gucken, schon proaktiv gedeckelt und er war erstmal beeindruckt aber auch gestresst davon.
Zudem passierte genau das was
@sanafrauchen beschreibt: Zum Ende des Spaziergangs explodierte er dann doch bei Fremdhundekontakt und er reagierte auf meine Korrektur nicht mehr. = Der Effekt hatte sich abgenutzt und das Maß war sozusagen voll.
Da sich einiges angestaut hatte, explodierte Yoshi heftiger als zuvor. Der Trainer nahm die Leine und versuchte mit Zwicken in die Flanke zu korrigieren und ihn damit unter Kontrolle zu bringen. = er versuchte es mit einem "krasseren Mittel"
Yoshi deutete dann einen Schnapper Richtung Trainer an = "wenn du mich so anpacken willst, dann gucken wir doch mal wer sich durchsetzt." Es war dann allerhöchste Eisenbahn das abzubrechen. Ich habe mich im Nachhinein sehr über mich selbst geärgert dass ich das nicht früher gemacht habe. Schon als ich merkte dass er durch die ständigen Korrekturen einfach nur gestresst und überfordert ist.
Es muss natürlich nicht so kommen wie bei uns. In unserem Fall wird der Rassemix (Shar-Pei) eine große Rolle gespielt haben. Ich gehe davon aus das die Kombi "Fremder" und "greift mich körperlich in einer Stresssituation an" das Problem war. Selbst bei größtem Stress hat sich seine Aggression davor und danach niemals gegen mich gerichtet. Das war aber ein Zeichen für mich, dass mit dem Trainingsansatz in unserem Fall ein bestehendes Problem unterdrückt wird und früher oder später, dann evtl. heftiger, wieder zum Vorschein kommt.
Der Hund lernt ja nicht mit der Situation umzugehen. Er wird nur in einen Zustand gebracht in dem er nicht reagieren kann weil alles durch einen anderen Reiz überlagert wird.
Ich habe an sich nichts grundsätzlich gegen deutliche Ansagen, wenn es sein muss, angemessen/angebracht ist und davon abhängig wie der Hund drauf klarkommt. Ich habe seitdem einen Hund, die sich nun gar nichts mehr traut und selbst zu Hause bei allem unsicher geworden ist.
Ich habe ihm dann was sehr deutliches gesagt und das war in dem Moment noch bemüht nett von mir. Da hat der sich dann auch noch für seine Aktion mit der Leine gerechtfertigt. Man hätte diese Aggression unterbrechen müssen, das könne man ihr nicht durchgehen lassen. Zum Einen hätte man diese Situation nicht mehrfach provozieren müssen; Zum Anderen wusste er wie sie reagiert und hat nicht vorher gehandelt, sondern sie erst wieder in die Situation laufen lassen, um sie hinterher wieder zu maßregeln.
Nein ich bin kein Trainer und kein Tierarzt, aber denke man muss selbst keine Fachperson sein um solchen offensichtlichen Mist von Fachpersonen zu erkennen und das auch kritisieren- und für sich ablehnen zu dürfen.
Ich finde du schätzt das alles sehr realistisch ein und lernst nach und nach was mit deinem Hund funktioniert und was nicht. Ich weiss dass das richtig blöd war, aber du konntest das Geschehene einordnen. Das ist also ein Fortschritt um deinen Hund besser zu verstehen. 
Ich habe auch leider keinen Tipp wie es bei euch weitergehen kann. Bin aber der Ansicht das ein Hund sich erstmal sicher fühlen muss um lernen zu können. Das Stichwort "Beziehungsarbeit" das schon genannt wurde und dass sie weiss das sie sicher bei dir ist, könnte langfristig sehr weiterhelfen. Aktuell fühlt sie sich vermutlich alleine gelassen und weiss sich nicht anders zu schützen / zu helfen.