Die aktuellste Empfehlung (Fachperson) zum Thema ist, dass wenn sie an der Leine ausrastet ggü. anderen Hunden ich die Leine lang lassen soll und gar nicht drauf reagieren.
Ich hab ja auch schon das Gegenteil gesagt bekommen, (auch Fachperson) dass es gerade wichtig wäre das ich die Situation regle damit sie nicht meint das selbst regeln zu müssen.
Wie sind da eure Erfahrungen dazu? Pöbeln lassen oder eingreifen?
Ich hab offenbar einen sehr ähnlichen Fall wie du. Hund aus dem TS und folgendes ist 1 zu 1 wie bei uns:
Es wirkte so, als ob sie bis aufs Äußerste und um jeden Preis versucht fremde Artgenossen von sich fern zu halten, aber in einer Intensität als ob sie einfach nur pure Panik schiebt und kopflos drauf los agiert. In keiner Situation hat der andere Hund überhaupt irgendwas gemacht, kam nicht näher, nicht gebellt, etc.
Das ist bei uns ganz genau so (Nur das es auch so ist, wenn der andere Hund an der Leine ist). Die Hunde laufen teilnahmslos auf der anderen Straßenseite, 30 Meter entfernt, vorbei und Yoshi rastet kopflos aus. Er ist nach solchen Begegnungen teils lange in diesem Erregungszustand und nimmt auch keine Leckerlie an. Danach scannt er auch noch ewig die Umgebung nach weiteren Hunden ab und kommt nicht runter.
Das von dir beschriebene lange Leine lassen, führt einfach nur dazu das mein Rüde in die Leine schießt und mit mehr Schwung versucht, den anderen Hund zu vertreiben. Funktioniert daher niemals bei uns. Generell: stehen bleiben und gucken habe ich ganz am Anfang ausprobiert. Das macht es bei uns ERHEBLICH schlimmer. Umso länger er Gelegenheit hat zu fixieren, umso mehr steigert er sich da rein.
Was bei uns am meisten Stress rausnimmt ist umdrehen und in die entgegen gesetzte Richtung weggehen.
Yoshi will dann trotzdem hinziehen aber nach ein paar Metern kommt er dann freiwillig mit. Er steigert sich nicht so extrem rein und kommt schneller wieder runter. Hat eben auch zur Folge das den Spaziergang den wir gehen, nicht immer so läuft wie ich mir das vorher überlege. Wir laufen eben dann auch mal zick-zack oder einen Weg zurück. Aber ist dann eben so.
Generell: Ich versuche das ganze Entspannter zu sehen. Es gibt immer mal wieder doofe Begegnungen weil plötzlich ein Hund um die Ecke auftaucht. Ist eben so. Yoshi hat mal bessere, mal schlechtere Tage. Ich versuche mich über jeden Tag wo es gut läuft zu freuen. Und ja, ich merke an manchen Tagen dass, seine Zündschnur länger ist und er entfernte Hunde besser aushalten kann. Ich merke dass es in Minischritten besser wird. Mini-Mini-Minischritte. (Außenstehende werden diese "Verbesserungen" vermutlich gar nicht wahrnehmen.
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Und ja, ich bin auch an manchen Tagen genervt und frustriert aber ich denke, dass es mit mehr Zeit und wachsenden Vertrauen in mich, besser wird. Er ist ca. 3 Monate bei mir und hat 5 Jahre potentiell blöde Erfahrungen hinter sich, also gebe ich ihm Zeit.
Meine Überlegung war, ob man vielleicht pflanzliche Hilfsmittel (Baldiran, etc.) versuchen könnte, falls sie es vielleicht nicht aus dem Verhalten raus schafft? Dass sie erstmal die Erfahrung sammelt, das wenn sie nicht aggressiv wird gar nichts schlimmes passiert.
Aktuell versuche ich mit Zugabe von Tryptophan (in Form von "Relax Plus" von Vetconcept) sein Nervenkostüm ein bisschen zu unterstützen. Das gebe ich aber erst seit ein paar Tagen also kann noch nicht berichten ob es etwas hilft.