Ich finde die Problematiken wurden bisher ziemlich gut zusammengefasst. Und die halten mich u.a. auch davon ab einen zweiten Hund anzuschaffen.
Die Idee hatte ich anfangs auch... Molly ist mit allem und jeden verträglich und mag Artgenossen einfach total gerne. Und dann sieht man ja immer wieder tolle Hunde die vermittelt werden... Ich merke nur wie die Realität ist wenn ich den Hund meiner Schwester zur Urlaubsbetreuung da habe.
Da tauchen dann plötzlich Schwierigkeiten auf die es vorher nicht gab.
Molly und James lieben sich innig und sind etwa im gleichen Alter. Daher war die Verträglichkeit kein Problem. Aber der zweite Hund hat einfach Unruhe reingebracht. Molly kam nie zur Ruhe obwohl ich sie zum schlafen
getrennt habe. Das lag daran das James immer spielen wollte. Und das Molly ihm kein Spieli/Kauknochen gegönnt hat. Sie ist ihn nicht angegangen aber hat probiert alles zu bekommen was er hat und zusammenzuraffen was ging. James hat das als tolles Spiel gesehen und lief mit allem was er finden konnte (Socken, Schnürsenkel, Fussel...) durch die Wohnung. Molly hinterher.
In meiner Wohnung war es nie so laut wie in diesen 2-3 Wochen weil James außerdem sehr zum kläffen geneigt hat. Sobald sich etwas im Hausflur bewegte ging es los und Molly hat dann gleich mitgemacht.
Molly war in der Zeit nicht unglücklich aber ständig in der Anspannung das etwas passieren könnte. Also James irgendwas tut worauf sie reagieren MUSS.
Molly fing auch an plötzlich andere Hunde anzupöbeln wenn er dabei war. Beide tun das wenn sie alleine unterwegs sind nicht oder nur in Ausnahmefällen. Zwei oder mehr Hunde entwickeln einfach eine gewisse Dynamik.
James ist ziemlich ängstlich und bellt daher auch alles an was sich nicht unbedingt "normal" verhält. Also Kinder, ältere Menschen mit Stock oder Rollator u.s.w. Und da Molly aus Prinzip immer mitkläfft habe ich zwei prollende Hunde an der Leine die Kinder anbellen. Und dann versuch mal zwei Hunde zu korrigieren die sich beide in die Leine schmeißen. Da bist du erstmal damit beschäftigt die Hunde halbwegs unter Kontrolle zu halten.
Molly will im Feld natürlich außerdem nicht einfach nur spazieren sondern ein bisschen apportieren muss sein.
Während ich mit Molly arbeite habe ich den anderen Hund aus den Augenwinkeln im Blick. Bin dann aber nicht schnell genug wenn er dösig im Weg steht wenn ein Fahrrad kommt oder er sich den Beutel der apportiert werden soll, frech schnappt. Es macht einfach nicht so viel Spass weil immer der nervöse Blick über die Schulter geht: Wo ist der andere Hund? Kommen da Fahrräder oder Spaziergänger? Das muss ich frühzeitig sehen um beide Hunde einzusammeln. Ich fand es anstrengend. Die Alternative wären eben getrennte Spaziergänge gewesen aber dafür fehlte mir wirklich die Zeit.
Es war eine Erleichterung als ich ihn wieder abgeben konnte und Molly sich auch wieder richtig entspannen konnte.
Für mich ist ein zweiter Hund mit diesen Erfahrungen in weiter Ferne. Für mich war das zuviel Stress und zu wenig Spaß. Allein schon weil Molly so reizempfindlich ist. Ich denke auc nicht das ich im Alltag zwei Hunden gerecht werden könnte- Dafür fehlt mir die Zeit. Zudem ist da ja auch der finanzielle Faktor auch ausschlaggebend: ich müsste dann für zwei Hunde Betreuung zahlen und für zwei Hunde bei evtl. Notfällen auf erspartes zurückgreifen.
Die einzige Situation in der ich mir einen zweiten Hund evtl. vorstellen könnte wäre wenn Molly mit den Jahren etwas ruhiger werden würde, ich arbeitslos wäre und absehbar ist, das ich es erstmal bleibe... 